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HERBSTBRIEF vom Ayurveda-Verein Nexenhof, mit Rezept und guten „RätInnen“

HERBSTBRIEF vom Ayurveda-Verein Nexenhof, mit Rezept und guten „RätInnen“

07.11.2012 | Der Herbst treibt stille und tiefe Gedanken vor sich her, wie seine Stürme, die die bunten Blätter vor sich hertreiben, so wird dieser Herbstbrief eher besinnlich, nicht so lustig wie sonst.

Einige alte Bauernregeln werden uns  helfen, diesen Herbst besser zu erleben, hier die wichtigsten:
 

  •     Kräht der Hahn am Mist, ändert sich das Wetter oder es bleibt wie es ist.
  •     Sind Zugvögel an Michaeli (29.09.)noch hier, haben bis Weihnachten lind Wetter wir hier.
  •     Stirbt der Bauer im Oktober, braucht er im Winter kan Pullover.
  •     Bringt Oktober Frost und Wind, ist der Winter wie ein Kind.
  •     Hält der Oktober das Laub, liegt zu Christnacht noch Staub.

 

So, nun wissen wir die wichtigsten Dinge, und wir können uns dem Herbstbrief widmen.

Der Herbst treibt stille und tiefe Gedanken vor sich her, wie seine Stürme, die die bunten Blätter vor sich hertreiben, so wird dieser Herbstbrief eher besinnlich, nicht so lustig wie sonst.

Im Folgenden mische ich ein paar Gedichte und mache ein Lyrik-Potpourri, einen Herbststrauß sozusagen. Für diejenigen, die keine Lyrik mögen, lest halt drüber, obwohl das schade wäre.

„Dies ist ein Herbsttag, wie ich keinen sah!
Die Luft ist still, als atmete man kaum,
Und dennoch fallen raschelnd, fern und nah,
Die schönsten Früchte ab von jedem Baum.
Gewaltig endet so das Jahr
Mit goldnem Wein und Frucht der Gärten.
Da sagt der Landmann: Es ist gut....“

(in unserem Fall die Landfrau Christl und Gehilfinnen)

(Gedichte von Hebbel, Trakl, u.a.)

 

Hier nun ein Herbstgedicht von Rilke, da kann ich nichts drüberdichten oder wischen, seine Poesie ist vollkommen:

Die Blätter fallen, fallen wie von weit,
als welkten in den Himmeln ferne Gärten;
sie fallen mit verneinender Gebärde.
Und in den Nächten fällt die schwere Erde
aus allen Sternen in die Einsamkeit.

Wir alle fallen. Diese Hand da fällt.
Und sieh dir andre an: es ist in allen.
Und doch ist Einer, welcher dieses Fallen
unendlich sanft in seinen Händen hält.

Rilke berührt mein Herz und meine Sinne und das ist genau das, was wir mit unserer Arbeit hier am Nexenhof auch wollen, wir wollen euch berühren, eure Herzen, eure Sinne und euren Geist.

Der Satz: „dies ist ein Herbsttag, wie ich keinen sah“ ist natürlich mit Bedacht gewählt, er soll uns erinnern, dass nichts  jetzt so ist wie es schon einmal war. Jeder Atemzug ist neu, jeder Gedanke, jedes schauen, hören, tun....  klingt so einfach, so banal, ist aber wohl das Schwierigste. Ganz ins JETZT zu kommen, ganz im Jetzt zu sein. Ohne Vor-Urteile, ohne Ehschonwissen, ohne Erinnerungen die uns festhalten und sich drüberkleben übers Jetzt, ohne Vorwurf und ohne Erwartungen, denn das Jetzt ist auch morgen neu und kann nicht erwartet werden.

Krishnamurtis Satz, dass die Wahrheit ein Land ohne Wege ist, sagt genau das aus. Wenn wir nicht von unserer Konditionierung abhängig sein wollen, von unserer Bequemlichkeit, von unseren Ängsten, müssen wir uns jeden Augenblick dem neuen Erleben stellen. Probier das mal eine Stunde aus! Wenn du ganz genau hinschaust, wirst du dir vorkommen wie auf einem AlleinTrip auf die Himalayas. Unser lächerlicher Alltagsgeist ist ununterbrochen mit irgendeinem Schmarrn zu Gange, soll ich, muss ich, bin ich, habe ich, genug, zu wenig, gut genug, schön genug, jung oder alt genug, reich, gescheit oder wasweißderkuckuck noch alles. Genug.

Ayurveda ist ein Teil der vedischen Philosophie, die in unendlicher Weisheit Krücken verleiht, die du allerdings jeden Abend wieder abgeben solltest, denn auch das kann zur Falle werden, die Weisheit anderer ist immer noch die Weisheit anderer und nicht deine eigene, denn die Wahrheit ist ein Land ohne Wege. Und Wahrheit bedeutet, jeden Augenblick heraus zu finden, wer man selbst wirklich ist. Ohne Maske, ohne Brille, falsche Zähne sind erlaubt.

So, meine Lieben, jetzt ist's aber genug , für einen kleinen Herbstbrief tief genug.

 
die guten HerbsträtInnen

Laut Ayurveda hat sich in diesem heißen, trockenen Sommer das Körperfeuer gut im Körper verbreiten und ausschwitzen können. Nun, da es kälter wird, bleiben diese Hitzen im Körper gefangen und stauen sich und alle Pittasymptome können zum Vorschein kommen. Alles was brennt gehört hier dazu,  Entzündungen aller Art, Infekte und Fieber (die Hitze sucht sich einen gesunden Weg nach außen), Erschöpfung, Hautreizungen und Wimmerl, in Form der berühmten „Herbstdepression“ und „Präburnoutsymptome“ - um das Wort ordentlich zu strapazieren !

Als einfaches, toll wirkendes Entlastungsmittel ist eine Tasse heißer Ingwertee mit 1-2 Teelöffel Rizinusöl abends zu trinken, einmal wöchentlich, so dass am nächsten Tag 1-2 Stuhlentleerungen folgen.

Zu vermeiden ist alles was Pitta erhöht , das ist Alkohol, Nikotin, Koffein, Fleisch, Wurst, alter Käse, Drogen, also alles, was das Leben sonst noch so lebenswert macht. Kurmäßig ist das schon auszuhalten, am besten bei einem Pantscherl oder Reinigungswoche!


das gute Rezept

wir haben schon so viele Rezepte geschrieben, dass uns bald nichts mehr einfällt. Gestern hat Britta ein tolles Röstgemüse gemacht:

frischer Fenchel in Scheiben geschnitten, frische heurige Karotten, Zwiebel, und ganze Salbeiblätter in Ghee rösten, noch etwas Fenchelkörner, Ajwan, Salz und Pfeffer, eine Prise Zucker. Wer will kann das Ganze mit etwas Kokosflocken und einem Schuss Rum abschrecken. Dazu braune Nudeln, einige Sonnenblumenkerne trocken rösten und drüber streuen. Wer mag, kann noch ein paar Blätter Salatmischung mit etwas Kernöl oder Olivenöl, Salz, Pfeffer und Zitrone dazu genießen! Einfach hmhmhmmm!

Die Zutaten wie IMMER BIO! Bitte gönnt euch und der Umwelt biologische, heimatliche Nahrungsmittel! Das scheint anfangs ein bisschen teurer zu sein, mit der Zeit aber, wird sich das Essverhalten in die ayurvedisch richtige Menge einpendeln, das heißt: essen nur bis zum ersten Rülpsen! (viele Leute sagen, dass sie nie rülpsen, wenn du aber genau hinhörst, wirst du merken, dass ziemlich bald das erste Bäuerchen kommt).


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