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Themen Special *Ayurveda-Medizin* - Frage 6

Frage 6

 

Welche Möglichkeiten sehen Sie, sich weiterzubilden?

Wenn man die grundsätzlichen Anforderungen an eine gute Weiterbildung zusammengefasst, ergeben sich folgende Punkte:

- Praktische und klinische Erfahrung sammeln (Praktika in Kliniken oder mit Ärzten, eigene Praxis)
- Literaturstudium (authentische, ayurvedische Schriften, englische Übersetzungen, Internet)
- Studienreisen zu Ayurveda-Experten
- Seminare und Fortbildungen zu speziellen Fachbereichen
- Austausch mit Kollegen (Kongresse, Vorträge, Symposien, privater Kontakt, Zusammenarbeit)

Grundvoraussetzung für alle ist eine fundierte Ayurveda-Ausbildung, wobei hier die Ansprüche schon differenzierter gesehen werden:

Dr. E.P. Jeevan (B.A.M.S.): „Um Ayurveda im vollen Umfang zu lernen, ist es besser, nach Indien zu gehen und dort fünfeinhalb Jahre an der Universität zu studieren. Dann ist man vollkommen fit in Ayurveda. Die andere Möglichkeit besteht darin, hierzulande von einem Ayurveda-Arzt zu lernen, der durch seine Erfahrung und seine Lehrkunst qualifiziert ist.“
Dr. Sujata Tambe (B.A.M.S. und HP) sieht : „die wirklich ernsthaften Weiterbildungsmöglichkeiten für einen Humanmediziner in Deutschland/Europa sehr beschränkt. Allerdings bietet die Universität von Pune/Indien eine hervorragende Ausbildung in Ayurveda gerade für Schulmediziner/Ärzte und Heilpraktiker an.“
Ravidas Korn (HP) gibt für das grundlegende Literaturstudium den Hinweis: „Die indische Regierung hat aus einer Vielzahl von Büchern eine Liste mit 50 Büchern veröffentlicht, die als authentische Grundlagenwerke angesehen werden können.“
Elmar Stapelfeldt (HP) macht im Hinblick auf eine fundierte Grundausbildung auf eine neue Entwicklung in England aufmerksam: „In Zusammenarbeit mit der Middlesex-University hat das College of Ayurveda, London, erstmalig eine Ayurveda-Ausbildung mit universitären Titeln (BSc und MSc) hervorgebracht. Zwar gehören diese Hochschulabgänger heute noch keiner anerkannten medizinischen Berufsgruppe an, dennoch zeigt dieses Beispiel die zur Zeit europaweit vorhandene Dynamik, neue komplementär-medizinische Berufsbilder zu entwickeln.“

Petra Lötschert (HP) gibt einen eigentlich selbstverständlichen, aber nicht immer bedachten Hinweis: „Nach einem Schul- bzw. Hochschulabschluss liegt es an uns, wie gut oder schlecht wir uns entwickeln. Nach dem Abschluss sind erst alle vom Wissen her gleich (…). Die berühmten (ergänzt von der Redaktion) Mediziner/Heilpraktiker suchen ihren eigenen Weg durch den Wissensdschungel (…). Alle sind Autodidakten – Kapazitäten kann man nicht zu Hunderten erstellen.“

Ganz konkret geben einige unserer Befragten genaue Empfehlungen, wo und bei wem sie eine Weiterbildungen für sinnvoll halten. Hier zeigt sich wiederum weitgehende Übereinstimmung. Es fallen immer wieder die gleichen Namen von bekannten Ayurveda-Ärzten:

Dr. Karin Gramminger: „ (…) So kommt z.B. in jedem Jahr Dr. Lad Ende Juli nach Deutschland, um über wichtige Themen für Ayurveda-Ärzte zu referieren. Dr. Svoboda ist derzeit in Spanien und im Juli ist Dr. Frawley in England (…) Die ausführlichste Fortbildung findet meiner Meinung nach noch immer im Ayurvedic Institute von Dr. Lad in Albuquerque (New Mexico) statt, dort wird eine komplette dreijährige Ausbildung angeboten. Der Unterricht wird in täglichen Unterrichtseinheiten abgehalten.“
Dr. Dietrich Wachsmuth: „(…) Seminare der Deutschen Gesellschaft für Ayurveda, des Mahindra-Instituts und von Euroved (V. Lad), R. Steuernagel, sowie neuerdings durch einen befreundeten Panchakarma-Arzt in Ahmedabad und E. Stapelfeld.“
Dr. E.P. Jeevan (B.A.M.S.): „Ich empfehle Dr.S.N Gupta im Mahindra Institute, Dr. Ranade im Seva Institut, Dr. Vasanth Lad und Dr. Svoboda.“

Besonders hingewiesen wird hierbei auf die notwendige Praxiserfahrung:
Ralph Steuernagel (HP): „Fortbildungsveranstaltungen zu einzelnen Krankheitsbildern werden von verschiedenen Akademien angeboten – hier sollte aber stets der reale Praxishintergrund erfragt werden, um nicht ein theoretisches Seminar aus dem Lehrbuch, sondern reale Fälle aus der täglichen Arbeit am Patienten vermittelt zu bekommen.“
Auch Dr. Hans Rhyner (Naturarzt) weist ausdrücklich darauf hin:“Was wir täglich erleben ist, dass es zwar Ausbildungen gibt, aber die Praxis fehlt. (…) Was es in Europa und Indien braucht, ist Erfahrung mit Arbeit am Patienten.“

Die Praxisarbeit als Chance zur Weiterbildung betont auch Markus Ludwig (HP): „Die Möglichkeit, sich weiterzubilden, ist in jedem Menschen, der einem als Patient begegnet (…) unausweichlich gegeben. Tatsächlich halte ich diese Art der Weiterbildung mit der beständigen Optimierung der eigenen Wahrnehmung durch verschiedenste Techniken als eine der interessantesten und wertvollsten Möglichkeiten zur Weiterbildung.“

Viele der von uns befragten Ärzte und Heilpraktiker bieten selbst umfangreiche und fachlich fundierte Ausbildungs- und Weiterbildungsmöglichkeiten an. Sollten Sie daran Interesse haben, schauen Sie bitte in unsere Fragebogen-Auswertung „Ausbildungsangebote von Ärzten und Heilpraktikern“.


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