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Die Srotas als Kanäle für Ojas

08.01.2003 | von Lohnsdorf/Butler/Brown Um alle Teile Ihres Körpergeistes zu erreichen, benötigt Ojas zum Durchfließen Kanäle. Sie werden Srotas genannt und sind die Durchgänge Ihres Körpers, sind die Räume, die von den Blutgefäßen, den Kapillargefäßen, den Lymphsystemen und so weiter umfaßt werden.

Ojas fließt durch die Srotas, durch alle Spalten in der Physiologie. Ihr gesamter Körper ist ja voll von Srotas. Wir können uns die Srotas als Kanäle für die Natur, für unsere biologische Intelligenz vorstellen. Wird der Fluß der biologischen Intelligenz behindert, d. h., kommt eine Information nicht dort an, wo sie gebraucht wird, wird ein Körperteil vom Ganzen abgeschnitten, und das kann schon die Vorarbeit fürs Krankwerden sein. Ein Krebserreger wird in den Brustdrüsen festgehalten, die Immunzellen können ein im Lungengewebe befindliches Virus nicht erreichen, die Bakterien beginnen sich in der Blase stark zu vermehren usw. Eine durch Blockaden ausgelöste Biologie der Unordnung übernimmt die Herrschaft über die Biologie der Geordnetheit.
Offene Srotas ermöglichen es dem Ojas, völlig unbehindert zu fließen und uns kerngesund zu erhalten. Ojas ist die Lebenskraft in jedem Srota, das »in den Spalten sitzt«, wie es in den alten Texten heißt. Wir fühlen uns am besten, wenn wir die »Spalten« rein halten. Panchakarma, ein ayurvedisches Reinigungsprogramm, soll vor allem die Srotas reinigen, damit Ojas unbehindert fließen kann. Die ayurvedische Medizin ist im Grunde so aufgebaut, daß Bedingungen geschaffen werden, um die Produktion und das Fließen von Ojas in jede Ecke des Körpergeistes durch völlig offene Srotas zu erhöhen.
Wir können den Vorgang als ein Fließen beschreiben: Die Intelligenz betritt unsere Physiologie durch Ojas, und Ojas fließt durch unsere Physiologie in Srotas. Ama kann natürlich die Srotas blockieren, und deshalb ist es wichtig, die Ama-Menge zu vermindern, aber es ist sogar noch wichtiger, die Menge und die Stärke von Ojas in unserer Physiologie zu erhöhen. Zusammenfassend kann gesagt werden: Die Physiologie der Gesundheit kann vom ayurvedischen Standpunkt aus im Grunde als Kontinuum verstanden werden. Entwickeln wir ein größeres Gleichgewicht in den Doshas und höhere Bewußtseinszustände, verringert sich die Ama-Menge in unserer Psychophysiologie, und die Ojas-Menge steigt an.

Auszug aus "Ayurveda für Frauen" von Nancy Lonsdorf/Veronica Butler/Melanie Brown, mit freundlicher Genehmigung des Knaur Verlags/Droemer, Copyright beim Knaur Verlag/Droemer, bestellen Sie dieses Buch hier

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