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Arzneiliches Ghee (Siddha ghrita)

15.12.2002 | von Vasant Lad/David Frawley Arzneiliches Ghee ähnelt dem arzneilichen Öl. Um Ghee selbst herzustellen, erhitze man ein Pfund frische ungesalzene Butter ca. 15 Minuten auf mittlerer Hitze. Die Butter wird schmelzen und zu kochen beginnen.

Während dieses Vorgangs wird Flüssigkeit an die Oberfläche treten. Entfernen Sie diesen Schaum nicht, denn er besitzt medizinische Eigenschaften. Schalten Sie auf niedrige Hitze. Die Butter wird dann eine goldgelbe Farbe annehmen und ziemlich wie Popcorn riechen. Wenn ein oder zwei Wassertropfen auf dem Ghee ein prasselndes Geräusch erzeugen, ist das Ghee fertig. Lassen Sie es langsam abkühlen und gießen es durch ein Sieb in einen Behälter. Ghee läßt sich bei normalen Temperaturen aufbewahren.
Die Eigenschaften und Indikation von Ghee sind anders als die der arzneilichen Öle. Ghee verstärkt Ojas, die subtile Essenz alle Gewebe. Es vermehrt Agni (und alle Agnis) und alle verdauungsfördernden Energien und Enzyme des Körpers. Es fördert Jatharagni, das Verdauungsfeuer im Dünndarm, und verstärkt sein Leistungsvermögen ohne Pitta zu verschlimmern. Es fördert die Bhutagnis, die elementaren Feuer, die in der Leber ihren Sitz haben, denen die Umwandlung der Nahrung im Körper untersteht. Es belastet die Leber nicht wie andere Öle oder Fette, sondern kräftigt sie.
Arzneiliches Ghee ist Nahrung für den Majja-dhatu, Knochenmark und Nervengewebe und nährt das Gehirn. Indem es Ojas fördert, stärkt Ghee alle subtilen Gewebe des Körpers, einschließlich Shukra dhatus, des Fortpflanzungsgewebes. Durch Ojas gibt es Tejas Nahrung, dem geistigen Feuer, und fördert so Medhagni, die Flamme der Intelligenz und der Wahrnehmung. Auf diese Weise ist es ein wichtiges verjüngendes Tonikum oder Rasayana für den Geist, das Gehirn und das Nervensystem. Es ist gut für Vata- und Pitta-Doshas.
Für Pitta-Zustände wird Ghee mit bitteren Heilpflanzen zubereitet. In ähnlicher Weise wird es bei Fieber verwendet, für das es als die beste Medizin gilt.
Ghee ist ausgezeichnet bei Krankheiten der subtilen Gewebe, der Nerven und des Geistes einschließlich vieler Vata-Probleme.
Es wird gewöhnlich innerlich angewendet und oft als Nasya aufgenommen. Typische Heilpflanzen, die in Ghee zubereitet werden:, Amalaki, Ashwagandha, Bhringaraj, Kalmus, Knoblauch, Gokshura, Hydrocotyle asiatica, Jasmin, Süßholz, Manjishta, Granatapfel, Shatavari, Triphala.

Auszug aus "Die Ayurweda Pflanzen-Heilkunde" von Vasant Lad/David Frawley, mit freundlicher Genehmigung des Windpferd Verlags, Copyright beim Windpferd Verlag.

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