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Die Doshas und ihre äußeren Einflüsse (Teil 1)

Die Doshas und ihre äußeren Einflüsse (Teil 1)

16.11.2017 | In jedem Menschen wirken die drei Doshas Vata, Pitta und Kapha. Sie beeinflussen im Körper bestimmte Funktionen. Jeder Mensch hat sein individuelles Gleichgewicht von Vata, Pitta und Kapha, wobei in der Regel ein oder zwei Doshas dominieren. Unter anderem haben auch Tageszeiten starken Einfluss auf unsere Doshas.

Einführung

Die äußeren Dosha-Einflüsse im Verlauf eines Tages (oder einer Nacht) sind an den meisten Orten der Erde nicht so gleichmäßig verteilt wie das gern dargestellt wird. Schon gar nicht sind es an jedem Tag eines Jahres die gleichen Uhrzeiten, an denen ein bestimmtes Dosha vorherrscht.

Ebenfalls sind die klimatischen Dosha-Einflüsse in einer Jahreszeit keinesfalls konstant (auch nicht am gleichen Ort), mit dem Klimawandel ohnehin nicht mehr.

Für jeden Ort der Erde und jeden Zeitpunkt sowie jedes Klima kann die „Dosha-Uhr 2.17“ exakte Angaben zu den momentanen äußeren Dosha-Einflüssen geben.

Äußere Dosha-Einflüsse

Im Tagesverlauf wechseln die äußeren Dosha-Einflüsse mit dem (scheinbaren) Lauf der Sonne. Und auch wenn die Sonne nachts lokal nicht sichtbar ist, hat sie dennoch mit Ihrem Lauf auch in der Dunkelheit Einfluss auf unsere individuellen Doshas.

Nach Sonnenaufgang und ebenso nach Sonnenuntergang steigt erst mal der Einfluss des Kapha-Doshas an, bis er seinen Höhepunkt erreicht hat. Ab diesem Zeitpunkt nimmt der Einfluss des Kapha-Doshas ab und der des Pitta-Doshas zu. Während uns Kapha träge macht, wird unser Organismus mit steigendem Pitta aktiver, auch unsere Verdauung, so dass wir Hunger bekommen und zur Mittagszeit eine größere oder gar eine etwas schwerere Mahlzeit gut verdauen können. Während der Pitta-Einfluss nach seinem Maximum langsam sinkt, nimmt das Vata-Dosha im gleichen Maß jetzt zu. Wenn man dann Sport macht oder intensive Kopfarbeit, kann Vata im Organismus so überhand nehmen, dass man zum Beispiel Unruhe spürt oder Bauchschmerzen bekommt.

Auch das Klima hat Einfluss auf unsere persönlichen Doshas. Wenn die Lufttemperatur ansteigt wird mehr Pitta generiert. Der Körper muss mit Schweiß (Kapha) oder Luftzug (Vata) für Kühlung sorgen. Luftbewegung (Wind, Sturm) steigert Vata und hohe Luftfeuchtigkeit Kapha.

Feucht-kaltes Wetter erhöht Kapha (und Vata), feucht-warmes Kapha und Pitta, trocken-kaltes Vata (und Kapha) und trocken-heißes Vata und Pitta.

Die Klassische Dosha-Uhr

Häufig trifft man im Ayurveda auf solche Darstellungen und Stundenangaben:

von 0 bis 12 Uhr: von 12 bis 24 Uhr:

Vatazeit 2-6/14-18 Uhr, Pittazeit 10-14/22-2 Uhr und Kaphazeit 6-10/18-22 Uhr. Dies sollen die Zeiten sein, zu denen das jeweilige Dosha vorherrscht und die individuellen Doshas einer Person entsprechend beeinflusst. Leider treffen diese Grafiken und Angaben in den seltensten Fällen so zu.

Ursachen dafür sind

  • die Entfernung vom Äquator und damit die jahreszeitlichen Schwankungen (Deutschland liegt zum Beispiel etwas näher am Nordpol, als am Äquator),

  • die künstlich festgelegten Zeitzonen, die um Stunden zur tatsächlichen Ortszeit abweichen können und

  • nicht zuletzt die Umstellungen auf Sommerzeiten, die in vielen Zeitzonen zusätzlich existieren.

Entlang oder in nächster Nähe des Äquators würde diese Angabe stimmen, aber nur zur jeweiligen Ortszeit betrachtet. Die Ortszeit entspricht dem exakten (scheinbaren) täglichen Sonnenlauf, der an jedem Punkt (Längengrad) entlang des Äquators zeitlich anders ist und je Grad um 4 Zeitminuten abweicht. Die Zeitzonen sind jedoch oft nur ganz grob an die Ortszeit angelehnt und können innerhalb der gültigen Zeitzone um Stunden abweichen. Umstellungen auf Sommerzeit verschiebt ggf. die „Uhrzeit“ noch einmal gegenüber der Ortszeit.

An der östlichen Grenze Deutschlands geht die Sonne mindestens eine halbe Stunde früher auf oder unter, als an der westlichen Grenze Deutschlands. Aber alles liegt innerhalb einer Zeitzone (CET/MEZ). In Indien ist der zeitliche Sonnenaufgang/-untergang von der östlichen Grenze zur westlichen Grenze um etwa 1 Stunde und 20 Minuten verschoben. Aber auch alles in derselben Zeitzone (IST - Indian Standard Time).

Wer die Zeitzoneneinteilungen vertiefen möchte kann dies zum Beispiel in Wikipedia unter „Zeitzonen“ tun.

Zwischen Herbstanfang und Ende der Sommerzeit

Am 23.09. war Herbstanfang. Um diesen Tag herum sind die sich im Laufe des Tages ändernden Dosha-Einflüsse für jedes Dosha ziemlich genau zeitlich gleich lang. Soweit hätten wir im Moment eine gute Annäherung an obige „ideale“ Grafik. Aber wenn wir die aktuelle Dosha-Uhr betrachten, bekommen wir am 7.10.2017 um 17 Uhr für die Stadt Bonn folgendes Bild:

12h-Skala: bzw. 24h-Skala:

 

Die Vata-Phase (blau) beginnt nicht um 14:00 Uhr, sondern um 15:09 Uhr, die Kapaha-Phase (grün) statt um 18:00 Uhr, erst um 18:49 Uhr und die Pitta-Phase (rot) beginnt statt 22:00 Uhr, um 23.09 Uhr.

Ein wesentlicher Faktor der Abweichung ist momentan noch die Sommerzeit (MEZS /CEST). Aber selbst wenn man die eine Stunde abziehen würde, die wir mit der Sommerzeit vorauseilen, dann hätten wir immer noch ein paar Minuten Abweichung: Vata-Zeitbeginn 14:09 Uhr, Kapha-Zeitbeginn 17:49 Uhr und Pitta-Zeitbeginn 22:09 Uhr.

Um nicht zu sehr in die „Geo-Astronomie“ einzusteigen zu müssen, möchte ich es abkürzen. Einmal liegt Bonn bei etwa 7° Ost, aber die Ortszeit in der Zeitzone CET/MEZ würde nur bei 15° Ost übereinstimmen. Das sind schon mal generell 32 Zeitminuten Unterschied.

Der andere Parameter ist die deutliche Entfernung der Stadt Bonn zum Äquator, nämlich 51° Nord (der Äquator liegt bei 0° und der Nordpol bei 90° Nord). Auf dem Weg vom Herbstanfang (Tag- und Nachtgleiche) zum Winteranfang (kürzester „heller“ Tag) wird sich der Beginn der Kapha-Phase morgens um ca. 1,5 Stunden nach hinten schieben und abends ebenso um weit mehr als 1 Stunde später sein. Die Dosha-Uhr wird daher zum Winteranfang recht unterschiedlich große Dosha-Phasen anzeigen.

Daher ist es wichtig die Dosha-Uhr 2.17 in Anspruch zu nehmen, die alle diese Faktoren berücksichtigt und die Dosha-Einflüsse für einen konkreten Ort präzise berechnet und anzeigt.

Jahreszeiten und Klima mit der Dosha-Uhr

Es gibt grobe Richtlinien, welche Jahreszeit welche Doshas vermehrt oder verringert. Im Herbst steigt Vata gern an, weil es oft Wind oder Stürme gibt und kühler wird. Im Winter steigt der Kapha- sowie Vata-Einfluss, wegen der Kälte und im Sommer Pitta durch die Sonne. In den Übergangszeiten gibt es gemischte Einflüsse, zum Beispiel Kapha-Pitta im Frühling und Pitta-Vata oder Vata-Kapha im Herbst.

Aber auch hier gibt es regelmäßige Abweichungen, durch den Klimawandel sogar mehr als noch vor 10-20 Jahren. Also sollte man nicht raten oder schätzen, sondern die konkreten momentanen Klimawerte (Ist-Werte) aus der Wetter-App oder einem Online-Wetterdienst oder der hauseigenen kleinen „Wetterstation“ in die Präzisions-Dosha-Uhr 2.17 eingeben (Temperatur, Feuchtigkeit, Windgeschwindigkeit) und den Dosha-Einfluss ablesen. Das kann dann auch noch mit den Dosha-Werten aus dem Tagesverlauf verknüpft werden.

Dosha-Extreme: Winteranfang und Sommeranfang

Auf der Nordhalbkugel ist etwa am 21./22. Dezember Winteranfang und i. d. R. am 21. Juni Sommeranfang. Beim Winteranfang ist die dunkle Tageszeit sehr ausgedehnt, so dass die wechselnden Dosha-Phasen tagsüber zeitlich sehr kurz und nachts sehr lang sind. Zum Sommeranfang ist es umgekehrt. Die Übergänge sind fließend. Von der Tag- und Nachtgleiche am Frühlingsanfang bis zum längsten Tag, dem Sommeranfang. Dann wieder fließenden Übergang bis zum Herbstanfang und weiter bis zum Winteranfang.

Über diese starken Schwankungen der äußeren Dosha-Einflüsse muss man sich wenig Gedanken machen, denn man kann die Dosha-Einflüsse jederzeit online auf der Internationalen Präzisions-Dosha-Uhr 2.17 ablesen. Durch die Angabe von Geo-Koordinaten (die sind leicht aus dem Internet zu erfahren) kann die Dosha-Uhr präzise Anzeigen für jeden Ort auf dem Globus liefern.

Konkreter Nutzen der Dosha-Uhr

Seit 2003 haben Vorgängerversionen dieser Dosha-Uhr bereits bei der genaueren Bestimmung der äußeren Dosha-Einlüssen geholfen. Die Version 2.17 ist jetzt noch genauer und vielseitiger. Damit kann der Tagesablauf doshagerechter gestaltet werden. Das betrifft Mahlzeiten, Schlafperiode, Meditation, Sport, Yoga, Gandharva Veda und vieles mehr. Dabei können und sollten auch die aktuellen Klimaeinflüsse berücksichtigt und konkrete Gegenmaßnahmen ergriffen werden, gegen einen einseitigen, bzw. dominanten Dosha-Einfluss.

 

Autor

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Uli Senger, Heilpraktiker, Ayurveda-Therapeut, Diplom-Mathematiker etc. Ayurveda seit 1982. Mehr Informationen zu Uli Senger oder AyurMedi.

Der Autor:
Der Form halber möchte ich hinzufügen, dass eine Veröffentlichung nur auf Ayurveda-Portal.de erlaubt ist (keine Weitergabe an Dritte) und mich als Autor nennen muss. Ein Link auf AyurMedi.de wird bei der Nennung des Urhebers (Uli Senger) erwartet. Ferner müssen Änderungen/Anpassungen des Textes mit mir vor einer Veröffentlichung abgesprochen werden.


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