Besuchsbericht vom Soukya - International Holistic Center in Bangalore - Der Westen kann vom Osten lernen
25.06.2015 | [Article also available in English] Besuchsbericht von Klaus-Rupprecht Wasmuht, HP anläßlich des Aufenthaltes im April 2015 im Dr. Mathai`s International Health Centre, Bengaluru, Indien
„Der Westen kann vom Osten lernen”
(HRH Prince of Wales)
Der Osten lernt bereits vom Westen
(Hahnemann und Priesnitz sind schon länger in Indien etabliert)
Dieser Beitrag schildert die Eindrücke einer Begegnung mit Heilanwendungen verschiedener Kulturen und Traditionen unter dem Aspekt der gegenseitigen Anerkennung und Nutzung integrativer Medizin unter Einbeziehung komplementärer Therapien.
An diesem Modell wird deutlich, wie traditionelle Medizin – nicht nur des Ostens – in Verbindung mit der Wissenschaft und der modernen Medizin des Westens in der praktischen Anwendung den Patienten im Mittelpunkt des Heilungsprozesses sieht.
Diese Ausrichtung dieser integrativen Medizin zeigt richtungsweisend auf eine zukünftige Gesundheitsversorgung, wo das Individuum unter ganzheitlicher Sicht behandelt und nicht wie ein Objekt einer bestimmten Krankheit angesprochen wird. Das Vertrauen der Patienten in die Kompetenz der Ärzte, die nicht Behandlung und Heilung von Krankheiten, sondern Aufrechterhaltung der Gesundheit und Vorbeugung von Krankheiten vorrangig sehen, wird in wünschenswertem Maße gestärkt werden.
SOUKYA, als Modell eines holistischen Gesundheitszentrums ist auf mehreren Ebenen gesellschaftlicher Schichten präsent. Das luxuriöse und exklusive SOUKYA in Whitefield außerhalb von Bengaluru, das SAHAYA HOLISTIC INTEGRATIVE HOSPITAL in Bengaluru und die SOUKYA Wohltätigkeits-Stiftung, die mehrere wohltätige homöopathische Kliniken und ärztliche Versorgungsstätten betreibt, beziehungsweise unterstützt.
Je nach finanziellen Möglichkeiten kann der Patient bei gleicher Behandlung Stätten wählen von gehobenem Niveau, von durchschnittlicher Aufmachung oder von einem bescheidenem äußeren Rahmen.
Dank der Inspiration von Hariharan Mudaliar, Leiter der Arya Ayurveda Agentur, (www.aryaayur.com) fand sich ein Expeditionsteam zusammen, in der Absicht durch eine Erkundungsreise nach Bengaluru, Indien, das einzigartige holistische Gesundheitszentrum SOUKYA kennen zu lernen und in Deutschland vorzustellen.
Das Team folgte einer Einladung des Gründers von SOUKYA, Herrn Dr. Issac Mathai M.D, Chairman, Managing und Medical Direktor. Während des Aufenthalts konnte das Team eine außergewöhnlich großzügige Gastfreundschaft genießen und einen eindrucksvollen Einblick in die Führung dieses holistischen Gesundheitszentrums gewinnen.
Das Sanskrit Wort Soukhyam bedeutet Wohlgefühl im Sinne eines harmonischen Zustandes von Körper, Geist und Seele.
Neben zahlreichen Ehrungen und Würdigungen für besondere Verdienste auf dem Gebiet der Heilbehandlungen erhielt SOUKYA kürzlich von Condé Nast (London) die Auszeichnung
"Most Spiritual Spa in the World“
Die Gründer von Soukya:
Dr. Issac Mathai, M.D. (Hom), M.R.C.H. (London) und seine Frau Suja Issac, M.Sc., M.Phil.(Foods & Nutrition)
Dr. Issac Mathai ist nicht nur qualifizierter Doktor der Homöopathie, sondern ein weltweit gereister Kosmopolit. Er studierte in China Puls-Diagnose und Akupunktur, erlernte das Mind-Body-Programm an der Harward Universität und startete eine Praxis in London, wo er auch Yoga und Meditation unterrichtete.
Seine Frau Suja ist Expertin in Ernährungsfragen und schließt zur Zeit ihren Ph.D. (Doktorgrad) in Nutrition ab.
Herr Mudaliar berät Patienten hinsichtlich authentischer Kuren in Indien, wo er besten persönlichen Kontakt mit renommierten Chefärzten einer Reihe von ausgezeichneten Kliniken pflegt.
In dieser Eigenschaft bietet Herr Mudaliar als muttersprachlicher Kurbegleiter seine Dienste an, wie Erledigung aller erforderlichen formellen Erfordernisse wie Flugbuchung für Hin- und Rückflug, Beschaffung des Visums, Organisation des Klinikaufenthalts, wobei er durch seine gleichzeitige Anwesenheit während der Kur dem Patienten oder der Patientin beratend zur Seite steht.
Das „Expeditionsteam“
sitzend von links nach rechts: Hariharan Mudaliar, Leiter der Arya Aryuveda Agentur, Natascha Höhn, Mit-Geschäftsführerin Ayurveda Portal, Klaus-Rupprecht Wasmuht, HP, Ayurveda- und Naturheilpraxis Lübeck
stehend von links nach rechts: Andreas Laible, Fotojournalist, Lutz Wendler, Reporter Hamburger Abendblatt
(Fotos in diesem Bericht wurden freundlicherweise überwiegend von Andreas Waible zur Verfügung gestellt)
Einfahrt zum Soukya Holistic Health Centre
Blühende Bäume, ein Springbrunnen, eine von einer Hecke und grünen Bäumen umsäumte Auffahrt heißen den Besucher willkommen und vermitteln bereits bei der Ankunft einen ersten beeindruckenden Einblick in eine in die Natur großzügig angelegte Anlage.
SOUKYA befindet sich auf einem zwölf Hektar großen Landschaftsgebiet ca. 60 Minuten Autofahrt östlich vom Flughafen Bengaluru entfernt.
Das holistische Gesundheitszentrum SOUKYA - in seiner lokalen und globalen Bedeutung
Das einzigartige an diesem holistischen Gesundheitszentrum ist die Zusammenfassung von Homeopathie, Ayurveda, Naturopathie und Allopathie als integrative Medizin unter einem Dach. Komplementäre Therapien wie Yoga, Akupunktur, Hydrotherapie, Gesprächstherapie und Ernährungsberatung vervollständigen ein auf den jeweiligen Patienten individuell erstelltes medizinisches Behandlungsprogramm. Während der Hauptsaison werden von Oktober bis Februar bis zu 30 Patienten im Monat betreut. Ungefähr die Hälfte der Patienten kommt von außerhalb Indiens. Mittlerweile besteht ein Patientennetzwerk von mehr als zehntausend Personen, das ich auf über mehr als 70 Länder erstreckt.
Bengaluru, die Hauptstadt des Bundesstaates Karnataka, ist mit über 9 Millionen Einwohnern nach Mumbai und Delhi die drittgrößte Stadt Indiens. Zivile und militärische Luftfahrtindustrie und Raumfahrtindustrie, sowie eines der wichtigsten Zentren der Informations-Technologie des Landes sind hier angesiedelt und bieten ein hohes Beschäftigungsniveau. Hier begegnen sich der Osten und der Westen auf dem Gebiet moderner Technologie, Wirtschaft und Tradition.
Laut Medienberichten (TIMES SPECIAL) könnte Bengaluru mit einem Quantensprung in integrierter Medizin die Nabe einer Drehscheibe einer Kombination traditioneller und moderner Systeme für Ärzte aus der ganzen Welt werden.
Für Außenstehende mag dies als Phantasie oder Wunschdenken anmuten, jedoch weisen Fakten der jüngsten Vergangenheit in diese Richtung.
Förderer dieser Initiative ist zum Beispiel HRH Prince Charles, der mit dem von ihm gegründeten Royal College für integrierte Medizin in London eine enge Kooperation mit der SOUKYA Stiftung unterstützt. Ziel ist die klinische Ausbildung europäischer und westlicher Ärzte in Bengaluru in Ayurveda, in Homöopathie und in traditionellen Formen der Medizin, um sie in ihren Praxen zum Wohle der Patienten integrieren zu können.
Prinz Charles sieht in der Integration der Medizin des Westens und des Ostens die Zukunft moderner Gesundheitsversorgung. Bei seiner Rede auf der Weltgesundheitsversammlung in Genf sagte er vor einiger Zeit „ich glaube, moderne Medizin muss einen integrierten und ganzheitlichen Ansatz berücksichtigen. So wie einige langfristige Krankheiten heilbar sind, müssen wir auch radikal über unsere Ziele bei der Verbesserung der Lebensstile von denen nachdenken, die an chronischen Krankheiten leiden. Dies ist die Dimension, wo orthodoxe Praxis von der Komplementärmedizin lernen kann. Der Westen kann vom Osten lernen“. Hier sei erwähnt, dass die Homöopathie bereits um 1830 in Indien durch den siebenbürgischen Arzt Johann Martin Honigberger bekannt gemacht wurde und heute im öffentlichen Gesundheitswesen Indiens fest verankert und anerkannt ist.
Auch aus Amerika und aus dem eigenen Land erhält diese Vision integrativer Medizin in ein holistisches Gesundheitszentrum von oberster Stelle Unterstützung. So hatte Premier Minister Narenda Modi zur Feier anlässlich der 66. Wiederkehr des Tages, an dem die Verfassung Indiens in Kraft getreten ist, Präsident Obama als Ehrengast nach Delhi am 26. Januar dieses Jahres eingeladen. An diesen Feierlichkeiten nahmen auch zahlreiche hochgeladene Gäste aus Wirtschaft, Kultur und Politik teil, so auch Dr. Issac Mathai als Mitglied eines vor Kurzem vom Premier Minister Modi ins Leben gerufenen Komitees für ganzheitliche Gesundheit.
Bei einer kurz darauf erfolgten Gegeneinladung von Präsident Obama konnte Dr. Issac Mathai in Washington bei einem Arbeitsessen mit Kongress-Mitgliedern sich fachlich austauschen. Hierbei erfuhr er unter anderem, dass bereits mehr als 25 führende Universitäten in den USA, darunter Harvard, Studiengänge für integriertes Medizinstudium eingerichtet haben. „Yoga ist sehr beliebt in den USA. Sie sind hoch interessiert an Komplementärmedizin. Integrierte Medizin ist der richtige Weg voraus“ Seine Gesprächspartner in Washington zeigten großes Interesse an SOUKYAS Modell integrativer Medizin, sowie an der SOUKYA Stiftung und an dem ländlichen Modell holistischer Medizin, das sich in Hoskote Taluk am Stadtrand von Bengaluru befindet. Eine nähere Beschreibung dieser Einrichtungen erfolgt nachfolgend.
Wegen der zahlreichen Parkanlagen von Bengaluru wird diese Metropole auch als „Gartenstadt“ bezeichnet. Der weiträumige und offene Parkcharakter von SOUKYA ist somit nicht unbedingt ein Kontrast in dem Umfeld, sondern eher eine harmonische Erweiterung.
Die Gebäudekomplexe sind unter Verwendung lokaler und handgefertigter Materialien architektonisch ebenerdig und aufgelockert in angemessener Entfernung voneinander gestaltet. Die bodennahen Strukturen der Gebäude tragen dazu bei, den Körper mit der magnetischern Kraft der Erde zu verbinden.
Das gesamte Anwesen ist durch einen Zaun geschützt und 24 Stunden am Tag von professionellem Sicherheitspersonal bewacht. Ein 2,2 Kilometer lange Wander- und Jogging-Pfad umkreist das gesamte Grundstück und verläuft entlang der Innenseite der umliegenden Zäune.
Die Namensgebung der Gebäude weist bereits auf ihren Zweck hin, wie
Swagath (Willkommen, Empfang, Verwaltung)
Sampoorna (Ganzheit, Ärzte Sprechzimmer)
Shanti (Frieden, Yoga- und Konferenzhalle)
Shala (Healing Abode, Therapiezentrum)
Sadya (Fest, Restaurant) und
Sadan (Heim, Unterkünfte).
Das Verwaltungsgebäude Swagath beherbergt den Empfangsbereich, Büros, die Apotheke, das Telekom-Businesscenter und ein Souvenirgeschäft. Das spiegelbildlich gegenüber errichtete Sammpoorna Gebäude beherbergt die Arztpraxen und eine Bibliothek.
Die Yoga- und Meditationshalle Shanti ist ein kreisrundes offenes Gebäude ohne Mittelstütze mit einem großen Kegeldach und einem handgefertigten schwarzen Oxid-Boden, der negative Energie absorbiert. Die Halle wird auch für kulturelle Aktivitäten und Veranstaltungen genutzt.
Mallika Sarabhai, eine der befähigtsten Tänzerinnen Indiens in Bharatanatyam, eines Tanzes der ältesten indischen Tanzklassik, dessen Inhalte aus der hinduistischen Mythologie hervorgegangen sind, tritt hier gelegentlich auf. Die Tänzerin ist der Überzeugung, dass Künste die stärkste Kraft haben um politische, soziale oder persönliche Veränderung zu erzielen.
Hier wird auch der SOUKYA DAY gefeiert, der an dem dem18. Februar nächstgelegenen Wochenende jedes Jahr stattfindet. Dieses Jahr war die Feier am 21. Februar.
Doktoren, Therapeuten und die übrigen Angestellten mit ihren Familien und auch anwesende Patienten begehen diesen Tag mit Schauspielaufführungen, Musikdarbietungen und anderen Unterhaltungen.
Zugang zur Yoga- und Konferenzhalle „Shanti“
Der Zugang zur Yoga- und Meditationshalle erfolgt über große flache Steine über einen Teich mit Springbrunnen und Lotusblumen. Das umlaufende fließende Wasser beruhigt den Geist der Gäste beim Betreten der Halle und bereitet bereits so auf die Meditation vor.
Jeden morgen findet um 9 Uhr in der Frühe eine kurze Morgenandacht statt an der sich die verfügbaren Mitarbeiter und interessierte Patienten beteiligen. Christen, Hindus und ein Muslim Therapeut stehen einträchtig beieinander, auch Dr. Issac Mathai erscheint regelmäßig, wenn er abkömmlich ist.
Auffallend ist die freundliche, zuvorkommende und professionelle Art und Weise wie die Mitarbeiter – sei es die Therapeuten, das Personal im Empfang, Haushaltsangestellten, Gärtner und Gärtnerinnen oder die Bedienung im Restaurant – sich präsentieren. Aus jeder ihrer Gesten spricht eine souveräne und elegante Gelassenheit und gegenseitigem Respekt.
Kurze Morgenandacht in der Yoga Halle (Shanti)
Das Therapiezentrum Shala ist in getrennte Therapiebereiche für die Behandlung männlicher und weiblicher Patienten aufgeteilt. Die erdige rote Farbe der Wände absorbiert die Energie der Sonne in das Gebäude. In der Mitte des Komplexes befinden sich Sprechzimmer, geräumige Umkleidemöglichkeiten, Duschen und Toiletten. Jede Seite hat Massageräume für verschiedene Arten von Massagen, sowie Räume Ayurveda-Anwendungen. Einzelne Behandlungsräume sind für spezielle Hydrotherapie eingerichtet wie: Rundum- und horizontale Jetduschen, Tauchbäder, Deluxe-Unterwassermassage, Darmspülungen, Whirlwannen und für spezielle Rücken-, Hüft-, Arm- und Fußbäder. Die Räume verfügen über viel natürliches Licht und gute Belüftung für maximalen Komfort. Es gibt auch einen Außenbereich für Schlammpackungen und für ein traditionell eingerichtetes frei stehendes türkisches Bad. In der hier angewandten Hydrotherapie ist deutlich die „Handschrift“ des Wasserdoktors Vincenz Prießnitz erkennbar.
Behandlungsarten
Naturheilverfahren
Die Behandlungen basieren auf den heilenden Eigenschaften der fünf großen Naturelemente. Es gibt keine Anwendung interner Medikamente in diesem Naturheilsystem.
„Medikamente heilen nichts, sie kontrollieren oder unterdrücken lediglich Symptome. Westliche medizinische Modelle neigen dazu, die Ursache der Krankheit zu ignorieren, weil ihr Fokus anderswo ist“
(Dr. Issac Mathai in:Holistic Healing – A doctor´s guide to rediscovering health and happiness, naturally, 2014, S.84, ISBN 978-935029-093-4)
Und weiter (S.68):
„Um wirklich tiefe Heilung zu erlangen muss der Patient im Bewusstsein eine Verschiebung auf gedanklicher und emotionaler Ebene vornehmen und die Wahrnehmung des Selbst (Swastha) wieder aufbauen.Erst dann kann wirklich in Körper-Geist-Seele ein Zustand der Balance wieder hergestellt werden“.
Behandlungen entsprechend den fünf großen Elementen der Natur
Erde - Schlammbäder, Moorpackungen.
Wasser - Hydrotherapeutische Methoden in Form von Bädern, Jets, Duschen, Packungen, Kompressen, Tauchen.
Luft - Atemübungen, Wandern, Freibäder.
Feuer - Sonnenbaden, Thermal Bäder, Magnetisiertes Wasser, farbliche aufgeladene Öle
Äther - Fasten Therapie.
Andere in SOUKYA angewandte Naturheilverfahren sind:
Heilmethoden wie Reflexzonenmassage, Akupressur, Akupunktur und Aurikulotherapie (Ohrakupunktur), Lebensmittel- und Ernährungsberatung, Magnetotherapie, Physiotherapie und Farbtherapie.
Dieser multidisziplinäre Ansatz nutzt die heilende Kraft natürlicher Ressourcen wie Nahrungsmittel, Kräuter, Erde, Wasser, Luft, Sonne und Magneten zur Selbstheilung des Körpers.
Schlammpackungen
Häufige Anwendungen von Schlamm hilft bei der Verbesserung des Teint der Haut, indem sie die bei verschiedenen Hauterkrankungen erscheinenden Flecken und Patches beseitigen. Schlammbäder sind auch allgemein für alle Hauterkrankungen, einschließlich Psoriasis, Leucoderma, Urtikaria und andere allergische Erkrankungen der Haut empfehlenswert.
Wassertherapie unterstützt Reinigung und Entgiftung des Körpers.
Nachfolgend eine Übersicht verschiedener Anwendungen:
Arm und Fußbad
Beckenbäder
Rückgrat / Anti-Stress Bad
Türkisches Bad
Ayurvedische Kräuterdampfbehandlung
Feuchte Packungen
Kompressen
Colon-Hydrotherapie
Frau Meena Suresh, Leiterin der Heilkräuter Herstellung und der Produktion medizinisch angereicherter Öle
Auf ayurvedische Behandlungen, wie Pancha Karma Kur (Entgiftung) einzugehen wird in diesem Bericht verzichtet und auf den im www.ayurveda-portal.de veröffentlichten Besuchsbericht „Besuch beim Doktor für Gesunde in Derisanamcope, Tamilnadu“ verwiesen.
Weitere in SOUKYA angebotene Behandlungsmaßnahmen – die in diesem Bericht nicht detailliert erläutert werden können - seien nachfolgend erwähnt:
- Fußreflexzonenmassage
- Akupressur
- Chinesische Akupunktur
- Auriculotherapy
- Ernährung und Diätetik
- verschiedene Arten von Massagen
- Energie-Balance Massage
- Schwedische Massage
- Fomentation Massage
- Trockenmassage
- Aromaölmassagen
- Magnetfeldtherapie
Einen besonderen Rahmen bei der Therapie nimmt Yoga ein
Bewegungsübungen in der Yoga Halle (Shanti)
Yoga ist besonders wichtig bei den heutigen Lebensumständen um Zivisilationskrankheiten vorzubeugen und zu heilen, insbesondere die so genannten psychosomatischen Erkrankungen, deren Ursachen erster Linie stressbedingt aus einer Beeinträchtigung des Geistes entspringen. Ein Yoga Lehrer sollte mit Ayurveda vertraut sein und umgekehrt sollte ein Ayurveda Arzt eine volle Ausbildung in Yoga erhalten haben, um die reinigende und heilende Wirkungen des Yoga in die ayurvedischen Behandlungen integrieren zu können. In SOUKYA ist der unterrichtende qualifizierte Yogalehrer, Dr. Manjurath, zugleich Doktor der Naturopathie.
Teilgebiete des Yoga, die vor allem in der Therapie verwendet werden, sind Asanas, Pranayama, Meditation, Kriyas und Entspannungstechniken. Hierdurch wird Geschmeidigkeit und Flexibilität der Muskeln und Gelenke verbessert, eine tiefere Wirkung auf die Sehnen, Bänder, Blutgefäße, Lymphgefäße und Nerven erzielt.
Die verbesserte Koordination von Geist und Körperbewegungen trägt zu einer Aufwertung der feineren Bewegungen bei und verbessert Schärfe der Sinne und hilft zu einer bewussteren und positiven Lebenseinstellung. Atemübungen und Meditation verbessern die Atmung allgemein, Atemfrequenz, Herzfrequenz, Gedächtnis, Konzentration, die Intelligenz und helfen bei der Regulierung der Verdauung.
Surya Namaskar (Sonnengruß)
besteht aus zwölf Haltungssequenzen, die den Zweck des Yoga vollständig erfüllen. Die Abfolge dieser Stellungen wirkt auf jede Muskelgruppe und Gelenke, dehnt und stärkt dadurch den ganzen Körper. Spezifische Atmung ist unverzichtbar bei der Ausführung der Übungsfolge, deren Muster und Bewegungsablauf in einem perfekten Rhythmus wie in einer Tanzsequenz erfolgt.
Atemübungen
Es gibt eine Reihe von Asanas, die zur Verbesserung des Atems konzipiert sind. Jede Bewegung ist eng mit Ein- und Ausatmung verbunden, wobei darauf geachtet wird, Lungen zu erweitern und zu entspannen um die Lungenkapazität zu verbessern.
Kriyas
sind Reinigungs-Techniken in Yoga, vor allem der Nase, der Nebenhöhlen, der Augen, des Verdauungssystems und der Ausscheidungsorgane mit einfachen Mitteln. Kriyas helfen auch die Nerven zu stärken, die Erinnerung zu schärfen, die Drüsentätigkeit zu unterstützen.
Verschiedenen Verfahren umfassen:
Jalaneti. (Nasenspülung mit Salzwasser)
Sutraneti (hier wird ein Faden zur Reinigung des Nasen- und Rachenraumes durch die Nase und aus dem Mund gezogen)
Vamanadhouthi (Magenwäsche)
Sankhaprakshalana ( Darmspülung, „vollständige Reinigung der Schnecke“)
Meditation
ist eine kontinuierliche Konzentration des Geistes auf ein Objekt, Klang oder Gedanken. Dies ist der Zustand, in dem die Person ihre Körperlichkeit vergisst und ihre gesamte Energie zur Erreichung eines glückseligen Zustandes auf das Objekt der Meditation konzentriert.
In SOUKYA werden verschiedene Meditationstechniken praktiziert, zum Beispiel:
Sahaya Transformation Meditation
Ausgehend ist die Erkenntnis, dass Stress zusammen mit negativen Gedanken schädliche Auswirkungen auf den Körper ausübt, so dass Krankheiten der Kardia, Atemwege, Bewegungsorgane, etc. entstehen.
Jede positive Anregung für den Geist bewirkt eine positive Veränderung im Körper und im gesamten Selbst und kann so die Negativität umkehren.
„Wir sind das, was unsere Gedanken aus uns gemacht haben; so achte auf Deine Gedanken. Worte sind zweitrangig. Gedanken leben, sie reisen weit“ (Swami Vivekananda)
Chakra Meditation
ist eine weitere in SOUKYA praktizierte Form der Meditation, energieraubenden Einflüssen wie Frust, Ärger, Stress oder Wut im Alltag entgegen zu wirken und die sieben Haupt-Chakren als auch die Aura durch die Meditation mit einer Art Reinigungshandlung wieder energetisch aufzufüllen.
OM Meditation
Hier kontempliert man in der Meditation über die positiven Energien des Ur-Klanges, aus dem sich das Universum entwickelt hat. Dies baut Positivität in uns und unserer Umgebung auf.
Atem-Meditation
ist ein einfaches Verfahren der Fokussierung ganz auf den Atem in der Absicht, die Auswirkungen der Atmung in der Subtilität und den Veränderungen im Organismus zu spüren.
Entspannung
"Wenn man nicht in sich selbst Ruhe findet, sucht man sie vergeblich anderswo"
(Francois de la Rochefoucauld)
Mit verschiedenen Techniken, wie tiefen Entspannungstechniken, Instant Entspannungstechniken sowie Shavasana konzentriert sich der Ausübende auf Körper und Atmung, um eine Frische und Leichtigkeit in Körper und Geist zu realisieren. Eine kurze Bemerkung zu Shavasana („Toter Mann“) sei nachfolgen angebracht: diese Ruhehaltung stellt von allen yogischen Körperübungen körperlich die geringsten Anforderungen, ist jedoch am schwersten zu meistern, da es darum geht, die ganze Anspannung aus Körper und Geist weichen zu lassen.
Yoga Nidra
Der „Yogische Schlaf“ (Nicht-Bewusstheit) enthält keine Körperübung, sondern ist eine Tiefenentspannung, die von jeder Person praktiziert werden kann. Yoga Nidra reicht über die gewohnten Entspannungsübungen hinaus, ist vielmehr ein Weg zur Bewusstwerdung des Selbst, der Körper, Seele und Geist als Einheit erfahren lässt und zu bewusstseins- transzendenten Erlebnissen führt. Die Tiefenentspannung baut nicht nur Stress und Nervosität ab, sondern hebt auch die im Unbewussten liegenden Kräfte ins Bewusstsein.
Abschließend erscheinen mir noch einige Anmerkungen zu den verbleibenden oben erwähnten Gebäudekomplexen angebracht.
Der Speisesaal „Sadya“ mit angrenzender Terrasse
Der großzügige Essbereich mit Blick auf SOUKYA und die Gärten gewährt besonders abends einen schönen Anblick, wenn die Lampen die Gehwege erleuchten.
Die große und moderne Küche auf der Rückseite bietet eine reibungslose Versorgung des Essbereichs. Die Mahlzeiten werden in einem offenen mit der Natur verbundenen Bereich serviert. Das gesamte Zentrum ist eine Tabak- und Alkohol freie Zone.
Speisesaal mit offenem Blick auf die Gärten
Entsprechend des Konzepts einer gesunden Lebensweise in der indischen Philosophie wird sattwisches Essen zubereitet. Die sattwischen Gerichte enthalten frische, energiereiche Nahrung, die positive Schwingungen im Körper schafft und zu einem reinen, ruhigen Geist beiträgt.
Die Tagesgerichte werden in Soukya gerne verschiedenen Regionen zugeordnet und in einer Menukarte vorgestellt, so beispielsweise am 12. April 2015 ein Rezept aus Kerala mit dem einleitenden Hinweis „Die Küche von Kerala ist mit seinem ganzen Reichtum der Geschichte und Kultur des Landes verknüpft.
Die wichtigsten verwendeten Gewürze sind Kardamom, Ingwer, Kreuzkümmel und Koriander“.
Chefkoch Harish demonstriert seine ayurvedische Küche
Dann folgt das Menu des Tages:
Spinach Soup (Spinatsuppe) ----------------------------
Kosambari Salat (Gemüsesalat) ---------------------------
Muringakka Sambar (Drumstick in Linsen Sauce mit indischen Gewürzen)
Mooru Curry (Weißer Kürbis in auf Joghurt basierender Soße)
Payarru Thoran (sautierte lange Bohnen, garniert mit Kokosraspeln)
Avial (gemischtes Gemüse gekocht in leichter Kokossauce)
Beetroot Phulka (Indisches Brot)
Puzhungalari (Roter Rice)
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Ada Pradaman (Rreisflocken gekocht in Milch und in Jaggery geschmort)
Die Unterkünfte „Sadan“
Deluxe-Wohnraum und Schlafzimmerr mit einem privaten Garten
25 Gastzimmer, davon einige Luxus Räume, sowie 2 Suiten mit privaten Gärten und Duschen unter freiem Himmel, eine Präsidentensuite mit Küche und einem Raum für Bedienstete bieten eine komfortable Unterkunft.
Es gibt einen separaten Ankleidebereich mit Platz für Gepäck. Die großen Badezimmer sind mit separater Badewanne und Duschbereichen ausgestattet.
Die Deluxe-Zimmer verfügen über private Gärten und Outdoor-Decks zum Sonnenbaden oder Yoga.
Leistungsfähige pneumatische Pumpen sorgen für ausreichenden Wasserdruck für die Dusche. Heißes Wasser wird zu einem großen Teil von der SOUKYA eigenen Solaranlage gewährleistet. Neben der eigenen Solaranlage wird Regenwasser – insbesondere während der Monsunzeit – aufgefangen und in einen Teich zur weiteren Verwendung geleitet. Zudem deutet der Gebrauch energiesparender Geräte, die organische Kompostierung und die Verwendung natürlicher und handgefertigter Materialien auf ein ausgeprägtes Umweltbewusstsein hin.
Bio-Gemüseanbau, Obstplantagen und Heilkräuter
Die gesamte Anlage ist mit Blumen, blühenden Sträuchern und Bäumen bepflanzt, die viele bunte Sorten von Schmetterlingen und Vögeln anlocken. Schilder geben Namen verschiedener Sträucher und Bäume an, die entlang des Wanderweges zu sehen sind. Bouganville, Mangos, Lychee, Kumin, Ingwer,, Stachelbeeren, Passionsfrüchte, Koriander, Yasmin und eine weitere Vielzahl von blühenden Kräutern, Sträuchern und Bäumen verbreiten wohltuende Düfte.
Bio Gemüsegärten und Obstplantagen bieten der Küche täglich frische Anbauprodukte.
SOUKYA – biologischer Gemüsenbau
Über das Jahr werden auf einer 1/5 Hektar großen Fläche bis zu einhundert verschiedene Gemüse angebaut, wie zum Beispiel Mais, Mangold, rote Beete, Möhren, Zucchini, Auberginen, Tomaten, Bittergurke.
Hier zeigt der verantwortliche Gärtner, Herr Nagaray, voller Zufriedenheit einige Produkte des ökologischen Anbaus
Neben Gartenanbau werden auch einige Tiere gehalten. Die Milch der Kühe wird u.a. medizinisch angereichert und für Dasamoola (ein spezieller Stirnkopfguss) therapeutisch verwendet. Außerdem wird aus der Milch geklärtes Butterfett (Ghee) hergestellt.
Das besondere dieser Verarbeitung besteht darin, dass jede Charge Ghee aus der Milchabgabe einer bestimmten Kuh stammt. Auch dieses Produkt wird für therapeutische Zwecke, zum Beispiel bei der Entgiftungskur Panchakarma in SOUKYA verwendet. Eine Anzahl Gänse und Ziegen werden außerdem als „lebende Rasenmäher“ gehalten, wobei die Milch der Ziegen auch zu medizinischen Zwecken genutzt wird.
Die Wirkung von Heilkräutern, erklärt am Umriß des menschlichen Körpers
Chefarzt Dr. Dulari erläutert im Heilkräuter Garten die medizinische Wirkung spezifischer Heilkräuter
Auf einem besonderen Areal des Heilkräutergartens ist der Umriss des menschlichen Körpers durch einander gelegte Steine in einer Länge von ca. zwanzig Meter dargestellt. Verschiedene Heilkräuter werden dort – den Gliedmaßen und Körperteilen zugeordnet – angepflanzt und namentlich auf Hinweisschildern gekennzeichnet.
Zum Beispiel wachsen dort, wo der Kopf im Umriss auf dem Boden zu erkennen ist Ixora cocinea (Augen) und Enolus alsinoides (Gehirn).
Ein Hinweisschild etwas unterhalb zeigt Trigonella foenum-graecum ( Fenugreek). In Indien und Tibet wird der Aufguss von Bockshornklee als Hustenmittel und zur Reinigung der Atemwege eingesetzt.
Eine sehr bekannte Heilpflanze ist wegen ihres weiten Spektrums therapeutischer Eigenschaften Vajravalli (Cissus quadrangularis). Sie soll antibakterielle, antimykotische, antihemorrhoidale und analgetische Aktivitäten aufweisen und als Antioxidationsmittel, Anthelminthikum wirksam sein. Eine Paste aus dem frischen Stiel, von außen angelegt, ist weit verbreitet in der traditionellen indischen Medizin zur Heilung von Knochenbrüchen, daher auch der englische Name „bone setter“.
Von den zahlreichen auf diesem Demonstrationsareal wachsenden Heilpflanzen sei noch noch die indische Schlangenwurzel Rauvolfia serpentina erwähnt. Die Wurzeln dieser Pflanze werden seit Jahrhunderten in der indischen Medizin verwendet. Bei den medizinisch wirksamen Bestandteilen handelt es sich um etwa sechzig verschiedene Alkaloide mit den beiden Hauptvertretern Reserpin und Rescinnamin. Das Alkaloidgemisch hat abführende, beruhigende, blutdrucksenkende, krampflösende und stimmungsaufhellende Wirkung.
„Tag der offenen Tür“ und Freizeitspaß
Blick vom Restaurant auf das offene Portal rechts in Bildmitte
Ein offenes mit Blumen und grünem Blattwerk geschmücktes Portal auf dem zentralen Rasen symbolisiert Offenheit für alle Medizinsysteme, ein offenes Herz, einen freien Geist und eine grenzenlose Seele.
Neben dem Restaurant befindet sich der Unterhaltungsbereich mit einem Billardtisch, Tischtennis und einem Karambolage Brett (Carrom „Fingerbillard“), Solitär und Schach.
Außerdem gibt es einen Outdoor Badmintonplatz.
Das beliebte Fingerbillard
Direkt neben dem Spielbereich befindet sich eine Dusche, ein Akupressur Fußweg führt zum eleganten Swimmingpool. Die geschwungene Form des Schwimmbades wurde so entworfen, dass durch übergreifende Bäume der Pool nachmittags teilweise beschattet wird. Für maximale Sicherheit wurde das Schwimmbad auf eine konstante Tiefe von ca. 1 ½ Metern ausgelegt.
Musikfreuden am Vorabend unserer Abreise
Am Vorabend unserer Abreise erfreute uns das Laya Surabi Musical Quartett mit seinen Darbietungen karnatischer Musik. Diese der klassischen Musik zugerechnete Musik südindischer Herkunft ist charakterisiert durch einen sehr ursprünglichen Stil mit vielen melodiösen und rhythmischen Variationen.
Die Musiker präsentierten auf dem Niveau eines klassischen Kammermusikensembles unter anderem eine für europäische Ohren besonders faszinierende und außergewöhnliche Vokalkunst, die sie einfühlsam mit musikalischer Phantasie und Ausdruckskraft abwechslungsreich auf ihren Instrumenten begleiteten.
Das Laya Surabi Quartett, von links nach rechts: R. Ramesh (Mridhanga), Karthik (Morching), Madhusudan (Violine) und Subonna (Kanjira)
Die Mridhanga ist eine zweifellige Doppelkonustrommel. Morching ist eine indische Bügelmaultrommel bestehend aus einem Metallring in der Form eines Hufeisens mit zwei parallelen Gabeln. Diese bilden einen Rahmen für eine Metallzunge in der Mitte, die zum Schwingen gebracht wird. Die Kanjira ist eine kleine Rahmentrommel mit einem einzelnen Schellenpaar zur Begleitung klassischer Musik Südindiens. Die lockere Spannung des auf dem Holzrahmen geklebten Fells ermöglicht reizvolle Modulationen der Tonhöhe.
Gespräch mit Dr. Issac Mathai über weitere Aktivitäten von SOUKYA
Gelegentlich des Abschiedgesprächs erläuterte Dr. Mathai weitere seiner bereits in die Praxis umgesetzten Modelle holistischer Medizin in der Zusammenfassung verschiedener Heilmethoden als integrative Medizin unter einem Dach. Im Gegensatz zu dem luxuriösen SOUKYA holistischen Gesundheitszentrum, das mehr oder weniger lediglich für privilegierte Schichten der Gesellschaft erschwinglich ist, sind diese Kliniken, bzw. Stiftungen mit der integrativen Medizin für alle Volksschichten zugänglich und stehen teilweise unterprivilegierten Schichten sogar kostenlos zur Verfügung.
Abschlussgespräch mit Dr. Issac Mathai
Von den zahlreichen Institutionen und Kliniken seien hier beispielhaft das ländliches Modell holistischer Medizin in Hoskote Taluk, die Soukya Wohltätigkeits-Stiftung und das SAHAYA HOLISTIC INTEGRATIVE HOSPITAL PVT.LTD hervorgehoben.
Ländliches Modell holistischer Medizin in Hoskote Taluk
Im Mittelpunkt der Aktivitäten dieser Klinik ist der ganzheitlich ausgerichtete präventive Ansatz für die Gesundheit, die frühe Förderung und Verbesserung der Gesundheit. Fokus liegt zudem auf Hygiene, bessere hygienische Bedingungen, Pflegeprodukte, Wasserversorgung, Frauen & Kinder-Gesundheitswesen, Änderungen des Lebensstils zur Vermeidung von Unterernährung.
Sieben Dörfer mit über eintausend Haushalten und einer Bewohnerzahl von rund siebentausend Menschen werden durch dieses Modell betreut.
Ein organischer Bauernhof mit Kräutergarten gibt es in dem Resort um die Öffentlichkeit mit den Vorteilen von Heilpflanzen und ihren Anwendungen vertraut zu machen und so die Bedeutung der ökologischen Landwirtschaft zu erkennen. Die Frauen der Umgebung werden angeleitet Heilpflanzen anzubauen. Hierzu erhalten sie eine Rückkaufsgarantie um ihre wirtschaftliche Unabhängigkeit zu gewährleisten.
Soukya Wohltätigkeits-Stiftung
Die Stiftung wurde 1999 der Öffentlichkeit zugänglich gemacht und betreibt wohltätige homöopathische Kliniken und ärztliche Versorgungsstätten an 45 verschiedenen Standorten und Dörfern im Großraum von Bengaluru für ca. 40000 Menschen , die unter anderem kostenlose Behandlungen durchführen.
So hat die Dr. Mathai Holistic Clinic seit 1999 verschiedene Krankheiten von über 85000 Patienten behandelt.
Die Dr. Mathai Holistic Homeopathy Clinic, Christel House wird nach internationalem Standard als Schule für Slum Kinder geführt und betreut zugleich über eintausend Kinder medizinisch.
Einige Beispiele durchgeführter Sozialarbeit seien nachfolgend erwähnt:
- Ein größerer im Patienten Netzwerk von Dr. Issac Mathai gesammelter Geldbetrag wurde dem Malayalam Manorama Housing Project zum Wiederaufbau von Tsunami betroffenen Gegenden übergeben.
- Versorgung mit Trinkwasser wurde mit Wassertankern in betroffene Gebiete aufrecht erhalten, bis diese ihre Grundwasseranlagen wiederherstellen konnten.
- Cholera vorbeugende homöopathische Arzneimittel wurden in vier betroffene Städte für 15000 Menschen geliefert.
SAHAYA HOLISTIC INTEGRATIVE HOSPITAL PVT.LTD.
Diese Klinik mit 23-Betten liegt im Herzen der Stadt Bengaluru mit Schwerpunkt auf ganzheitlicher Heilung durch Ayurveda.
Sahaya ist soweit wie möglich auf authentische traditionelle Medizin ausgerichtet, auf wissenschaftliche Basis gestellt und allen Bereichen der Gesellschaft zugänglich gemacht.
Ganzheitliche Behandlung durch die Integration verschiedener Systeme wie Homöopathie, Ayurveda, Naturheilkunde und Yoga unter einem Dach wird sicher gestellt durch:
- qualifizierte und erfahrene Ärzte aus verschiedenen Systemen der Medizin.
- Qualität und Authentizität der Behandlung
- Integrität der Lieferung von Dienstleistungen
- erschwingliche Kosten der Behandlung
- subventionierte Behandlung für Unterprivilegierte
- Prävention, Frühförderung und Behandlung von Krankheiten.
- Gesundheitsförderung mit natürlicher Medizin ohne Nebenwirkungen
- Entwicklung eines erhöhten Gesundheitsbewusstsein als Voraussetzung zur Annahme eines gesunden Lebensstils
Schlussbemerkungen
Die Besuchswoche war für das gesamte Expeditionsteam ein außergewöhnliches Ereignis, wo auch verschiedene Behandlungen wie ayurvedische Massagen, Reflexologie, Akupressur und Yoga hautnah erlebt werden konnten.
Das von Dr. Issac Mathai gegründete Gesundheitszentrum ist nicht nur ein Heilzentrum, sondern darüber hinaus ein beispielhaftes Modell für ganzheitliche gesunde Lebensführung. SOUKYA arbeitet mit auf die Person orientiertem Fokus und nicht mit System orientierter Technik. Schwerpunkt liegt auf Krankheitsvorbeugung, Früherkennung und Gesundheitsförderung.
In dankbarer Erinnerung schauen wir zurück und hoffen mit dem Blick in die Zukunft einige zweckdienliche Anregungen an unsere Mitmenschen weiter reichen zu können.
Dank sei auch Herrn Hariharan Mudaliar, Leiter der Arya Ayurveda Agentur, (www.aryaayur.com) ausgesprochen, der als Schirmherr des Expeditionsteams den Teammitgliedern sowohl mit seinen profunden Kenntnissen als kundiger muttersprachlicher Kurbegleiter bei authentischen Kuren in Indien als auch als freundschaftlicher Beobachter stets beratend und unterstützend zur Seite stand.
Das Leitmotiv „Der Westen kann vom Osten lernen“ greife ich hier wieder auf und lasse Dr. Issac Mathai noch einmal abschließend sprechen.
„ Bei meinen Reisen wurde mir offenbar, dass offensichtlich die harmonische Auswirkung integrierter Medizin bei Praktikern der westlichen und der traditionellen Medizin auf der ganzen Welt in Vergessenheit geraten ist.
Sie waren so in ihre spezialisierte medizinische Umgebung isoliert, dass sie nicht mehr in der Lage waren, die Stärke und die Vorteile der jeweils anderen heilenden Fähigkeiten in Beziehung zu setzen.
Ich sah dies als ein Haupthindernis auf dem Weg der Gesundheitsversorgung.
Für die Zukunft hoffe ich, dass jedes medizinische System, jedes Mitglied der medizinischen Gemeinschaft, zunächst das Interesse der Patienten berücksichtigt, anstatt sich darauf zu konzentrieren den Beweis erbringen zu müssen, dass das eigene Medizinsystem als bestes anerkannt wird.
Ich hoffe, dass das Verständnis einer Gesundheitsversorgung in Zukunft nicht primär von Behandlung und Heilung von Krankheiten geprägt ist, sondern von Aufrechterhaltung der Gesundheit und Vorbeugung von Krankheiten“.
Autor:
Klaus-Rupprecht Wasmuht, HP
Ayurveda- und Naturheilpraxis
Lübeck
im Mai 2015