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Zurück ins Gleichgewicht: Ayurvedische Massagen für Körper, Geist und Seele

02.12.2019 | von Ayurveda-Portal | Ayurvedische Massagen werden inzwischen häufig mit Entspannung und Wellness in einem Atemzug genannt. Doch die Wirkweise dieser besonderen Massagen ist weitaus vielschichtiger. Traditionell sind sie Teil einer ganzheitlichen Reinigungszeremonie, um den Körper von Giftstoffen zu säubern und den Geist zu klären.

Die wichtigsten Ayurveda Massagen im Überblick

Nach einem kurzen Überblick stellen wir Ihnen in diesem Beitrag die wohl bekannteste Form näher vor und sagen Ihnen auch, worauf Sie achten sollten, wenn Sie sich für eine Ayurveda-Massage entscheiden.
Ayurvedische Massagen wirken generell harmonisierend, aktivieren und/oder ausleitend. Sie bringen den Körper zurück in sein Gleichgewicht und unterstützen den Energiefluss. Zu den wichtigsten Varianten gehören:

Abhyanga, die ayurvedische Ganzkörperölsalbung bzw. Ölmassage,
Garshan, die ölfreie Massage mit Seidenhandschuhen zur Aktivierung des Stoffwechsels,
Udvartana, eine wohltuende und aktivierende Peelingmassage,
Pinda Sveda, die Stempelmassage, bei der mit kleinen erwärmten Säckchen massiert wird, welche mit Kräutern oder Getreide gefüllt sind, sowie
Shirodhara, der Stirnguss, bei dem warmes Öl auf die Stirn gegeben wird.

Die Königin unter den Massagen - die Abhyanga

Die Abhyanga-Massage kann auch 4-händig von zwei Therapeuten synchron ausgeführt werden

Die wohl bekannteste Massage ist die Abhyanga-Massage. »Abhyanga« bedeutet so viel wie »Einsalben« und genau darum geht es bei dieser Ganzkörperanwendung. Hochwertiges Öl wird auf der Haut verteilt und mit vielen Streichungen einmassiert. Diese Anwendung ist bestens geeignet, um den Körper geschmeidiger zu machen, den Geist zu entspannen und innerlich zur Ruhe zu kommen.

Zusätzlich werden die sogenannten Srotas (Entgiftungskanäle) und die Poren geöffnet. Durch den intensiven Massagedruck werden Schlacken und Giftstoffe ausgeleitet, die Funktion von Nieren und Leber kann angeregt werden. Insbesondere im Rahmen von Reinigungskuren werden die Massagen zur Entgiftung genutzt.

Besonders wirkungsvoll sind die Synchronmassagen, welche von 2 Therapeuten ausgeführt werden. Die gleichmäßig, synchronen Streichungen von 4 Händen lassen Körper und Geist wieder in vollkommende Balance kommen und ermöglichen eine kaum beschreibbare Tiefenentspannung.

Auch die Öle können zur entgiftenden Wirkung der Massage beitragen. Zudem werden die Doshas (und damit die Grundenergie oder Bioenergie des Menschen) ins Gleichgewicht gebracht – unter anderem, um Erkrankungen zu verhindern oder bestehende zu lindern.

Stress lindern und tief entspannen

Eine sehr wirksame Behandlung zur tiefen Entspannung und zur Beseitigung von Stresssymptomen ist auch der oben bereits erwähnte Stirnguss Shirodhara. Hier wird konstitutionstyp-gerecht warmes Öl in einem gleichmäßigen Strahl über die Stirn gegossen. Die Behandlung hat eine tief entspannende und regenerierende Wirkung. Ein Stirnguss wird in der Regel jedoch nicht als Erstbehandlung durchgeführt.

Die individuelle Konstitution als Basis

Vor der Massage sollten unbedingt eine ayurvedische Anamnese und eine Konstitutionsbestimmung stehen. Das ist notwendig, damit die Massage individuell abgestimmt werden kann. Nicht alle Anwendungen sind zu jeder Zeit empfehlenswert bzw. angebracht. Mögliche Kontraindikationen sollten mit dem Therapeuten abgeklärt werden.

Ayurveda als ganzheitliches Heilsystem betrachtet jeden Menschen individuell. Deshalb sollten alle ayurvedischen Anwendungen auf die ganz persönliche Mischung der drei Doshas (Wirkungsprinzipien) abgestimmt sein. Die Elemente Äther und Luft bilden das Bewegungsprinzip »Vata«, Feuer und Wasser das Stoffwechselprinzip »Pitta« sowie Wasser und Erde das Schöpfungsprinzip »Kapha«.
Wie Ihre individuelle Konstitution aussieht, welche Doshas bei Ihnen zusammenspielen, können Sie hier ganz schnell selbst herausfinden: Mit unserem Dosha-Test - Welcher »Ayurveda-Typ« bin ich?

Hochwertige Öle - das Fundament der Ayurveda Massage

Eine wichtige Rolle kommt bei der Massage auch dem Massageöl zu. Es sollte von guter Qualität sein, am besten biologisch und mit einem hohen Kräuteranteil. Das können indische Kräuteröle sein (allerdings gibt es diese selten in »bio«) oder eben heimische Ayurveda-Öle. Wichtig ist, dass die Öle individuell auf den Klienten und somit auch auf den momentanen Zustand seiner Doshas abgestimmt werden.
Die Massage mit sogenannten Basis-Ölen wie Sesamöl, Olivenöl oder Sonnenblumenöl ist im Vergleich zu einer Verwendung mit Kräuterölen günstiger; sie haben jedoch oft nicht die spezifische Wirkung wie die klassischen Kräuteröle. Indische Kräuteröle haben übrigens im Vergleich zu heimischen Ölen häufig einen intensiven und für uns meist ungewohnten Geruch. Synthetische Zusatzstoffe haben in den Ölen nichts verloren.

In Kürze: Was bringt mir eine Ayurveda-Massage?

Entspannung pur: Durch die tiefenwirksamen Massagegriffe wird die Muskulatur gelockert, sodass sich Anspannung aus dem Körper weicht.
Innere Reinigung: Durch die Massage wird der Lymphfluss angeregt. Stoffwechselprodukte können leichter abtransportiert und ausgeschieden werden.
Wirkung auf verschiedenen Ebenen: Körperprozesse werden angeregt, das Gleichgewicht wiederhergestellt.
Wohliges Hautgefühl: Durch die hochwertigen Pflanzenöle fühlt sich die Haut nach der Ayurveda-Massage wunderbar zart an. Dank der wertvollen Inhaltsstoffe fühlt sich die Haut »wie neu« an.
Neue Energie: Während der Ayurveda-Massage können Sie einfach auch mal abschalten und neue Kraft tanken.

Ein Tipp zum Schluss

Es empfiehlt sich, zu jeder Ganzkörperölanwendung (oder auch zum Stirnguss) eine Kopfbedeckung und einen Schal für »danach« mitzunehmen. Durch die ayurvedischen Anwendungen werden die Körperkanäle, die sogenannten Srotas, geöffnet und Sie könnten sich erkälten, wenn Sie zu luftig gekleidet sind. Gönnen Sie sich nach einer Anwendung außerdem Ruhe, trinken Sie genug warme Getränke wie Tee oder abgekochtes Wasser und setzen Sie auf leichte warme Kost.

Unser Fazit

Ayurveda-Massagen sind mehr als nur ein Wellness-Trend. Sie sind ein guter Einstieg in die vielfältige Welt der über als 5000 Jahre alten Heilkunde und weitere Schritte auf dem Weg zu ganzheitlicher Gesundheit, natürlicher Selbstfürsorge und mehr »Wissen vom Leben«. Denn genau das bedeutet das aus dem Sanskrit übersetzte Wort Ayurveda.