Status: Nicht angemeldet

Ihr Info-Portal für Ayurveda und Gesundheit Foren Krankheitsbilder Weichteilrheuma und vieles mehr

Schlagwörter: 

Ansicht von 7 Antwort-Themen
  • Autor
    Beiträge
    • #10387 Antworten
      ayurveda-portal
      Administrator

      1 Hilde Hallo, ich habe eine Anfrage wegen einer Massage, ich selbst arbeite im ayurvedischen Wellness,- und Kosmetikberereich. Nun hat mir die Dame ca. 60 J. alt erzählt, das Sie u. a. Weichtelrheuma und Rheuma und noch anderes hat. Daraufhin habe ich zu Ihr gesagt Sie solle sich doch lieber an einen Ayurvedischen Arzt wenden, ich wäre nicht der richtige Ansprechpartner für Sie. Darauhin meinte Sie, sie möchte doch nur eine Massage, nach einer längeren Zugfahrt, damit Sie etwas fitter ist für einen anschließenden Termin ist. Sie ließ sich nicht davon abbringen. Ich halte mich für sehr gewissenhaft, im Umgang mit meiner Arbeit. Was denkt Ihr, was das Beste für die Dame wäre etwas trockenes oder ur das Gesicht und eine Gesichtsmaske, oder ur Füße und Hände? Und welches Öl wäre für Sie am Besten? Für eine Antwort wäre ich sehr dankbar. Einen schönen Tag noch Hilde Aw: Weichteilrheuma und vieles mehr 10 Jun 2006 17:08

    • #10388 Antworten
      ayurveda-portal
      Administrator

      2 NN Hallo Hilde, tatsächlich wirken Massagen bei rheumatischen Erkrankungen in der Regel ganz besonders wohltuend.Es gibt verschiedene Rheumaarten: * Entzündliches Rheuma (eine Störung von Pitta bzw. Vata und Pitta, hier wären Massagen kontraindiziert) * Degeneratives Rheuma, das heißt: Schmerzen im Bewegungsapparat, die die Folge von Verschleiß oder Abnutzung sind * Weichteilrheumatismus: Das sind schmerzhafte Veränderungen von Muskeln, Sehnen, Bändern und Schleimbeuteln. In der Regel ist Vata immer an der Entstehung rheumatischer Erkrankungen beteiligt. Bei entzündlichen Prozessen ist Pitta gestört, bei Schwellungen und Wassereinlagerungen z.B. in den Gelenken ist Kapha erhöht. Nur in diesem Fall würde ich trockene Massagen geben. Massagen durchbluten und wärmen das Gewebe, was oft schmerzlindernd wirkt. Rheuma ist ja immer auf eine Ansammlung von Ama und Vata im Bewegungsapparat zurückzuführen. Massagen wirken hier ausleitend und ausgleichend auf Vata. Das Einarbeiten von Öl in die Finger- und Handgelenke etc. leitet Ama aus und besänftigt Vata. Auch Wellness-Massagen, welche allgemein (psychisch) entspannen, sind mit Sicherheit dem Wohlbefinden förderlich und können schon – über die Ausschüttung von Glückshormonen – schmerzlindernd wirken. Ich würde auch nicht davon ausgehen, daß Du gegen das HP-Gesetz verstößt, wenn Du einer Frau, die (chronisch!) unter Rheuma leidet eine sanfte Entspannungsmassage gibst, nachdem sie ja eindeutig nur eine solche verlangt und von Dir keinerlei Heilung erwartet und Du ihr auch keine Heilung versprichst. Vorsichtig sein solltest Du, wie schon gesagt, nur, wenn es sich um entzündliche Prozesse in den Geweben handelt. In dem Fall würde ich tatsächlich nur eine Gesichtsmassage geben. Herzliche Grüße, Nathalie Aw: Weichteilrheuma und vieles mehr 11 Jun 2006 09:10

    • #10389 Antworten
      ayurveda-portal
      Administrator

      3 Hilde Hallo Nathalie, vielen Dank für deine Antwort. Da ist mir doch schon ein kleiner Stein vom Herzen gefallen. Auf jeden Fall werde ich abklären inwieweit bei der Dame entzündliche Prozesse vorhanden sind. Könnte ich bei ihr evtl auch eine Wellnessabhyanga machen? Vielleicht könntest du mir noch sagen welches Öl ich am besten für sie nehme? Vielen Dank, Hilde Aw: Weichteilrheuma und vieles mehr 11 Jun 2006 10:36

    • #10390 Antworten
      ayurveda-portal
      Administrator

      4 NN Hallo Hilde, Bala taila eignet sich für alle Konstitutionen. Wenn Vata dominiert kannst Du Knoblauchscheiben in Sesamöl ca. 5 Minuten kochen. Dies wirkt schmerzlindernd (riecht aber abscheulich!). Andere gute Vata-Öle sind (Maha-) Narayana taila und Vishgarba taila. Ansonsten ist auch Sesamöl ok. Wenn Pitta dominiert eignen sich kühlende Sandelholzumschläge auf den entzündeten Bereichen oder aber Massagen mit Kokosöl oder Brahmi taila. Bei Kapha sind trockene Massagen gut, Garshan oder Udvartana mit Kalmuspulver. Ansonsten Massagen mit wenig Senföl, dem man entstauende und entwässernde Aromaöle hinzufügen kann (z.B. Salbei). Übrigens sollte bei Rheuma immer Agni gestärkt werden. Eine sanfte Abhyanga ist ok. Falls die Dame Rheumamedikamente einnimmt (z.B. Kortison) sollten keine Tiefengewebsmassagen gegeben werden, da es sonst zu Hämatomen kommen kann. Falls sie starke, morphinhaltige Schmerzmittel einnimmt, kann es nach der Abhyanga zu einem kurzfristigen Blutdruckabfall/Schwindel kommen. Dann sollte die Klienten lang genug ruhen und sich dann vorsichtig aufrichten. Ich hoffe, ich konnte Dir helfen. Nähere Infos bekommst Du übrigens in meinem Buch Die heilende Kraft der ayurvedischen Massage. Viele Grüße, Nathalie Aw: Weichteilrheuma und vieles mehr 27 Jun 2006 18:00

    • #10391 Antworten
      ayurveda-portal
      Administrator

      5 Seegebarth Viva la vida Liebe Nathalie,… da alle rheumatischen Erkrankungen Vata Erkrankungen sind, würde ich hier nie Kokosnußöl verwenden. Durch das kühlend wirkende Öl kann sich die Grunderkrankung verschlimmern. Rheuma kann verschiedene Untertypen haben: Vata, Pitta und Kapha. Auf meiner Homepage ist ein Artikel über Rheuma (www.traditionelles-ayurveda.de), da gehe ich genauer darauf ein. Für sehr wichtig halte ich es jedem Rheumatiker der nach einer ayurvedischen Entspannungsmassage fragt zu erklären, dass mit Ayurveda sehr viel bei Rheuma erreicht werden kann, oftmals sogar bis hin zur Heilung. Panchakarma-Kuren etc. sollten erklärt werden, auch wenn der Masseur sie selber nicht anwendet. Diese Aufklärung zu leisten sehe ich als Verpflichtung dem Patienten gegenüber für jeden der ayurvedische Massage praktiziert. Herzliche Grüße vom Bodensee, Heike Seegebarth (Ayurveda-Therapeutin und Heilpraktikerin) Aw: Weichteilrheuma und vieles mehr 27 Jun 2006 20:36

    • #10392 Antworten
      ayurveda-portal
      Administrator

      6 NN Liebe Heike, ich habe die Erfahrung gemacht, daß eine kurzfristige lokale Anwendung von kühlenden (nicht kalten!) Verfahren bei entzündlichem Rheuma durchaus schmerzlindernd wirken kann, auch wenn die Behandlung an sich immer auch Vata-reduzierend sein sollte. Aber auch umgekehrt kenne ich Fälle, bei denen trotz Entzündung Wärme lindernd wirkt. Daher kann man meiner Meinung nach sehr schlecht Patentrezepte geben, sondern man muß Behandlungen, (auch wenn nicht therapiert sondern – im Wellness ur entspannt werden soll) IMMER individuell auf den einzelnen abstimmen. Érkrankungen, ihre Symptome und die jeweils beste Maßnahme /Therapie unterscheiden sich so sehr, wie die Menschen selbst. Den Patienten/Klienten aufzuklären ist natürlich immer gut und wichtig, dies ergibt sich wohl bei den meisten Begegnungen mit Klientinnen ohnehin im Gespräch. Viele Grüße an den Bodensee! Nathalie Aw: Weichteilrheuma und vieles mehr 27 Jun 2006 21:20

    • #10393 Antworten
      ayurveda-portal
      Administrator

      7 Seegebarth Viva la vida Liebe Nathalie, Ich sehe es genauso wie Du: die Behandlungen müssen individuell unterschiedlich sein. Wenn jemand eine entzündliche Form des Rheumas hat, dann tut dieser Person das Kühle erst mal gut (symptomatisch gesehen). Werden immer wieder Kühlpackungen angewendet, dann kann sich die Grunderkrankung Vata verstärken, d.h. die zu Grunde liegende Gelenkerkrankung wird stärker. Deshalb wird in Ayurveda zum Beispiel Pinda Thailam angewendet. Man könnte fast sagen daß es kühlend wirkt. Aber das stimmt nicht ganz: Die Basis ist Sesamöl (erwärmend). Es wird häufig mit Kottamchukkadiöl gemischt, der Person entsprechend. Kottamchukkadiöl ist ein stark erwärmendes Öl. Ich hoffe, daß es so ist, wie Du sagst, daß die Patienten/Klienten im Gespräch von weiteren Behandlungsmöglichkeiten im Ayurveda erfahren, wenn sie Probleme haben. Das setzt ein bestimmtes Grundwissen voraus. Ich habe ein paar Personen kennengelernt, die das leider nicht so handhaben und auch im Gespräch ayurvedische Behandlungen auf Massageanwendung reduzieren. Vielleicht waren es ja die berühmten Ausnahmen? Viele Grüße, Heike Seegebarth (Ayurveda-Therapeutin und Heilpraktikerin)

    • #10394 Antworten
      ayurveda-portal
      Administrator

      7 Seegebarth Viva la vida Liebe Nathalie, Ich sehe es genauso wie Du: die Behandlungen müssen individuell unterschiedlich sein. Wenn jemand eine entzündliche Form des Rheumas hat, dann tut dieser Person das Kühle erst mal gut (symptomatisch gesehen). Werden immer wieder Kühlpackungen angewendet, dann kann sich die Grunderkrankung Vata verstärken, d.h. die zu Grunde liegende Gelenkerkrankung wird stärker. Deshalb wird in Ayurveda zum Beispiel Pinda Thailam angewendet. Man könnte fast sagen daß es kühlend wirkt. Aber das stimmt nicht ganz: Die Basis ist Sesamöl (erwärmend). Es wird häufig mit Kottamchukkadiöl gemischt, der Person entsprechend. Kottamchukkadiöl ist ein stark erwärmendes Öl. Ich hoffe, daß es so ist, wie Du sagst, daß die Patienten/Klienten im Gespräch von weiteren Behandlungsmöglichkeiten im Ayurveda erfahren, wenn sie Probleme haben. Das setzt ein bestimmtes Grundwissen voraus. Ich habe ein paar Personen kennengelernt, die das leider nicht so handhaben und auch im Gespräch ayurvedische Behandlungen auf Massageanwendung reduzieren. Vielleicht waren es ja die berühmten Ausnahmen? Viele Grüße, Heike Seegebarth (Ayurveda-Therapeutin und Heilpraktikerin)

Ansicht von 7 Antwort-Themen
Antwort auf: Weichteilrheuma und vieles mehr
Deine Information:





<a href="" title="" rel="" target=""> <blockquote cite=""> <code> <pre class=""> <em> <strong> <del datetime="" cite=""> <ins datetime="" cite=""> <ul> <ol start=""> <li> <img src="" border="" alt="" height="" width="">

Cookie Consent mit Real Cookie Banner