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Einfach und wirksam zugleich: Heißes Wasser als Lebenselixier

Einfach und wirksam zugleich: Heißes Wasser als Lebenselixier

09.12.2019 | von Ayurveda-Portal | Heißes Wasser zu trinken, ist ein einfacher ayurvedischer Tipp. So werden Körperprozesse angeregt und unterstützt, es wirkt energetisierend und bringt der Haut neue Strahlkraft. Da auch Symptome wie Müdigkeit und Konzentrationsprobleme, aber auch Sodbrennen oder Essgelüste mit einem Mangel an Flüssigkeit im Körper zusammenhängen können, haben wir in diesem Beitrag, auch mit Video, die Basics rund ums heiße bis warme Wasser im Ayurveda für Sie zusammengestellt.

 

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Seit Jahrhunderten bewährt

Warum eigentlich Kochen? Ganz einfach: Beim Aufkochen wird das Wasser mit Energie angereichert. Diese wird im Wasser gespeichert und wird beim Trinken direkt an den Körper weitergegeben. Das Kochen verändert die Struktur des Wassers und reinigt es zugleich. Das gekochte heiße Wasser regt unmittelbar das Verdauungsfeuer Agni an, so dass die Nahrung besser verarbeitet und die wertvollen Inhaltsstoffe aufgenommen werden können. Das bedeutet im Umkehrschluss, dass kaltes Wasser eine lähmende Wirkung auf die Verdauung haben kann. Zwischen den Mahlzeiten kann heißes bzw. warmes Wasser das Ausscheiden wasserlöslicher Giftstoffe aus den Dhatus (Körpergeweben) wirkungsvoll unterstützen.

Heißes Wasser für eine bessere Verdauung

Wenn der Körper zu wenig oder zu kaltes Wasser bekommt, ist Agni, das Verdauungsfeuer, nur sehr schwach und kann seine volle Wirkung nicht entfalten. Um kaltes Wasser zu verdauen, muss der Körper deutlich mehr arbeiten: bis zu sechs Stunden kann es dauern. Für abgekochtes, warmes bis heißes Wasser benötigt der Körper hingegen nur etwa eineinhalb Stunden.

Einfach ausprobieren

kochendes Wasser in einem Kochtopf für die ayurvedische Heißwasserkur
Bild von Holger Schué auf Pixabay

Um die Wirkung des gekochten Wassers kennenzulernen, benötigen Sie nicht viel. Kochen Sie morgens ganz einfach etwas mehr als die gewünschte Menge, die Sie über den Tag verteilt trinken möchten mindestens 10 Minuten lang ohne Deckel in einem Topf. Anschließend füllen Sie es in eine Thermoskanne, die Sie idealerweise nicht für anderen Getränke wie aromatisierten Tee oder Kaffee nutzen und genießen das Wasser schluckweise über den Tag.

Verschiedene Varianten des Aufkochens

Es gibt verschiedene Möglichkeiten, das Wasser zu kochen. Wann immer möglich sollten Sie das Wasser über einem Feuer oder auf einem Kochfeld aufkochen, jedoch die Mikrowelle vermeiden.

Kochen Sie das Wasser, bis noch die Hälfte der Wassermenge übrig ist. Wenn es keine Blasen und keine Bewegung im Wasser mehr gibt und es klar wird, wird das Wasser als „ushno udaka“ (gekochtes Wasser) bezeichnet. Darüber hinaus gibt es weitere Varianten, wie das Wasser gekocht werden kann – dementsprechend wirkt es auf die unterschiedlichen Doshas:

Wenn Sie das Wasser zum Kochen bringen und so lange erhitzen, bis nur noch die Hälfte verbleibt, bringt dieses Wasser das Vata- und Pitta-Dosha in die Balance. Wenn drei Teile Wasser abgekocht sind und nur noch ein Viertel des Wassers übrig ist, ist dieses Wasser hilfreich, um alle drei Doshas auszugleichen. Machen Sie hier gerne den Ayurveda-Typen-Test.
 

Ob heißes oder warmes Wasser – das ist Typsache

Pitta-Typen sollten generell möglichst viel Flüssigkeit zu sich nehmen. Doch ganz heiß sollten sie das Wasser nicht genießen, sondern stattdessen eher zu lauwarmem Wasser greifen. Kapha-Typen können Wasser einfacher im Körper speichern und benötigen weniger Flüssigkeit. Das Wasser kann jedoch ruhig recht heiß sein.

Vata-Typen wiederum benötigen viel warme Flüssigkeit, um sich aufzuwärmen. Vor allem im Winter trocknen Haut und Schleimhäute leicht aus. Vata-Typen sollten vor allem heißes Wasser trinken. Die empfohlene Wassermenge hängt übrigens von verschiedenen Faktoren ab: wie Alter, Lebenssituation (z. B. Stress), wird aber auch beeinflusst vom Wetter, der Ernährung und eben dem Konstitutionstyp. Der Ayurveda rät, über den ganzen Tag verteilt regelmäßig kleine Mengen an heißem Wasser zu trinken.

Empfehlenswert: die Heißwasserkur

Paar trinkt  gemäß dem Ayurveda heißes Wasser aus zwei Bechern
Photo by Hanna Morris on Unsplash

„Typisch Ayurveda“ ist die sieben- bis zehnttägige „Heißwasserkur“, bei der man von morgens früh bis spät abends in circa halbstündigen Abständen einige Schlucke heißes Wasser trinkt. Eine solche Kur kann mehrmals pro Jahr gemacht werden, besonders im Frühjahr wirkt sie sehr erleichternd.

Die Frage nach der Wassermenge lässt sich am einfachsten so beantworten: so viel wie angenehm. Bei einem halbstündlichen Rhythmus kommt man schnell auf rund zwei Liter pro Tag. Sehr trockene Vata-Menschen brauchen oft etwas mehr, feuchte Kapha-Typen etwas weniger Wasser, und Pitta geprägte Menschen können (und sollen) nicht so heiß trinken. Und wenn Sie Durst haben und mit dem heißen Wasser allein nicht genügend Flüssigkeit aufnehmen, ist zwischendurch auch etwas Kühleres erlaubt. Ganz wichtig: Hören Sie die Bedürfnisse und individuellen Signale Ihres Körpers.

Der Wechsel zu heißem Wasser ist nur eine kleine Veränderung im Alltag, kann aber eine vielschichtige Wirkung auf das körperliche und geistige Wohlbefinden haben. Probieren Sie es aus!

 

Titelbild: Photo by Carli Jeen on Unsplash


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