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Hans Heinrich Rhyner, Naturarzt - Ayurveda Rhyner Gesundheitszentrum

31.07.2006 |

1. Wie würden Sie die Abgrenzung von medizinischem Ayurveda zu Wellness definieren?

Bei Wellness dient als Ausgangsbasis für eine Behandlung die Bestimmung der Konstitution (Manasa und Deha Prakriti); bei medizinischen Behandlung besteht ein Befund und der wird mit Rücksicht auf die Konstitution behandelt.

2. Wie sehen Sie die Rolle des Ayurveda-Arztes und Heilpraktikers gegenüber dem Patienten? Welches Selbstverständnis zeichnet den Arzt oder HP
- aus Sicht des Ayurveda

wie Caraka sagt, einem gestrauchelten zu helfen, wieder auf seinen eigenen Beinen gehen zu können
aus eigener Sicht
im Westen wie bei meiner Tätigkeit in Indien spielt der Charakter, die Ausstrahlung des Arztes sowie die Werte, für die sie oder er einsteht und ob diese auch gelebt werden, eine herausragende Rolle. Wir sind im wahrsten Sinne des Wortes Wahlärzte. Der Patient forscht, fühlt hinein, beobachtet beim ersten Treffen die Reaktionen und hat dann Vertrauen oder eben kommt nicht wieder. Es geht nicht, dass die Schulmediziner glauben, jetzt machen wir halt auch noch diese Ayurveda, damit uns die Patienten nicht davon laufen. Am Anfang dteht der Arzt, dann die Medizin. Das gilt für jedes medizinische System.

3. Welche Rolle spielt Ayurveda im westlichen Gesundheitssystem heute und zukünftig?
Welche Risiken und Chancen gibt es? Gibt es Unterstützung oder Hindernisse, sich als Mediziner oder HP mit Ayurveda auseinander zu setzen?

Im westlichen Gesundheitssystem müssen wir uns als Komplementärmedizin ein- oder besser gesagt unterordnen. Dem wunderschönen Ayurveda-Vogel werden die Flügel gestutzt und dann heißt es, sieh der kann ja gar nicht fliegen. Die westliche Wissenschaft muss erkennen, dass es verschiedene Wissens-Systeme gibt. Für einen intelligenten Menschen sollte es kein Problem sein, gleichzeitig mit verschiedenen Systemen zu arbeiten. D.h. wir müssen innerhalb des Systems diesen Freiraum erhalten können. Sonst geht es nur darum, welches Öl wir auf welches Knie schmieren.

4. Gibt es Krankheitsbilder, die prädestiniert sind für die Behandlung durch Ayurveda und welche?

 In der Akutmedizin, Chirurgie und Psychiatrie brauchen wir Unterstützung.

5. Haben Sie Kenntnisse über Forschungsprojekte zu Ayurveda? Wenn ja, welche?

An allen Hochschulen in Indien, wo eine Post-Graduate Ausbildung angeboten wird sowie in der Ayurveda Pharmaindustrie wird seit 40 Jahren geforscht. Nur angeblich seien diese Projekte nicht gut genug. Wer soll für die Forschung bezahlen? Diejenigen, die Forschung betreiben müssen ja das Geld wieder reinbekommen. Siehe mein Artikel über die Akutmedikamente für Kinder in Europa. Diese Frage ist unsinnig, denn man lässt ja keine Ayurveda Präparate zu.

6. Welche Möglichkeiten sehen Sie, sich weiterzubilden?

Was wir täglich erleben ist, dass es zwar Ausbildungen gibt aber die Praxis fehlt. Leute melden sich bei uns zum Praktikum oder als Anstellung an, nachdem sie jahrelang Ayurveda gelernt haben, aber sie kennen nicht die einfachsten therapeutischen Abläufe. Das ist mir auch in meiner Klinik in Indien genug of passiert. Was es in Europa und Indien braucht ist Erfahrung mit Arbeit am Patienten.

7. Reichen aus Ihrer Sicht die Diagnosemöglichkeiten des Ayurveda aus?

Sushruta sagt, man sollte guten Rat auch von seinem Feind oder von einem Dummkopf annehmen. In meiner Klinik in der Schweiz, in Indien oder jetzt in unserem Ayurveda-Rhyner Gesundheitszentrum findet kein Pancakarma statt ohne moderne Diagnostik. Die Behandlung ist jedoch rein ayurvedisch. Das ist vom Gesetzgeber und von der Patientensicherheit her sehr sinnvoll. Teilweise wende aber auch noch von etablierten Kreisen eher verschmähte Methoden wie medizinische Astrologie, das Erspüren der Aura, Vastu, psychophilosophische Werkzeuge an.


Hans Heinrich Rhyner, Naturarzt
Ayurveda Rhyner Gesundheitszentrum allvedya
A - 2133 Loosdorf/Fallbach Nr.77
0043 - (0)2524-48345
info@ayurveda-rhyner.com

www.ayurveda-rhyner.com


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