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Interview mit Dr. Vasant Lad

Interview mit Dr. Vasant Lad

27.10.2018 | "Meine Vision für Ayurveda ist Integration, Integration in bestehende Medizinsysteme und Integration ins Leben!" - Interview von Rose Schweizer

Interview mit Dr. Vasant Lad:
I: Interviewerin Rose Schweizer,  A: Antworten Dr. Vasant Lad

Vasant Lad


 

 


I: Herr Dr. Lad, wie würden Sie Ayurveda beschreiben?

A: Ayurveda – „Ayus“ bedeutet Leben und „Veda“ bedeutet Wissen. Das System des Wissens wurde im Laufe der Zeit zur Wissenschaft. Ayurveda bedeutet also Wissenschaft vom Leben. Was ist Leben? Es ist unser tägliches Leben, das aus dem körperlichen, geistigen und bewussten Leben besteht. Leben bedeutet Beziehung. Beziehung zwischen Mann und Frau, Beziehung zwischen Beruf und Erleuchtung und die menschliche Beziehung zu uns selbst. In unseren Beziehungen ist absolute Klarheit gefordert. Diese Klarheit besteht in Mitgefühl. Mitgefühl bedeutet Liebe. Liebe, Klarheit und Mitgefühl in Beziehungen bringt die Ganzheitlichkeit in unser Leben... und ein ganzheitliches Leben ist Ayurveda. 


I: Warum erhält Ayurveda in Europa ein so breites öffentliches Interesse?

A: In der europäischen Welt existiert ein Medizinsystem, das allopathische, das moderne Medizinsystem. Die moderne Medizin ist technologisch hoch entwickelt. Es gibt Forschungen, es gibt Studien, es gibt Untersuchungen aller Art. Die moderne Medizin entwickelt sich sehr rasch. Für jede Erkrankung gibt es sofort eine Therapie. Die moderne Medizin eignet sich hervorragend für akute Notfälle wie Herzinfarkt, Schlaganfall, Knochenbrüche, Unfälle. Doch sie bietet kein präventives Konzept. kein Ernährungskonzept für das Individuum an. Im Ayurveda ist das Individuum unteilbar, nicht in seine Einzelteile zerstückelbar, es ist vollständig, total und einzigartig. Jeder Einzelne ist einzigartiger Ausdruck des Universums.
Beispielsweise ist eine spezielle Nahrung für den einen Medizin, den anderen kann sie ins Ungleichgewicht bringen. Deswegen benennt Ayurveda die Prakrouti der Konstitutionen, eine einzigartige Psycho-Physiologie. Ayurveda benennt auch die Ungleichgewichte der körperlichen Säfte: Vata, Pitta, Kapha. Ayurveda hat eine individuelle Herangehensweise, die kein anderes Medizinsystem bietet.
In der modernen Medizin wird dieser individuelle einzigartige Ansatz durch statistische Beobachtungen ersetzt. Was in 100 Individuen verbreitet ist, wird als gemeinsam gültig betrachtet. Es wird ein Rahmen geschaffen, der auf diesen statistischen Beobachtungen beruht. Doch das kann so nicht funktionieren! Denn was bei 100 Menschen häufig vorkommt, heißt nicht, dass es auf das Individuum zutrifft. Die westliche Schulmedizin behandelt aber jeden Patienten nach ihren standardisierten, statistischen Beobachtungen. Daher hat ihre Behandlung Nebenwirkungen. Der Patient leidet zusätzlich an behandlungsbedingten Erkrankungen, den iatrogenen Erkrankungen und an Erkrankungen, deren Ursache sie nicht wissen (idiopathischen Erkrankungen). In diesem komplexen Netzwerk von idiopathischen und iatrogenen Erkrankungen gibt es keine Richtlinie für ein Individuum.
Das ist der Punkt, wo die Verantwortlichen in der europäischen Welt nicht die Rückschläge durch die moderne Medizin realisieren wollen. Das ist der Grund, warum die westliche Welt immer kränker wird. Das ist der Grund, warum nach alternativen, komplementären Medizinsystemen gesucht wird. Ayurveda ist ein wunderbares ergänzendes Medizinsystem. Dies alles mag der Grund dafür sein, warum Ayurveda für die westliche Welt attraktiv geworden ist. Ich teile hier lediglich meine Beobachtung mit.

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Dr. Vasant Lad beim Vortrag


I: Worin sehen Sie die Vorteile von Ayurveda im Vergleich zu anderen Medizinsystemen?

A: Jede Medizin hat ihren Platz im Leben eines Menschen. Für einen Herzinfarkt oder akuten Schlaganfall gibt es definitiv nichts Besseres als die moderne Medizin. Sie bringt das Krankheitsgeschehen zum Stoppen und wird dem Betroffenen helfen können. Doch wie will man danach zukünftige Komplikationen verhindern? Hier ist Ayurveda der beste Arzt. Ayurveda ist kein „quick-fix“, kein Schnellrezept. Aber für chronische Erkrankungen wie rheumatoide Arthritis, Diabetes, Osteoarthritis, Dickleibigkeit, chronische Lähmungen und so viele andere hält Ayurveda unterschiedliche Entgiftungsprogramme bereit. So hilft Ayurveda Menschen dabei, Erkrankungen zu verhindern, indem man sich gesund ernährt, die Ernährung, den Lebensstil und seine Umgebung verändert. Es hilft, seine Psycho-Physiologie konsequent zu verändern und so zukünftige Erkrankungen zu vermeiden.


I: Wie kann man als Einsteiger Ayurveda in sein Leben integrieren? Haben Sie dazu Tipps?

A: Einsteigern bringt Ayurveda einen wunderbaren Biorhythmus in ihr Leben. Wenn man morgens vor dem Sonnenaufgang aufsteht und noch alles ruhig ist, bringt das kühle Sattwa Klarheit ins Leben.
Wenn man also früh morgens aufsteht, dann beginnt der Morgen mit Zähneputzen und Zunge schaben, den Mund spülen, ein Glas Wasser trinken. Sich ruhig hinsetzen und dem Osten und Norden zugewandt und nach So-Hum meditieren. Damit tritt man ins Licht mit einem funktionierenden Biorhythmus. Es folgt eine gute Darmbewegung, eine Augenmassage, ein warmes Bad und frische Kleidung anziehen. So taucht man leicht in das tägliche Leben – mit einer neuen Qualität der Wahrnehmung, einer neuen Qualität des Bewusstseins und einer neuen Qualität der Aufmerksamkeit. Ein solches Leben wird glücklich. Ayurveda sagt uns auch, wann wir frühstücken, wann wir zu Mittag essen und wann zu Abend. Auf diese Weise stimmt die biologische mit der chronologischen Uhr überein. Steht man dagegen z. B. um 10 Uhr auf, ist der gesamte Tagesablauf gestört. Der Darm wird sich erst gegen 11 bewegen, und er ist bis zum Kolon angefüllt. Toxine bilden sich, Endotoxine schlagen sich aufs Nervensystem, das kann Depressionen, Traurigkeit, Angst, Gefühle von Unsicherheit erzeugen... All dies geschieht, wenn man erst spät am Morgen aufsteht. Daher muss man seinen Lebensstil und Biorhythmus ändern und sich um neun oder zehn schlafen legen. Man soll nicht bis spät aufbleiben. Wenn man erst um 23 oder 24 Uhr schlafen geht, erhält das Gehirn keine Ruhe, und das wird Vata Dosha und Pitta Dosha erzeugen, die den gesamte Biorhythmus stören. Das ist der Grund, warum Ayurveda jeden Einzelnen zur Änderung des Lebensstils auffordert: zu seinem geeigneten Lebensstil.
Nehmen wir einen Menschen mit Vata-Konstitution, deren Haut trocken ist, die an Dickdarmverstopfung leidet, die knackende und herrausspringende Gelenke hat. Er sollte nicht joggen oder springen oder trampeln. Diese Bewegungsarten sind hart und werden die Gelenke schädigen. Besser wären Aktivitäten wie beim Yoga, Tai-Chi, Pranayama und Meditation. Diese Art der Bewegungen wird eine sehr gute Koordination bewirken, die Muskeln und Gelenke brauchen nicht mehr dem Ziehen und Dehnen ausgesetzt sein.
Nehmen wir Pitta-Menschen: Pitta-Menschen haben sehr viel Hitze im Körper. Sie tolerieren heißes Sonnenlicht nicht. Sie sollten also nicht in der heißen Sonne arbeiten, sondern im Schatten. Ihr Lebensstil soll beruhigend, kühlend und mildernd sein.
Menschen mit Kapha-Konstitution fröstelt es oft. Sie sollten joggen, auch wenn das die meisten eher hassen. Das ist eine liebenswerte, kleine Beobachtung,  die uns aber zeigt, dass der Mensch den Lebensstil seiner Konstitution entsprechend verändern soll.

Lesen Sie mehr zu den Ayurveda-Typen.


I: Ist Ayurveda mit der modernen Medizin kompatibel?

A: Man kann die beiden nicht vergleichen. Die moderne Medizin hat einen ganz anderen Ansatz. Moderne Medizin ist eine „Gegen“-Wissenschaft, ist eine „Gegen“-Pathie. Dabei meint „gegen“ oder „anti“ gegensätzlich. Gegen Fieber gibt es Fiebersenkung, Anti-Pyretika. Gegen Schmerzen gibt es Schmerzmittel, Analgetika. Gegen Spasmen gibt es Entkrampfungsmittel, Spasmolytika. Gegen Depressionen gibt es Anti-Depressiva. Gegen Infektionen gibt es Antibiotika. Das heißt, dass die (meisten) pharmakologischen Arzneimittel „Anti-Arzneimittel“ sind. Anti-Diurese, Anti-Diarrhoe, Anti-Erbrechen, Anti-Fieber, Anti-Biotika. Diese anti- anti- anti- Behandlung ist also dem entgegengesetzt, was im Körper passiert – und es unterdrückt die Symptome. Doch was unterdrückt wurde, kommt in einer veränderten Form wieder.
Bei einer akuten Infektion ist es verständlich, Antibiotika einzusetzen, bei Schmerzen Schmerzmittel, bei Krämpfen Spasmolytika. Doch dieser „Anti“-Ansatz unterdrückt das Symptom, unterdrückt das Geschehen. Es ist kein ursächlicher Ansatz.
Im Ayurveda ist Krankheit eine Folge von Störungen der Doshas, und verstärkte Doshas greifen das unterliegende Gewebe an, das sich in der Qualität, der Quantität, der Funktion und der Struktur ändert. Ayurveda versucht dieses komplexe Netzwerk aufzulösen, indem es an den Auslöser, die Ursache geht. Daher ist Ayurveda kein „Quick-Fix“, keine Schnell-Reparatur. Es braucht seine Zeit, doch wird es die Krankheit auflösen. Das ist der grundlegende Unterschied zwischen moderner Medizin und Ayurveda.


I: Und ist Ayurveda mit anderen komplementären Medizinsystemen kompatibel?

A: Oh ja! Zum Beispiel Ayurveda und Akupunktur; im Ayurveda gibt es eine Marma Therapie, ähnlich der Akupressur. Auch Ayurveda und Naturopathie gehen zusammen: Ayurveda arbeitet mit natürlichen Mitteln der Naturmedizin, und die Naturopathie verwendet diese ebenfalls. Ayurveda und Chiropraktik können auch zusammen, denn die Chiropraktik wendet manuelle Therapien an. Es gibt so viele wunderbare neue chiropraktische Ansätze, wie z. B. die Network-Chiropraktik. Ganz ohne kraft- und geräuschvolle Methoden wird nur durch Berührung bestimmter Körperregionen mit wenig Druck Wunderbares und Erstaunliches erreicht, ganz natürlich.
Ayurveda ist auch nicht gegen die Allopathie. Ayurveda kann auch zusammen mit der Allopathie arbeiten. Die Grundprinzipien der Allopathie, der Homöopathie, auch die Grundprinzipien der Subnaturalpathy, versammeln sich unter Ayurveda. Und so ist Ayurveda im Grunde die Mutter der Heilsysteme.


I: Können Sie ein Beispiel aus Ihrer Erfahrung als ayurvedischer Arzt schildern, wo Sie helfen konnten und die moderne Medizin nicht?

A: Es gab einen Patienten mit Colitis ulcerosa, einer chronisch-entzündlichen Darmerkrankung. Er hatte Durchfall, einen entzündeten Dickdarm mit Schleim und Blut. Die moderne Medizin gab ihm Klistiere mit Steroiden, doch er wurde nicht geheilt. Schließlich kamen sie und sagten ihm, dass sie ihm den entzündeten Teil des Dickdarms entfernen, eine Kolonostomie durchführen wollten. Der Patient kam zu mir. Ich untersuchte seinen Puls, prüfte seine Prakriti, seine Vikruti: so stellte sich heraus, dass sein Vata das Pitta im Kolon anfachte. Das war die Ursache für die Colitis ulcerosa. So behandelte ich sein Vata mit Ashwagandha, und sein Pitta mit Couri, die Ulzera (die Geschwüre) mit Kamadudha, den Durchfall mit Kutki und Chitrak. Das ist keine symptomatische Behandlung. Die Ursache des Durchfalls ist Pitta. Die Ursache der Colitis ulcerosa ist Pitta, das die Wand des Kolons stört. Ich behandelte also das Pitta. Und ich gab ihm einige Bastis, was Vikrishti genannt wird. Und ich verordnete ihm Yoga-Übungen und Atemübungen Pranayama und Diät. Die Diät war sehr wichtig. Innerhalb von sechs Monaten war seine Colitis ulcerosa vollkommen geheilt. Aber es brauchte Zeit. Für ihn war es ein großer Erfolg, die Behandlung hat die Operation verhindert. Hier konnte ich also helfen.

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Dr. Lad bei einer Behandlung


I: Für welche Indikationen ist die ayurvedische Medizin besonders prädestiniert?

A: Bei Psoriasis, rheumatoide Arthritis, und auch besonders bei Schmerzen, bei Steifheit von Gelenken und Entzündungen geben wir ähnliche Gugguls, Anupanas auf Panchmrit  und innerlich Ingwertee und Castoröl, 1 Teelöffel täglich am Abend. Und topisch Mahanarayan Tailam (Öl). Und die Entzündung kommt unter Kontrolle. Die Patienten hatten Steroide, Ibuprofen oder Metothrexin eingenommen, ein Arzneimittel gegen Krebs. Dagegen ist die ayurvedische Behandlung sehr einfach.  So hat Ayurveda viele definierte Indikationen: das ayurvedische System hat so viele Erfolge bei den chronischen Erkrankungen, rheumatoider Arthritis, Osseitis mit Flüssigkeitsansammlung in der Bauchhöhle,  dann wie schon gesagt Psoriasis, Adipositas, Diabetes, und vielen anderen Störungen. Für chronische Beschwerden hat Ayurveda ein wirklich gutes Programm.


I: Welche Rolle spielt Yoga in Ayurveda?

A: Yoga und Ayurveda sind die zwei Seiten derselben Münze.
Yoga spricht vom Körper, Geist und vom Bewusstsein.
Ayurveda spricht vom Körper, Geist und vom Bewusstsein..
Yoga spricht von Prana, Jana, Udana, Samana, Apana.
Ayurveda spricht von Prana, Jana, Udana, Samana, Apana.
Yoga spricht von den sieben Dhatus: Rasa (Plasma), Rakta (Blut), Mamsa (Muskel), Meda (Fett), Asthi (Knochen), Majja (Knochenmark und Nerven), Shukra (Fortpflanzungsgewebe).
Ayurveda spricht von den sieben Dhatus: Rasa, Rakta, Mamsa, Meda, Ashti, Majja, Shukra.
Das Ziel von Yoga ist, die Lebensenergien Prana, Ojas und Tejas aufzubauen.
Das Ziel von Ayurveda ist, die Lebensenergien Prana, Ojas und Tejas aufzubauen.

Die Wurzelbegriffe von Yoga sind Dharma, Artha, Kama and Moksha. Dharma bedeutet Aufrichtigkeit, Artha bedeutet Wohlstand und finanziellen Erfolg, Kama bedeutet Erfüllung von Wünschen und Moksha bedeutet Erleuchtung.
Und dies sind die Begriffe im Ayurveda: Dharma, Artha, Karma und Moksha.
Yoga erreicht Hilfe, Ayurveda erreicht Hilfe. Deshalb bedeutet Yoga die vollkommene Hilfe für Ayurveda.

Ayurveda und Yoga gehören untrennbar zusammen. Wenn man Yoga Asana praktiziert, intensives Pranayama, dann kommen bestimmte Unreinheiten aus dem Körper und man kann erkranken. Es können Exantheme entstehen und schlechtes Befinden. Ayurveda hilft den Yogis, um aus ihrer Krankheit zu kommen. Daher unterstützen sich Ayurveda und Yoga gegenseitig. Es gibt bestimmte Erkrankungen, wo Ayurveda zu Yoga rät. So hat jedes Yoga Asana eine einzigartige Psycho-Physiologie, und hat seinen einzigartigen therapeutischen und medizinischen Effekt. Daher: Ayurveda ohne Yoga und Yoga ohne Ayurveda wären unvollständig.


I: Können Sie erkennen, dass westliche Ärzte sich für Ayurveda öffnen?

A: Westliche Ärzte sind voller Liebe und Mitgefühl. Sie kennen die Grenzen ihrer Wissenschaft. Sie wissen, wenn etwas nicht erfolgreich ist. „Doch was sollen wir tun?“, sagen sie. Sie müssen ihrem System folgen. Das System ist starr. Die Ärzte sind nicht starr. Das System ist hart. Die Ärzte sind nicht hart. Das System erlaubt es nicht, etwas anderes zu tun. Die Ärzte sind offen. Das ist der Grund, warum die Ärzte ziemlich offen für alternative Systeme sind. Doch das medizinische System hat eine unglaubliche Macht und sie wollen auch nicht unbedingt in andere Systeme schauen.


I: Was ist Ihr Wunsch für Ayurveda in der Zukunft?

A: Mein Wunsch, meine Vision, mein Traum: In der Zukunft wird es eine separate Ayurveda-Abteilung in jedem modernen Krankenhaus geben, wo allopathische und ayurvedische Ärzte zusammenarbeiten und zusammen Patienten heilen. Bei akuten Infektionen werden die allopathischen Ärzte Antibiotika einsetzen und Steroide. Doch wenn die Infektion unter Kontrolle ist, dann arbeitet der ayurvedische Arzt mit dem Patienten im Detail und wird die Erkrankung heilen. Das ist meine Vision, mein Traum und das bedeutet Integration, integrative Medizin. Die allopathische Medizin und die ayurvedische Medizin arbeiten Hand in Hand unter dem gleichen Dach, mit den besten Absichten und frei von Prestige und Macht. Das ist mein Traum.


I: Wird das in Europa, in der westlichen oder in der östlichen Welt beginnen?

A: Oh, Sie müssen wissen, dass das in Indien schon Wirklichkeit ist! In Indien hat jedes staatliche Krankenhaus seinen eigenen ayurvedischen Bereich! Und dort arbeiten allopathische und ayurvedische Ärzte. Sie arbeiten Hand in Hand. Das geschieht also schon in Indien. Und das sollte es in der westlichen Welt auch geben.

Interview vom 30. Juli 2010

Übersetzung:
Dr. Corinne Enders, Enneper Str. 56 in 58135 Hagen, corinne_enders@yahoo.de

 

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Dr. Lad können Sie auch jedes Jahr in Deutschland persönlich kennenlernen,

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Zwei sehr empfehlenswerte Bücher von Dr. Vasant Lad, die in deutsch erschienen sind:

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Vasant Lad
Selbstheilung mit Ayurveda: Das Standardwerk der indischen Heilkunde
Das große Ayurveda Heilbuch
Mit praktischen Anleitungen zur Selbstdiagnose, Therapie und Heilung

 

 


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Dr. Vasant Lad, Dr. David Frawley
Die Ayurveda Pflanzen-Heilkunde

 

 

Dr. Vasant Lad
The Ayurvedic Institute
11311 Menaul Blvd. N.E.
Albuquerque, N.M.
USA
www.ayurveda.com

 

 

Interview on July 30th, 2010 by Rose Schweizer

I: Interviewer / Rose Schweizer

A: Antworten / Dr. Vasant Lad

 

Interview mit Dr. Vasant Lad:

 

I: Herr Dr. Lad, wie würden Sie Ayurveda beschreiben?

 

A: Ayurveda – „Ayus“ bedeutet Leben und „Veda“ bedeutet Wissen. Das System des Wissens wurde im Laufe der Zeit zur Wissenschaft. Ayurveda bedeutet also Wissenschaft vom Leben. Was ist Leben? Es ist unser tägliches Leben, das aus dem körperlichen, geistigen und bewussten Leben besteht. Leben bedeutet Beziehung. Beziehung zwischen Mann und Frau, Beziehung zwischen Beruf und Erleuchtung und die menschliche Beziehung zu uns selbst. In unseren Beziehungen ist absolute Klarheit gefordert. Diese Klarheit besteht in Mitgefühl. Mitgefühl bedeutet Liebe. Liebe, Klarheit und Mitgefühl in Beziehungen bringt die Ganzheitlichkeit in unser Leben... und ein ganzheitliches Leben ist Ayurveda.

 

 

I: Warum erhält Ayurveda in Europa ein so breites öffentliches Interesse?

 

A: In der europäischen Welt existiert ein Medizinsystem, das allopathische, das moderne Medizinsystem. Die moderne Medizin ist technologisch hoch entwickelt. Es gibt Forschungen, es gibt Studien, es gibt Untersuchungen aller Art. Die moderne Medizin entwickelt sich sehr rasch. Für jede Erkrankung gibt es sofort eine Therapie. Die moderne Medizin eignet sich hervorragend für akute Notfälle wie Herzinfarkt, Schlaganfall, Knochenbrüche, Unfälle. Doch sie bietet kein präventives Konzept. kein Ernährungskonzept für das Individuum an. Im Ayurveda ist das Individuum unteilbar, nicht in seine Einzelteile zerstückelbar, es ist vollständig, total und einzigartig. Jeder Einzelne ist einzigartiger Ausdruck des Universums.

Beispielsweise ist eine spezielle Nahrung für den einen Medizin, den anderen kann sie ins Ungleichgewicht bringen. Deswegen benennt Ayurveda die Prakrouti der Konstitutionen, eine einzigartige Psycho-Physiologie. Ayurveda benennt auch die Ungleichgewichte der körperlichen Säfte: Vata, Pitta, Kapha. Ayurveda hat eine individuelle Herangehensweise, die kein anderes Medizinsystem bietet.

In der modernen Medizin wird dieser individuelle einzigartige Ansatz durch statistische Beobachtungen ersetzt. Was in 100 Individuen verbreitet ist, wird als gemeinsam gültig betrachtet. Es wird ein Rahmen geschaffen, der auf diesen statistischen Beobachtungen beruht. Doch das kann so nicht funktionieren! Denn was bei 100 Menschen häufig vorkommt, heißt nicht, dass es auf das Individuum zutrifft. Die westliche Schulmedizin behandelt aber jeden Patienten nach ihren standardisierten, statistischen Beobachtungen. Daher hat ihre Behandlung Nebenwirkungen. Der Patient leidet zusätzlich an behandlungsbedingten Erkrankungen, den iatrogenen Erkrankungen und an Erkrankungen, deren Ursache sie nicht wissen (idiopathischen Erkrankungen). In diesem komplexen Netzwerk von idiopathischen und iatrogenen Erkrankungen gibt es keine Richtlinie für ein Individuum.

Das ist der Punkt, wo die Verantwortlichen in der europäischen Welt nicht die Rückschläge durch die moderne Medizin realisieren wollen. Das ist der Grund, warum die westliche Welt immer kränker wird. Das ist der Grund, warum nach alternativen, komplementären Medizinsystemen gesucht wird. Ayurveda ist ein wunderbares ergänzendes Medizinsystem. Dies alles mag der Grund dafür sein, warum Ayurveda für die westliche Welt attraktiv geworden ist. Ich teile hier lediglich meine Beobachtung mit.

 

I: Worin sehen Sie die Vorteile von Ayurveda im Vergleich zu anderen Medizinsystemen?

 

A: Jede Medizin hat ihren Platz im Leben eines Menschen. Für einen Herzinfarkt oder akuten Schlaganfall gibt es definitiv nichts Besseres als die moderne Medizin. Sie bringt das Krankheitsgeschehen zum Stoppen und wird dem Betroffenen helfen können. Doch wie will man danach zukünftige Komplikationen verhindern? Hier ist Ayurveda der beste Arzt. Ayurveda ist kein „quick-fix“, kein Schnellrezept. Aber für chronische Erkrankungen wie rheumatoide Arthritis, Diabetes, Osteoarthritis, Dickleibigkeit, chronische Lähmungen und so viele andere hält Ayurveda unterschiedliche Entgiftungsprogramme bereit. So hilft Ayurveda Menschen dabei, Erkrankungen zu verhindern, indem man sich gesund ernährt, die Ernährung, den Lebensstil und seine Umgebung verändert. Es hilft, seine Psycho-Physiologie konsequent zu verändern und so zukünftige Erkrankungen zu vermeiden.

 

I: Wie kann man als Einsteiger Ayurveda in sein Leben integrieren? Haben Sie dazu Tipps?

 

A: Einsteigern bringt Ayurveda einen wunderbaren Biorhythmus in ihr Leben. Wenn man morgens vor dem Sonnenaufgang aufsteht und noch alles ruhig ist, bringt das kühle Sattwa Klarheit ins Leben.

Wenn man also früh morgens aufsteht, dann beginnt der Morgen mit Zähneputzen und Zunge schaben, den Mund spülen, ein Glas Wasser trinken. Sich ruhig hinsetzen und dem Osten und Norden zugewandt und nach So-Hum meditieren. Damit tritt man ins Licht mit einem funktionierenden Biorhythmus. Es folgt eine gute Darmbewegung, eine Augenmassage, ein warmes Bad und frische Kleidung anziehen. So taucht man leicht in das tägliche Leben – mit einer neuen Qualität der Wahrnehmung, einer neuen Qualität des Bewusstseins und einer neuen Qualität der Aufmerksamkeit. Ein solches Leben wird glücklich. Ayurveda sagt uns auch, wann wir frühstücken, wann wir zu Mittag essen und wann zu Abend. Auf diese Weise stimmt die biologische mit der chronologischen Uhr überein. Steht man dagegen z. B. um 10 Uhr auf, ist der gesamte Tagesablauf gestört. Der Darm wird sich erst gegen 11 bewegen, und er ist bis zum Kolon angefüllt. Toxine bilden sich, Endotoxine schlagen sich aufs Nervensystem, das kann Depressionen, Traurigkeit, Angst, Gefühle von Unsicherheit erzeugen... All dies geschieht, wenn man erst spät am Morgen aufsteht. Daher muss man seinen Lebensstil und Biorhythmus ändern und sich um neun oder zehn schlafen legen. Man soll nicht bis spät aufbleiben. Wenn man erst um 23 oder 24 Uhr schlafen geht, erhält das Gehirn keine Ruhe, und das wird Vata Dosha und Pitta Dosha erzeugen, die den gesamte Biorhythmus stören. Das ist der Grund, warum Ayurveda jeden Einzelnen zur Änderung des Lebensstils auffordert: zu seinem geeigneten Lebensstil.

Nehmen wir einen Menschen mit Vata-Konstitution, deren Haut trocken ist, die an Dickdarmverstopfung leidet, die knackende und herrausspringende Gelenke hat. Er sollte nicht joggen oder springen oder trampeln. Diese Bewegungsarten sind hart und werden die Gelenke schädigen. Besser wären Aktivitäten wie beim Yoga, Tai-Chi, Pranayama und Meditation. Diese Art der Bewegungen wird eine sehr gute Koordination bewirken, die Muskeln und Gelenke brauchen nicht mehr dem Ziehen und Dehnen ausgesetzt sein.

Nehmen wir Pitta-Menschen: Pitta-Menschen haben sehr viel Hitze im Körper. Sie tolerieren heißes Sonnenlicht nicht. Sie sollten also nicht in der heißen Sonne arbeiten, sondern im Schatten. Ihr Lebensstil soll beruhigend, kühlend und mildernd sein.

Menschen mit Kapha-Konstitution fröstelt es oft. Sie sollten joggen, auch wenn das die meisten eher hassen. Das ist eine liebenswerte, kleine Beobachtung, die uns aber zeigt, dass der Mensch den Lebensstil seiner Konstitution entsprechend verändern soll.

 

I: Ist Ayurveda mit der modernen Medizin kompatibel?

 

A: Man kann die beiden nicht vergleichen. Die moderne Medizin hat einen ganz anderen Ansatz. Moderne Medizin ist eine „Gegen“-Wissenschaft, ist eine „Gegen“-Pathie. Dabei meint „gegen“ oder „anti“ gegensätzlich. Gegen Fieber gibt es Fiebersenkung, Anti-Pyretika. Gegen Schmerzen gibt es Schmerzmittel, Analgetika. Gegen Spasmen gibt es Entkrampfungsmittel, Spasmolytika. Gegen Depressionen gibt es Anti-Depressiva. Gegen Infektionen gibt es Antibiotika. Das heißt, dass die (meisten) pharmakologischen Arzneimittel „Anti-Arzneimittel“ sind. Anti-Diurese, Anti-Diarrhoe, Anti-Erbrechen, Anti-Fieber, Anti-Biotika. Diese anti- anti- anti- Behandlung ist also dem entgegengesetzt, was im Körper passiert – und es unterdrückt die Symptome. Doch was unterdrückt wurde, kommt in einer veränderten Form wieder.

Bei einer akuten Infektion ist es verständlich, Antibiotika einzusetzen, bei Schmerzen Schmerzmittel, bei Krämpfen Spasmolytika. Doch dieser „Anti“-Ansatz unterdrückt das Symptom, unterdrückt das Geschehen. Es ist kein ursächlicher Ansatz.

Im Ayurveda ist Krankheit eine Folge von Störungen der Doshas, und verstärkte Doshas greifen das unterliegende Gewebe an, das sich in der Qualität, der Quantität, der Funktion und der Struktur ändert. Ayurveda versucht dieses komplexe Netzwerk aufzulösen, indem es an den Auslöser, die Ursache geht. Daher ist Ayurveda kein „Quick-Fix“, keine Schnell-Reparatur. Es braucht seine Zeit, doch wird es die Krankheit auflösen. Das ist der grundlegende Unterschied zwischen moderner Medizin und Ayurveda.

 

I: Und ist Ayurveda mit anderen komplementären Medizinsystemen kompatibel?

 

A: Oh ja! Zum Beispiel Ayurveda und Akupunktur; im Ayurveda gibt es eine Marma Therapie, ähnlich der Akupressur. Auch Ayurveda und Naturopathie gehen zusammen: Ayurveda arbeitet mit natürlichen Mitteln der Naturmedizin, und die Naturopathie verwendet diese ebenfalls. Ayurveda und Chiropraktik können auch zusammen, denn die Chiropraktik wendet manuelle Therapien an. Es gibt so viele wunderbare neue chiropraktische Ansätze, wie z. B. die Network-Chiropraktik. Ganz ohne kraft- und geräuschvolle Methoden wird nur durch Berührung bestimmter Körperregionen mit wenig Druck Wunderbares und Erstaunliches erreicht, ganz natürlich.

Ayurveda ist auch nicht gegen die Allopathie. Ayurveda kann auch zusammen mit der Allopathie arbeiten. Die Grundprinzipien der Allopathie, der Homöopathie, auch die Grundprinzipien der Subnaturalpathy, versammeln sich unter Ayurveda. Und so ist Ayurveda im Grunde die Mutter der Heilsysteme.

 

I: Können Sie ein Beispiel aus Ihrer Erfahrung als ayurvedischer Arzt schildern, wo Sie helfen konnten und die moderne Medizin nicht?

 

A: Es gab einen Patienten mit Colitis ulcerosa, einer chronisch-entzündlichen Darmerkrankung. Er hatte Durchfall, einen entzündeten Dickdarm mit Schleim und Blut. Die moderne Medizin gab ihm Klistiere mit Steroiden, doch er wurde nicht geheilt. Schließlich kamen sie und sagten ihm, dass sie ihm den entzündeten Teil des Dickdarms entfernen, eine Kolonostomie durchführen wollten. Der Patient kam zu mir. Ich untersuchte seinen Puls, prüfte seine Prakriti, seine Vikruti: so stellte sich heraus, dass sein Vata das Pitta im Kolon anfachte. Das war die Ursache für die Colitis ulcerosa. So behandelte ich sein Vata mit Ashwagandha, und sein Pitta mit Couri, die Ulzera (die Geschwüre) mit Kamadudha, den Durchfall mit Kutki und Chitrak. Das ist keine symptomatische Behandlung. Die Ursache des Durchfalls ist Pitta. Die Ursache der Colitis ulcerosa ist Pitta, das die Wand des Kolons stört. Ich behandelte also das Pitta. Und ich gab ihm einige Bustis, was Vikrishti genannt wird. Und ich verordnete ihm Yoga-Übungen und Atemübungen Pranayama und Diät. Die Diät war sehr wichtig. Innerhalb von sechs Monaten war seine Colitis ulcerosa vollkommen geheilt. Aber es brauchte Zeit. Für ihn war es ein großer Erfolg, die Behandlung hat die Operation verhindert. Hier konnte ich also helfen.

 

 

I: Für welche Indikationen ist die ayurvedische Medizin besonders prädestiniert?

 

A: Bei Psoriasis, rheumatoide Arthritis, und auch besonders bei Schmerzen, bei Steifheit von Gelenken und Entzündungen geben wir ähnliche Gugguls, Anupanas auf Panchmrit und innerlich Ingwertee und Castoröl, 1 Teelöffel täglich am Abend. Und topisch Mahanarayan Tailam (Öl). Und die Entzündung kommt unter Kontrolle. Die Patienten hatten Steroide, Ibuprofen oder Metothrexin eingenommen, ein Arzneimittel gegen Krebs. Dagegen ist die ayurvedische Behandlung sehr einfach. So hat Ayurveda viele definierte Indikationen: das ayurvedische System hat so viele Erfolge bei den chronischen Erkrankungen, rheumatoider Arthritis, Osseitis mit Flüssigkeitsansammlung in der Bauchhöhle, dann wie schon gesagt Psoriasis, Adipositas, Diabetes, und vielen anderen Störungen. Für chronische Beschwerden hat Ayurveda ein wirklich gutes Programm.

 

I: Welche Rolle spielt Yoga in Ayurveda?

 

A: Yoga und Ayurveda sind die zwei Seiten derselben Münze.

Ggf. diesen Abschnitt weg lassen.

Yoga spricht vom Körper, Geist und vom Bewusstsein.
Ayurveda spricht vom Körper, Geist und vom Bewusstsein..

Yoga spricht von Prana, Jana, Udana, Samana, Apana.
Ayurveda spricht von Prana, Jana, Udana, Samana, Apana.

Yoga spricht von den sieben Dhatus: Rasa (Plasma), Rakta (Blut), Mamsa (Muskel), Meda (Fett), Asthi (Knochen), Majja (Knochenmark und Nerven), Shukra (Fortpflanzungsgewebe).

Ayurveda spricht von den sieben Dhatus: Rasa, Rakta, Mamsa, Meda, Ashti, Majja, Shukra.

Das Ziel von Yoga ist, die Lebensenergien Prana, Ojas und Tejas aufzubauen.

Das Ziel von Ayurveda ist, die Lebensenergien Prana, Ojas und Tejas aufzubauen.

 

Die Wurzelbegriffe von Yoga sind Dharma, Artha, Kama and Moksha. Dharma bedeutet Aufrichtigkeit, Artha bedeutet Wohlstand und finanziellen Erfolg, Kama bedeutet Erfüllung von Wünschen und Moksha bedeutet Erleuchtung.

Und dies sind die Begriffe im Ayurveda: Dharma, Artha, Karma und Moksha.

Yoga erreicht Hilfe, Ayurveda erreicht Hilfe. Deshalb bedeutet Yoga die vollkommene Hilfe für Ayurveda.

 

Ayurveda und Yoga gehören untrennbar zusammen. Wenn man Yoga Asana praktiziert, intensives Pranayama, dann kommen bestimmte Unreinheiten aus dem Körper und man kann erkranken. Es können Exantheme entstehen und schlechtes Befinden. Ayurveda hilft den Yogis, um aus ihrer Krankheit zu kommen. Daher unterstützen sich Ayurveda und Yoga gegenseitig. Es gibt bestimmte Erkrankungen, wo Ayurveda zu Yoga rät. So hat jedes Yoga Asana eine einzigartige Psycho-Physiologie, und hat seinen einzigartigen therapeutischen und medizinischen Effekt. Daher: Ayurveda ohne Yoga und Yoga ohne Ayurveda wären unvollständig.

 

I: Können Sie erkennen, dass westliche Ärzte sich für Ayurveda öffnen?

 

A: Westliche Ärzte sind voller Liebe und Mitgefühl. Sie kennen die Grenzen ihrer Wissenschaft. Sie wissen, wenn etwas nicht erfolgreich ist. „Doch was sollen wir tun?“, sagen sie. Sie müssen ihrem System folgen. Das System ist starr. Die Ärzte sind nicht starr. Das System ist hart. Die Ärzte sind nicht hart. Das System erlaubt es nicht, etwas anderes zu tun. Die Ärzte sind offen. Das ist der Grund, warum die Ärzte ziemlich offen für alternative Systeme sind. Doch das medizinische System hat eine unglaubliche Macht und sie wollen auch nicht unbedingt in andere Systeme schauen.

 

I: Was ist Ihr Wunsch für Ayurveda in der Zukunft?

 

A: Mein Wunsch, meine Vision, mein Traum: In der Zukunft wird es eine separate Ayurveda-Abteilung in jedem modernen Krankenhaus geben, wo allopathische und ayurvedische Ärzte zusammenarbeiten und zusammen Patienten heilen. Bei akuten Infektionen werden die allopathischen Ärzte Antibiotika einsetzen und Steroide. Doch wenn die Infektion unter Kontrolle ist, dann arbeitet der ayurvedische Arzt mit dem Patienten im Detail und wird die Erkrankung heilen. Das ist meine Vision, mein Traum und das bedeutet Integration, integrative Medizin. Die allopathische Medizin und die ayurvedische Medizin arbeiten Hand in Hand unter dem gleichen Dach, mit den besten Absichten und frei von Prestige und Macht. Das ist mein Traum.

 

I: Wird das in Europa, in der westlichen oder in der östlichen Welt beginnen?

 

A: Oh, Sie müssen wissen, dass das in Indien schon Wirklichkeit ist! In Indien hat jedes staatliche Krankenhaus seinen eigenen ayurvedischen Bereich! Und dort arbeiten allopathische und ayurvedische Ärzte. Sie arbeiten Hand in Hand. Das geschieht also schon in Indien. Und das sollte es in der westlichen Welt auch geben.

 

 

 

Dr. Vasant Lad

The Ayurvedic Institute

11311 Menaul Blvd. N.E.

Albuquerque, N.M.

USA

www.ayurveda.com

 

 

Zwei Bücher von Dr. Vasant Lad, die in deutsch erschienen sind:

 

Vasant Lad

Das große Ayurveda Heilbuch

Die umfassende Einführung in das Ayurveda - mit praktischen Anleitungen zur Selbstdiagnose, Therapie und Heilung

Windpferd, 17. Auflage, 2010

ISBN 978-3-89385-428-8

12,90 €

 

Dr. Vasant Lad, Dr. David Frawley

Die Ayurveda Pflanzen-Heilkunde

Lad, Dr. Vasant. Frawley, Dr. David

Windpferd, 7.Auflage, 2005

ISBN 3-89385-002-3

15,90 €

 

+ Link zu den englischen Büchern (z. B. im Euroved-Shop)

 

 

 

 

 

 

Die Buchbestelllinks und der Filmbestelllink in diesem Artikel sind „affiliate links“: Wir von ayurveda-portal.de erhalten im Falle eines Kaufes eine kleine Provision. Dem Käufer entstehen dadurch keinerlei Nachteile, der Preis bleibt unverändert.

„affiliate links“ beeinflussen in keiner Weise unsere Empfehlung: Unabhängig von der Provision ist das hier Vorgestellte unserer Meinung nach ein gutes Buch; wir empfehlen es einfach gerne an unsere Besucher weiter!


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