Die medizinische Bedeutung des Ayurveda - Rückblick zum Ayurveda Symposium 2019

Über 250 Teilnehmer gewannen in 40 Workshops, Vorträgen und Diskussionsforen einen Überblick über den neuesten Stand der Forschung, sowie über Praxiswissen für die Umsetzung des Ayurveda in den hiesigen europäischen Kontext.

Schwerpunkte des Symposiums

Aus der Perspektive der modernen westlichen Naturheilkunde kann man den Ayurveda als eine Regulationsmedizin bezeichnen, die den Zusammenhang zwischen lokaler Störung und Gesamtsituation des Organismus immer im Blick behält. Der Begriff „Ganzheitlichkeit“ erhält in diesem System eine spezifische Bedeutung, die sich praktisch konkret in Diagnose und Therapie umsetzen lässt.

Die drei Themenschwerpunkte des diesjährigen Symposiums waren: Ayurvedische Therapien bei Stoffwechselerkrankungen, ayurvedische Diagnoseverfahren für die Praxis (Pariksha) und ayurvedische Kinder- und Jugendheilkunde. Hierzu äußerten sich u.a. auch hochrangige Experten der indischen Regierung (Ayush-Ministerium) und des indischen Zentralinstituts für Ayurveda (All India Institute of Ayurveda) wie Prof. Dr. Tanuja Nesari, Direktorin und Expertin für Ayurveda-Diätetik und Phytotherapie.

Größte Studie im Ayurveda zu Diabetes, Blutdruck und Übergewicht

Besonders bedeutsam ist die Tatsache, dass in den letzten Jahren vermehrt Forschungsergebnisse auf hohem Niveau veröffentlicht werden. Dazu zählt nicht nur die Kniearthrose-Studie der Charité, die in Zusammenarbeit mit der Europäischen Akademie für Ayurveda (Birstein) initiert worden ist (Comparative effectiveness of Ayurveda and conventional care in knee osteoarthritis - a randomized controlled trial (CARAKA) in: Osteoarthritis and Cartilage, Vol 26, Issue 5, May 2018, Pages 620-630), sondern insbesondere die große Studie zu Diabetes, Blutdruck, Fettstoffwechselstörungen und Übergewicht im Kontext von Lebensstiländerung, Ayurvedische Ernährung und Yoga. Diese wurde mit mehr als 90000 Teilnehmern in 3 Bezirken Indiens umgesetzt und von Vaidya Rajesh Kotecha (Staatsekretär des AYUSH Ministeriums) auf dem Symposium vorgestellt. Sie ist wahrscheinlich eine der größten Studien dieser Art, die in den letzten Jahren verwirklicht worden ist. Erste Ergebnisse weisen darauf hin, dass es mittels alltagstauglicher einfacher Maßnahmen möglich ist, Menschen so zu motivieren, dass sie eine Verbesserung der genannten Störungen signifikant erreichen.

Studie zum Reizdarm-Syndrom

Interessante Ergebnisse sind auch von einer Studie zum Reizdarm-Syndrom zu erwarten, die von Dr. Christian Kessler (Immanuel Krankenhaus Berlin, Forschung im Rahmen der Stiftungsprofessur für klinische Naturheilkunde am Institut für Sozialmedizin, Epidemiologie und Gesundheitsökonomie der Charité-Universitätsmedizin) vorgestellt wurde. Auch dies ist ein Beschwerdebild, das sich über gezielte ayurvedische Maßnahmen gut behandeln lässt und den Patienten ermöglicht, nach einer Irrfahrt durch moderne diagnostische Untersuchungen und Einzelmaßnahmen eine umfassende Hilfe und nachhaltige Unterstützung zu erfahren. Moderne Medizin und traditionelle Medizinsysteme wie der Ayurveda können sich gerade in solchen Gebieten sinnvoll ergänzen, so dass sich Perspektiven für eine integrative Medizin eröffnen. Dies wird auch von den meisten Patienten so gewünscht.

Vielfältige Angebote beim Symposium

Eine Messeausstellung rahmte die Fachkonferenz mit einer Vielfalt an Ayurveda-Produkten, -Reisen, -Kleidung, und -Praxisbedarf ein. Darüber hinaus konnten die Teilnehmer bei einem Live-Konzert der Band Indigo Masala den Samstagabend rhythmisch ausklingen lassen. Unsere ayurvedische Bio-Küche und das Café mit hausgemachten Kuchen und dem beliebten AyurCafé hat für das leibliche Wohl der Gäste gesorgt.

Rosenberg Europäische Akademie für Ayurveda
Forsthausstrasse 6
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