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Ayurvedische Tipps für den Frühling mit passendem Rezept

Ayurvedische Tipps für den Frühling mit passendem Rezept

23.02.2021 | Endlich steht der Frühling (Vasanta Ritu) vor der Tür, der aus ayurvedischer Sicht Ende Februar beginnt und bis Ende April dauert. Das erste zarte Grün an Sträuchern und Büschen lässt sich blicken. Die Tage werden wieder länger, es wird wärmer und es drängt uns nach draußen. Viele von uns kommen aber gerade im Frühling schwer aus dem Bett, sind müde, erschöpft und haben wenig Energie. Herzlich willkommen in der Kapha-Jahreszeit!

Das Kapha-Dosha im Frühjahr

In jeder Jahreszeit ist nach Ayurveda ein Dosha dominant, welches uns unabhängig von unserer Grundkonstitution beeinflusst. Im Frühling ist es das Kapha-Dosha. Dieses konnte sich über den nassen, kalten Winter in unserem Körper ansammeln und unseren Organismus in Form von Fettdepots, Giftstoffen und Schlacken (Ama) belasten. Kapha wird nun durch die Kraft der Sonne und der steigenden Temperaturen verflüssigt und zeigt sich in den gängigen Frühlingsbeschwerden wie verschleimten Atemwegserkrankungen, Heuschnupfen und Frühjahrsmüdigkeit.

Kapha hat die Eigenschaften kalt, schwer, träge, stabil, ölig, feucht, langsam und schleimig, die nun auch in uns ansteigen. Das „Kälteprinzip“ von Kapha sorgt zusätzlich dafür, dass unser Stoffwechsel langsamer wird und die Kraft von Agni sinkt. Um Gesund und Fit in den Frühling zu starten, wird nun eine Kapha-reduzierende Ernährungs- und Lebensweise empfohlen. Der Frühling eignet sich auch bestens für eine Fastenkur, um die angesammelten Giftstoffe und Ama auszuleiten.
 

Kapha-reduzierende Ernährung im Frühling

Im Ayurveda haben wir das Prinzip Gleiches vermehrt Gleiches und Gegensätze gleichen sich aus. Fühlen wir uns also gerade träge, schwer, schlapp und sind wir verschleimt, können wir diese Eigenschaften mit den entgegengesetzten Eigenschaften ausgleichen. Nach diesem Prinzip der Gegensätze sind nun alle Lebensmittel hilfreich, die unseren Stoffwechsel anregen, unsere Verdauung stärken und Ama verbrennen. Wenn unser Agni stark brennt, werden die überschüssigen Fettreserven besser abgebaut, Ama kann verbrannt werden und wir fühlen uns fitter und wacher.

Zu den Kapha-reduzierenden Lebensmitteln zählen alle bitteren, herben (adstringierenden) und scharfen Nahrungsmittel. Diese Geschmacksrichtungen finden wir vor allem in grünem Blattgemüse, Gewürzen und Kräutern.
 

Mangold in Händen gehlaten mit dunklem Hintergrund

Zu den Kapha reduzierenden Lebensmitteln für den Frühling zählen zum Beispiel:

Gemüse: Chicorée, Spargel, Auberginen, Rettich, Zucchini, Artischocken, Kürbis, Knoblauch, Kohl, Mangold, Radicchio

Getreide: Gerste, Buchweizen, Quinoa, Hirse, alter Weizen (mind. 1 Jahr gelagert)

Hülsenfrüchte: Linsen, Kichererbsen, Mungbohnen, Mung Dal

Kräuter: Bärlauch, Koriander, Löwenzahn, Petersilie

Gewürze: Ingwer, Chili, Bockshornklee, Safran, Hing (Asafoetida), Senfsamen, Kreuzkümmel, Kurkuma, Pfeffer, Ajwain, Nelke, Meerrettich, Piment

Früchte: Äpfel, Birnen, Mango, getrocknete Feigen, Beeren

Süßmittel: Honig

Alles schwere, ölige, fettige und zu süße (auch zu viel Getreide) sollten wir nun lieber meiden, da es die Kapha-Qualitäten erhöht. Dazu zählen insbesondere Kuhmilch, Milchprodukte wie Käse, Joghurt und Quark und zu viel Salz.
 

ayurvedische Gewürze auf verschiedenen Löffeln

Ernährung im Frühling für alle Doshas

Eine stark Kapha-reduzierende Ernährung eignet sich am besten für Menschen, in denen Kapha dominant ist oder die sehr starke Symptome einer durch zu hohes Kapha ausgelösten Erkrankung haben. Gesunde und nahezu rein Pitta oder Vata dominante Konstitutionstypen können sich ungeachtet des Klimas und der Jahreszeiten an die für ihr Dosha empfohlenen Ernährungs- und Verhaltensweisen halten.

Bei den Mischtypen – die am häufigsten vorkommen - kann die Ernährung entsprechend den Jahreszeiten angepasst werden. So ist es für Vata-Pitta-Typen empfehlenswert, im Frühling eine Pittabetonte Ernährungsweise zu bevorzugen, damit Vata nicht durch zu viel austrocknende Kapha-Lebensmittel ins Ungleichgewicht gerät. Pitta-Kapha-Typen und auch Vata-Kapha-Typen hingegen können ab dem Frühjahr eine Kapha-betonte Ernährungsweise verfolgen.
 

Agni schützen um gut durch den Tag zu kommen

Um den ganzen Tag fit und wach zu bleiben ist es wichtig, auf sein Agni aufzupassen. WarmesWasser, bittere Kräutertees und Reisbrühen sind nun besser als kalte Getränke, da diese Agni schwächen würden. Auch Zwischenmahlzeiten sollten wir nun unbedingt meiden, zwischen den Hauptmahlzeiten drei bis vier Stunden Pause lassen und nur dann essen, wenn wir wirklich Hunger haben. Um nach der Hauptmahlzeit am Mittag keinen Energieeinbruch zu bekommen, sollte immer gut gekaut werden, die Mahlzeit sollte eher klein sein (zwei Hände voll) und in Ruhe und ohne Ablenkung gegessen werden. Auch Bewegung ist im Frühjahr wichtig und die meisten zieht es durch die wärmeren Tage öfter nach draußen. Kraftsport, energetisierendes Yoga und Ausdauersport sind nun sehr gut geeignet, um die Schwere und Trägheit des Winters loszuwerden. Das Abendessen ist wie das Frühstück leicht verdaulich und wird bis spätestens 19 Uhr eingenommen, da nun die Kapha-Energien wieder ansteigen und sich der Körper auf die Nacht vorbereitet.
 

Rezept für den Frühling: Quinoa-Salat mit Aubergine, Kichererbsen und Radicchio

Frischer Quinoasalat für den Frühling

Für 4 Personen

Zubereitungszeit: 40 Minuten

· 100g Quinoa

· 1 Aubergine

· 1 Dose Kichererbsen

· 1/3 Radicchio

· 150ml Gemüsebrühe

· 2 EL Sesamöl

· ½ Bund Petersilie

· 1 TL getrockneten Ingwer

· ½ TL Kurkuma

· ½ TL Paprikapulver

· ½ TL Kreuzkümmelsamen

· 1 TL Senfsamen

· ½ TL Chiliflocken

· Je ½ TL Salz und Pfeffer
 

1. Den Ofen auf 180 Grad Umluft vorheizen und eine kleine Auflaufform einfetten. Die Aubergine waschen und in 1,5 cm große Würfel schneiden und in die Auflaufform geben. Die Kichererbsen abgießen und das Wasser auffangen. Die Kichererbsen mit in die Auflaufform geben.

2. In einem Mörser Senfsamen und Kreuzkümmelsamen grob zerstoßen. Nun Ingwer, Paprika, Chiliflocken, Kurkuma, Salz und Pfeffer in den Mörser geben und zusammen mit zwei EL Sesamöl und der Hälfte des aufgefangenen Kichererbsenwassers zu einer Marinade vermischen.

3. Die Marinade über die Auberginen und Kichererbsen geben, gut vermischen und die Auflaufform für 25 Minuten in den Ofen stellen. Zwischendurch umrühren.

4. Die Quinoa unter fließendem Wasser abspülen und dann mit 150ml Gemüsebrühe in einem Topf zum Kochen bringen. Die Quinoa acht Minuten kochen lassen und weitere zehn Minuten ausquellen lassen.

5. In der Zwischenzeit die Petersilie waschen und hacken. Den Radicchio waschen und in dünne Streifen schneiden.

6. Wenn die Quinoa gar und das Gemüse weich ist, alles in einer großen Schüssel mit Petersilie und Radicchio zu einem Salat vermischen. Mit Salz und Pfeffer abschmecken.

Der Salat schmeckt warm oder bei Zimmertemperatur.

Guten Appetit!

Portrait Jana Eisert mit lecker frischem Salatkopf

About Feel Good Ayurveda – Jana Eisert

Ich bin Ayurveda Ernährungs- und Gesundheitsberaterin und möchte dich auf deinem Weg zu mehr Gesundheit und Wohlbefinden begleiten. Wir leben in einer Zeit, die von Stress und Herausforderungen geprägt ist. Doch das heißt nicht, dass wir nicht gesund, fit und mit Lebensenergie diese Herausforderungen meistern können. Mit Feel Good Ayurveda will ich dir zeigen, wie du deinen ganz individuellen Weg finden kannst und stehe dir als Coach auf diesem Weg zur Seite.

Alle Fotos copyright Jana Eisert


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