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Die 7 Energietypen des Ayurveda

Die 7 Energietypen des Ayurveda

29.04.2019 | Von Jutta Mattausch - Der Vata-Pitta-Typ Die Verbindung von Luft und Feuer garantiert Dynamik. Im Energietyp von Vata-Pitta vereinen sich die Zartheit des Schmetterlings und die geballte Energie des Vulkans. Aus dieser Verschmelzung entfaltet sich jene Lebendigkeit des Geistes sowie eine Brillanz im Denken, die eine Vata-Pitta-Persönlichkeit so intensiv und eigenwillig macht. Zu seiner Harmonisierung benötigt der Typ Vata-Pitta jedoch das solide Element von Kapha, um seine ungewöhnlichen Pläne langfristig zu realisieren und dadurch selbst Ruhe zu finden.

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Wie Wind in das Feuer bläst, fließen die Impulse von Vata in die brodelnde Hitze von Pitta, wo sie umgehend verarbeitet werden. Im Idealfall nährt der Wind das Feuer gleichmäßig und erhält so eine beständige kräftige Flamme. Tatsächlich aber ändert der Wind durch seine instabile Natur ständig seine Stärke und Richtung, was zur typischen Wechselhaftigkeit und Impulsivität der Vata-Pitta-Energie führt. Nur wenige Merkmale gelten generell für alle Vata-Pitta-Typen. Je nachdem, welche Energie in ihrer Wesensnatur überwiegt, prägt sie überwiegend die Beweglichkeit und Kreativität von Vata oder aber die impulsive Vitalität von Pitta. Entsprechend unterschiedlich fallen daher die Persönlichkeiten vom Typ Vata-Pitta aus.

 

Die körperlichen Anlagen des Vata-Pitta-Typs

Mittelgroß, flexibel und voller Dynamik ist der Körperbau des Wesenstyps Vata-Pitta. Er kann relativ zierlich sein wie Vata oder etwas kräftiger geformt wie Pitta. Die Bewegungen sind leicht und voller Energie, fallen aber zwischendurch etwas zu schnell und fahrig aus. Auch in den Gesichtszügen vereinen sich Merkmale beider Doshas. An manchen Stellen zeigt sich das sensible Vata durch feine, zarte Züge. Pitta drückt sich aus in markanten Partien, vielleicht durch ein kantiges Kinn, was einen Ausdruck von Entschlossenheit verleiht. Eher fein, vielleicht lockig sind die Haare.
Seinem Feuer verdankt Vata-Pitta auch seine gute Durchblutung. Einen Hang zu kalten Händen und Füßen im Winter hat diese Konstitution (nutzen Sie unseren Ayurveda-Test zur Bestimmung Ihrer Konstitution) dennoch, da gerade jetzt das kälteempfindliche Vata hoch ist. Zugleich bewirkt der Feueranteil, dass sie im Sommer leicht überhitzt, was sie schnell erschöpft, unruhig, müde und gereizt macht. Letztlich verbleibt nur ein schmaler Temperaturbereich, in dem sich eine Konstitution vom Typ Vata-Pitta wirklich wohlfühlt.
Gesegnet mit einem guten Verdauungsfeuer, hätte sie eigentlich beste Voraussetzungen für eine optimale Gesundheit. Ihr Hang zu Überaktivität macht ihr jedoch einen Strich durch die Rechnung. Ständige Anspannung laugt sie übermäßig aus, sodass ihr Immunsystem letzten Endes nur mittelmäßig arbeitet.

Die geistigen Anlagen des Vata-Pitta-Typs

"Immer volle Kraft voraus" lautet die Devise der Persönlichkeit vom Typ Vata-Pitta. Sie sprüht geradezu vor Unternehmungslust. Eine Fülle an kreativen Ideen fließt aus den Sphären ihrer Fantasie, die sie kraft ihres Feuers mit Temperament und Leidenschaft in die Tat umsetzt. Welchen Weg sie auch einschlägt, gewiss ist er ungewöhnlich und eigenwillig. Vielleicht stellt sie eine Theatergruppe auf die Beine, organisiert Abenteuerreisen in alle Welt oder eröffnet eine Kunstgalerie. Vielleicht macht sie auf der Abendschule ihr Abitur nach, um danach Archäologie zu studieren.
Das Besondere an den Projekten von Vata-Pitta aber ist, dass sie Dinge aus ungewohnten Blickwinkeln betrachtet. Weil sie auch im Gewöhnlichen feine Besonderheiten erkennt, bekommen Arbeiten aus ihrer Hand den speziellen Pfiff und jenen Schuss Originalität, die sie so individuell machen. Von Natur aus leicht und flexibel, passt sie sich der gegebenen Situation an und macht selbst dann das Beste daraus, wenn die Lage nicht gerade rosig ist. Kleine Schönheiten am Rande fängt sie mit sensiblem Blick und guten Ideen ein und bringt auf diese Weise viel Farbe in den Alltag. Die Vata-Pitta-Natur ist eben jene begeisterungsfähige Idealistin, die immer mit ihrem Herzblut handelt.
Stets auf der Suche nach ihren Grenzen hält sie ihre Nase neuen Horizonten entgegen. So kommt ihr die Feuerkraft sehr gelegen, schenkt sie ihr doch jede Menge Power und scharfes Denken, um ihre Ideen mit dem rechten Know-how in die Tat umzusetzen. Eine solche Wesensnatur kommt gar nicht erst auf den Gedanken, Erwartungen anderer zu erfüllen, denn ihre Courage und ihr starker Wille leiten sie auf sehr individuellen Pfaden durch das Leben. Feuer lässt Visionen Wirklichkeit werden und verleiht zugleich etwas Rebellisches. Vielleicht war sie das schwarze Schaf der Familie, schockierte mit ihrer unkonventionellen Einstellung und ist damit zur Vorreiterin ihrer Generation geworden. Solange die Flamme ihres Feuers kräftig brennt, wird sie Mut genug haben, diesem Ruf ihrer inneren Stimme zu folgen.
Falls der Feueranteil in ihrer Wesensnatur sehr ausgeprägt ist, wird sie Karriere machen wollen. Sprühend vor Kreativität und dem rechten Können, spürt sie garantiert unentdeckte Marktlücken auf und verschafft sich Erfolg, der ihr tiefe Erfüllung gibt. Dazu ein gutes Einkommen, das sie für ihren geschmackvollen Lebensstil, exklusive Abenteuerreisen, teure Kunst und gute Musik braucht.
Die Wesensnatur von Vata-Pitta bewundert man für ihren eigenwilligen Kopf und den Mut, Träume zu leben. Wie verrückt diese auch sein mögen, vertritt sie ihre Argumente mit soviel Intelligenz, Schlagfertigkeit und Charme, dass sich ihnen niemand entziehen kann. Mit dieser charismatischen Ausstrahlung reißt sie andere mit und hinterlässt stets einen Hauch von Inspiration.
Bei soviel Eifer verliert sie allerdings manchmal ihren Anker. Wenn sie sich übernimmt, wechselt die Wind-Energie ständig ihre Richtung und löst starke Stimmungsschwankungen aus. Was soeben noch genial erschien und mit Enthusiasmus begonnen wurde, wird plötzlich infrage gestellt. Dann wird ihr mulmig vor der eigenen Courage und ihr ohnehin labiles Selbstbewusstsein lässt sie im Stich. Allerdings verbrennt Feuer schnell diese Zweifel und bringt sie in die Aktivität zurück. Andere registrieren diese Momente der Unsicherheit wohl kaum; nach außen erscheint sie immer als Energiebündel mit ungebrochenem Selbstbewusstsein.
Wie der Schmetterling von allen Blumen kostet, ist ein Vata-Pitta-Typ immer mit verschiedenen Dingen gleichzeitig beschäftigt. Vielleicht hat er schon mehrere Ausbildungen absolviert und kurzzeitig mit Erfolg ausgeübt, bis er seine Berufung in einer anderen Branche erkannt hat. Von so wechselhafter Natur, kann sein Wissen kaum einmal in die Tiefe gehen. Einen wichtigen Vorzug hat diese Vielseitigkeit allerdings doch: Geschickt kombiniert, schöpft Vata-Pitta daraus sein starkes Potenzial eines Multitalents.
Ihres Zeichens Humanistin kämpft diese Wesensnatur mit Engagement und Idealismus für eine bessere Welt. Und dies nicht nur mit Worten, sondern sie wird auch konkrete Aktivitäten einbringen: Sie könnte beispielsweise im Boot von Greenpeace sitzen und gegen die Verschmutzung der Nordsee protestieren. Oder sie engagiert sich als Gewerkschaftsvorsitzende für bessere Arbeitsbedingungen in ihrer Firma. Wo auch immer: Vata-Pitta kämpft mit Feuereifer in der vordersten Reihe.

Vata-Pitta erhöhende *Faktoren

Alle Faktoren, die Vata oder Pitta einzeln verstärken, erhöhen auch den entsprechenden Anteil in der Konstitution von Vata-Pitta. Schlagen Sie daher im Detail bitte unter den jeweiligen Kapiteln nach. Je nach Situation reagiert entweder Vata oder Pitta empfindlicher auf äußere Einflüsse.
Die Jahreszeit für ein Überwiegen der Vata-Energien ist der frühe Winter, also die kalt-trockenen Monate zwischen Oktober und Februar. Vata erhöhende Symptome treten hauptsächlich während dieser Zeit auf und daher sind jetzt auch Vata harmonisierende Maßnahmen besonders zu beachten. Pitta ist während des Sommers zwischen Juni und September erhöht. Daher soll die Konstitution vom Typ Vata-Pitta in diesen Monaten eher Pitta reduzierende Maßnahmen einhalten. Zur Beachtung: Die beiden Doshas können sich je nach Witterung zwischen September und Oktober überschneiden. In diesen Monaten ist daher besondere Achtsamkeit auf die Regulierung beider Energien angebracht.
Um die Mittagszeit zwischen 10 und 14 Uhr ist das Pitta-Dosha am höchsten. Anschließend steigt Vata zwischen 14 und 18 Uhr an. Besonders empfänglich ist Vata-Pitta jedoch für Faktoren, die beiden Doshas gemeinsam sind. Dazu gehört vor allem jegliche Unruhe und Ablenkung. Da dieser Typ aber seiner Wesensnatur gemäß viele Reize sucht, heißt es Prioritäten setzen: Auf Aktivitäten zweiten Ranges sollte daher bewusst verzichtet werden. Luft wie Feuer sind rastlos, in ihrer Verbindung verstärkt sich ihre Unruhe um so mehr. Vata-Pitta sollte deshalb trotz seiner oft turbulenten Aktivitäten nicht über die Stränge schlagen.
Alle Faktoren, die Stress hervorrufen, erhöhen beide Doshas in besonderem Maße. Dazu gehören ständiger Zeitdruck und ein immer voller Terminkalender. Auch eine Haltung innerer Anspannung, durch übermäßige Perfektion oder Nervosität ausgelöst, verzerrt seine wahre Wesensnatur.
Alle hitzigen Situationen, die mit Aufregung verbunden sind, verstärken seine Anspannung und versetzen ihn unnötig in noch größere Nervosität. Gleichzeitig damit steigen hitzige Gefühle hoch. Aufregung und Spannung hat die Vata-Pitta-Natur im eigenen Alltag schon genug. Deshalb empfiehlt es sich, auf Filme, die mit Gewalt und Aggression zu tun haben, ebenso wie auf laute und harte Musik zu verzichten.

Das Naturell von Vata ist kalt, das von Pitta heiß. Schon daraus ergibt sich die große Spannbreite an möglichen Symptomen. Entsprechend individuell ist auch ihre Regulierung. Sind beide Doshas gleichzeitig erhöht, wird zunächst diejenige Energie reguliert, die stärkere und akute Beschwerden verursacht.
Zunächst mag es vielleicht ungewohnt erscheinen, sein Wohlbefinden nach den Doshas einzuschätzen. Achtsame Beobachtung erfordert, einmal nach innen zu horchen - das wiederum ist bereits der erste Schritt auf dem Weg zur Harmonisierung.
Zur Beurteilung der Symptome muss man sich folgende Fragen stellen: Ist das Symptom von kalter oder heißer Qualität? Zu welcher Tages- und Jahreszeit tritt es auf? An welcher Stelle im Körper äußert es sich? Daraus ergibt sich, welchem Dosha die Symptome zuzurechnen sind.
Als Beispiel: Eine Konstitution vom Typ Vata-Pitta hat einen stressigen Tag hinter sich. Am Arbeitsplatz hat es eine Auseinandersetzung mit einem Kollegen gegeben und auf dem Heimweg blieb obendrein noch das Auto stehen, sodass sie in der Hitze zur nächsten Bushaltestelle laufen musste. Nun ist sie natürlich entsprechend gereizt. Durch all diese Ereignisse ist ihr Pitta-Anteil angestiegen. Zu seiner Besänftigung empfiehlt sich ein kühles, mildes Essen und ein Spaziergang an der frischen Luft.
Oder es ist gerade ein kühler Tag im Spätherbst, als sie eine sehr unangenehme Nachricht erhält. Den ganzen Nachmittag über ist sie deprimiert und verstört. Zur Regulierung des nun überhöhten Fatal-Costa hilft jetzt am besten ein warmes Schaumbad, vielleicht eine Selbstmassage mit erwärmtem Öl und anschließend ein nahrhaftes Essen.

Auszug aus "Ayurveda-die sieben Energietypen" von Jutta Mattausch,
mit freundlicher Genehmigung des Windpferd Verlags, Copyright Windpferd Verlag.

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264 Seiten, kart.
Gewicht: 290g
ISBN: 978-3-8641-0075-8
6. Auflage 2015

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