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Empfehlungen für den „Spätwinter“ aus Sicht des Ayurveda mit Rezept

Empfehlungen für den „Spätwinter“ aus Sicht des Ayurveda mit Rezept

28.01.2020 | Gemäß dem Ayurveda wird das Jahr in 6 Jahreszeiten unterteilt. Shishima Ritu bezeichnet auf Sanskrit eine Zeitspanne vom 22. Dezember bis 21. Februar und kann als Spätwinter übersetzt werden. In dem hier vorgestellten Auszug des Buches „Ritucarya – Mit Ayurveda durch das Jahr“ finden Sie Tipps, Hinweise und ein leckeres Rezept passend zur Jahreszeit.

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Spätwinter – Shishima Ritu

Abschluss und Neubeginn

• Zeitraum: 22. Dezember bis 21. Februar

• Dosha: Vata ist hoch, Kapha sammelt sich an

• Agni: ist stabil, aber klein

Der späte Winter beginnt mit einem (energetisch) ganz besonderen Abschnitt, auch bekannt als »die Zeit zwischen den Jahren«. In vielen Kulturen sind dies seit Jahrtausenden Feiertage, in denen man sich besinnt, Ruhe gönnt und möglichst wenig arbeitet. Im Christentum wird die Weihnachtszeit und der Jahreswechsel gefeiert, im Judentum Chanukka, einige islamische Völker zelebrieren die Yalda­Nacht, in Indien und Nepal wird Makar Sankranti festlich begangen, in den antiken und frühmittelalterlichen Kulturen feierte man die Wintersonnenwende, und die Kelten ehrten die Raunächte.

Zeit für Freunde und Familie

Diese Winterzeit ist eine Zeit, die mit der Familie verbracht und gefeiert wird, und die sehr gut geeignet ist, um das Jahr besinnlich abzuschließen und das neu kommende zu begrüßen. Diese Zeit im Jahr ist vergleichbar mit dem Zwielicht in den Dämmerungszeiten, an denen es nicht mehr Nacht ist, aber auch noch nicht Tag (und umgekehrt). Sie ist besonders durchlässig für energetische Prozesse. Pläne schmieden für das kommende Jahr, sich über die eigenen Wünsche und Ziele gewahr werden und sie für das Jahr zu setzen, geht in diesem geruhsamen Abschnitt besonders gut. Aber Geduld – noch ist nicht die Zeit gekommen, die Entschlüsse auch umzusetzen.

Agni unterstützen

Auch im Spätwinter ist das Vata noch hoch, aber im Laufe der Jahreszeit sammelt sich nach und nach Kapha an und das Agni wird etwas schwächer. Das macht die Zeit absolut ungeeignet für den »guten Vorsatz«, endlich mal zwei Kilos abzuspecken; es ist geradezu eine »Anti­Diät­Zeit«. Der Körper braucht die Reserven, um sich gegen die anhaltende Kälte zu wappnen und das Immunsystem zu stabilisieren. Dafür sollten wir ausreichend schwere, wärmende und aufbauende Nahrung zu uns nehmen. Um diese gut zu verdauen, unterstützen wir unseren Stoffwechsel mit verdauungsstärkenden Gewürzen. Im Februar kann die Prophylaxe­Zeit für die kommende Heuschnupfen Saison beginnen. Hierfür speziell, aber auch im Allgemeinen, sollte gegen Ende dieser Jahreszeit die Ernährung aufgrund des im Winter angesammelten Ama (unverdaute Stoffwechselprodukte) eher anregend und leicht verdaulich sein. Milchprodukte sind nur in Maßen zuträglich, wärmende, gut sättigende Eintöpfe und kräftige Agni­anregende (dipana) Gewürze wie Ingwer, schwarzer Pfeffer oder Trikatu (siehe Seite 154) hingegen sehr zuträglich.

Vorsicht vor zu viel Saurem

Auch kleine Mengen von fermentierten und milchsauer vergorenen Nahrungsmitteln können in den Speiseplan integriert werden. Diese helfen nun dem Verdauungssystem, die schweren Speisen besser zu verdauen, und aktivieren die Darmtätigkeit und das Immunsystem. Auch ein oder zwei Gläser Wein sind in dieser Jahresperiode erlaubt, bzw. ausdrücklich empfohlen. Vorsicht allerdings vor zu viel Saurem! Denn der saure Geschmack wirkt zwar Vata­reduzierend, Agni­anregend und Gewebeaufbauend – also alles Eigenschaften, die im Winter hochwillkommen sind, reduziert aber die Fortpflanzungsgewebe (Shukra) und Ojas. Und das ist gerade im späten Winter nicht so gut, da die ayurvedischen Schriften ausdrücklich betonen, dass diese die ideale Periode für sexuelle Aktivitäten darstellen. Alle Fortpflanzungsorgane und Hormone arbeiten nun besonders gut, und wir können uns an vielen kuscheligen, sinnlichen und erotischen Stunden erfreuen, wenn es draußen immer kälter und unfreundlicher wird.
 

Empfehlungen für den späten Winter

Empfehlungen für den Winter mit ayurvedischen Tipps
Bild aus dem Buch entnommen - Text in Leseform im Folgenden:

Ritucharya - Saisonale  Gesundheitstipps

Trinke viel warmes Wasser und wärmende Gewürztees mit Ingwer, Nelken, Zimt und Süßholz. Massiere dich regelmäßig mit warmem Öl. Bevorzuge warme und ölige Speisen.

Desha/Kala - Regionale Nahrungsmittel für die Jahreszeit

In der Winterzeit stärkt, laut der traditionellen Ayurveda-Heilkunde, der Verzehr von tierischen Produkten wie Milch, Ghee, Huhn, Lamm, Rind und Süßwasserfische die Kraft und Immunität. Bevorzuge saisonale Früchte und Gemüsearten aus regionalem Anbau wie Chicorée, Grünkohl, Lauch, Pastinaken, Rosenkohl, Rote Bete, Schwarzwurzeln, Topinambur, Weißkohl, Wirsing und Zwiebeln. Kartoffeln, Kohl, Rettich und Wurzelgemüse wie Möhren, Pastinaken oder Rote Bete sollten jeden Tag auf dem Speiseplan stehen. Buchweizen, Dinkel, Hirse, Hülsenfrüchte, Mais und Weizen sollten weich gekocht werden und in Kombination mit süßem Gemüse, Nüssen, Trockenfrüchten und genügend Fett gegessen werden.

Dravyaguna - Gewürze und Kräuter

Bockshornkleesamen, Galgant, gekochter Knoblauch, Hing (Asafoetida), Ingwer, Kurkuma, Lorbeerblätter, Muskatnuss, Nelken, Safran, schwarzer Pfeffer und Zimt sind jetzt deine idealen Geschmacksgeber.

Trikatu – »Die drei mit scharfem Geschmack«

Trikatu Gewürzmischung aus dem Ayurveda ist gut für die Verdauung
Bild aus dem Buch entnommen - Text in Leseform im Folgenden:

Trikatu ist eine Mischung aus schwarzem Pfeffer, getrocknetem Ingwer und Pippali (Indischer Langer Pfeffer) in gleichen Teilen. Sie wirkt besonders Agni-anregend, Ama-verbrennend und Kapha- und Vata-senkend. Diese Attribute machen sie besonders wertvoll im Spätwinter. Nicht zu viel davon nehmen sollten Pitta-Konstitutionen, für die bereits eine gehäufte Messerspitze für den gewünschten Detox-Effekt reicht.

Specials - Unterstützung

Besonders gute Nahrungsmittel für die Gesundheit im späten Winter sind Mandeln und Honig. Gönne dir ein Glas Wein am Abend.

Don’ts - Diese Dinge solltest du besser meiden!

Vermeide alles Kalte wie Eiscreme, kalte Salate oder eisgekühlte Getränke. Trockene und zu leichte Nahrung werden im Ayurveda für den späten Winter nicht empfohlen. Dazu zählen neben Blattgemüse, Wild und Hase auch Getreideprodukte wie Reiswaffeln und Knäckebrot.

Genug Schlaf

Das Wetter ist feuchtkalt und die lange Dunkelheit kann aufs Gemüt schlagen. Die Sehnsucht nach der Sonne spielt jetzt für viele Menschen eine große Rolle. Die Nachtschlafphase sollte nun um ein bis zwei Stunden verlängert werden, um Kräfte zu sammeln und das Immunsystem zu stärken.

 

Leckeres Rezept für Kichererbseneintopf - Gibt Kraft und wärmt von innen

Kichererbseneintopf für den Winter mit ayurvedischem Rezept

Zutaten für 3–4 Portionen

200 g Kichererbsen
800 ml Wasser
1 Zwiebel
1 Knoblauchzehe
½ rote Chilischote
1 Scheibe frischer Ingwer
2 Tomaten
50 g Weißkohl
1 Möhre
½ Fenchelknolle
50 g tiefgekühlte grüne Erbsen
1 EL Sesamöl
1 TL schwarze Senfsamen
1 Messerspitze Hing (Asafoetida)
1 Zimtstange
3 Nelken
1 Sternanis
½ TL gemahlener Kreuzkümmel (Cumin)
¼ TL Fenchelpulver
½ TL Salz
½ TL Garam masala (Gewürzmischung)
1 EL Joghurt (3,5 % Fett)
 

Zubereitungszeit: 120 Minuten + Einweichzeit


1. Die Kichererbsen über Nacht in Wasser einweichen. Am nächsten Tag abgießen und abtropfen lassen. Einen großen Topf stark erhitzen und die Kichererbsen darin unter Rühren 2 bis 3 Minuten anrösten. Mit Wasser bedecken und in 1 Stunde weichkochen. Abgießen.

2. In der Zwischenzeit Zwiebel und Knoblauch schälen, Chilischote putzen und alles fein hacken. Den Ingwer fein hacken. Die Tomaten waschen, putzen und das Fruchtfleisch in kleine Würfel schneiden. Den Weißkohl, die Möhre und den Fenchel putzen und in kleine Stücke schneiden.

3. Das Sesamöl in einem Topf erhitzen und Senfsamen und Hing darin rösten, bis die Senfsamen anfangen zu springen. Ingwer, Zimtstange, Nelken und Sternanis in das Öl geben. Die feingehackte Zwiebel, Knoblauch, Ingwer und Chili darin anschwitzen. Tomate, Weißkohl, Erbsen, Möhre und Fenchel in den Gewürzsud geben und anbraten.

4. Die gekochten Kichererbsen dem Gewürz­Gemüsesud zufügen und 30 Minuten köcheln lassen. Mit Kreuzkümmel­, Fenchel­ und Chilipulver, Salz, Garam Masala und Joghurt abschmecken.

Info zum Rezept:

Das Anrösten bei starker Hitze der eingeweichten Kichererbsen macht sie leichter verdaulich. Trotzdem braucht es viel Zeit und Geduld, um die  Kichererbsen so weich zu kochen, dass sie nicht mehr zu Blähungen führen.

 

Copyright Hinweis:

Textauszug aus: Lea Johanning & Kerstin Rosenberg: Ritucarya – Mit Ayurveda durch das Jahr, ©Königsfurt-Urania Verlag 2019, Abbildung: Adobe Stock, ©yuliiaholovchenko

 

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