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Amalaki – die wichtigste Frucht des Ayurveda

Amalaki – die wichtigste Frucht des Ayurveda

03.06.2007 | Amalaki oder auch Amla gehört zur Pflanzenfamilie der Euphorbiaceae. Der wissenschaftliche Name ist Phyllantus emblica oder Emblica officinalis. Die Früchte dieses Baumes besitzen im Ayurveda einen besonders hohen Stellenwert. Seit Jahrtausenden werden ihnen wahre Wunder zugeschrieben und sie besitzen ein äußerst breites Wirkungsspektrum. Es wundert deshalb nicht, dass sich die Wissenschaft ihrer angenommen hat und umfangreiche Untersuchungen durchgeführt.

Der Amla-Baum ist ein Laubbaum von mittelgroßer bis großer Höhe und wächst in gemischten Laubwäldern. Während die kultivierten Bäume, die auf Höfen wachsen, mittlere Größe besitzen, können die wildwachsenden Amla-Bäume beträchtlich hoch werden. Man findet den Amla-Baum in den flachen Ebenen und niederen Gebirgsgegenden des gesamten indischen Subkontinents 200 bis 1500 Meter über dem mittleren Meeresspiegel.

Sein natürliches Verbreitungsgebiet beginnt wie auch bei anderen Mitgliedern seiner Familie bei Burma im Osten und dehnt sich aus bis Afghanistan im Westen. Gebietsweise wächst er im südlichen Teil Indiens und reicht im Norden bis hinauf zu den Füßen des Himalaya bis zu einer Höhe von 1000 m. Die kultivierte Amla ist ursprünglich eine tropische mit Ausnahme eines wildwachsenden Zugs in den Wäldern der westlichen Himalayas, der bis zu einer Höhe von 5000 Fuß sogar an Stellen mit leichtem Schneefall während des Winters existiert. Nach 6 Jahren beginnt der Amla-Baum in ausreichendem Maße Früchte zu bilden. Es gibt jedoch auch Variablen, die bereits im dritten Jahr Früchte hervorbringen.

Traditionell werden die Früchte leicht gekocht und dann in dickem Zuckersirup eingelegt unter Hinzufügung natürlicher Haltbarkeitsmittel. Dieses sogenannte „Amla Murabba“ wird seit Jahrhunderten als stärkendes Nahrungsergänzung das ganze Jahr über verwendet. Im Englischen wird die Amla-Frucht oft als indische Stachelbeere bezeichnet aufgrund ihres herb-sauren Geschmacks. Wegen ihres hohen Pektingehalts ist sie ideal geeignet zur Herstellung von Marmeladen und Chutneys. Aus der rohen Amla-Frucht werden auch Pickles hergestellt. Aufgrund ihres hohen Tannin-Gehalts wird sie auch zur Herstellung von Qualitätstinte und -tusche , Färbemitteln, Haarfärbemitteln, Shampoos und Bräunungsmitteln verwendet. Amla-Fruchtpaste ist der Hauptbestandteil von Chyavanprash, einem ayurvedischen Stärkungsmittel, das speziell entwickelt wurde, um den Alterungsprozess des heiligen Chyavan umzukehren, der beschossen hatte noch im hohen Alter, eine junge Prinzessin zu heiraten.

Aus getrockneten Amla-Früchten, die viele Tage mit Kokosnussöl getränkt werden, um einen optimalen Extrakt zu sichern ( die Ionen des Öls extrahieren die löslichen Vitamine der Frucht) wird Amla-Öl hergestellt. Dieses Öl ist eines der ältesten natürlichen Haarpflegemittel der Welt. Amla-Haaröl wird empfohlen zur Verjüngung des Haares, sowie bei stumpfem und geschädigtem Haar.

Ein anderer Name für Amla ist „Dhatri“. Die Bedeutung von „Dhatri“ ist Amme, eine Mutter oder Frau, die mithilft, ein Kind großzuziehen. Die Amalaki Frucht wird auch „Vayasya“ genannt, weil die regelmäßige Einnahme von Amla-Früchten die Lebensspanne verlängert. Ein weiterer Name ist „Vrushya“ aufgrund der aphrodisierenden Wirkungen. Amalaki wird in den klassischen Textsammlungen des Charaka Samhita unter der Rubrik als „Amruta“ (Nektar) geführt, da Amalaki, wenn beständig einsichtig verwendet genauso effektiv wie amrut = Nektar sei.

Entsprechend der Einteilung im Ayurveda gleicht Amalaki alle drei Doshas aus. Der saure Geschmack reduziert Vata, süß reduziert Pitta und wegen der adstringierende Qualität wird auch Kapka reduziert.

Amalaki Früchte sind eine herausragende Vitamin C Quelle. Keine andere Frucht weltweit besitzt eine so hohe Vitamin C Konzentration. Das besondere daran ist, dass Amalaki zusätzlich Tannine enthält, die das Vitamin C vor vorzeitigem oxodativem Abbau schützen. Ein weiterer Schutzfaktor ist das Enzym SOD (Sodiumoxid Dismutase), das freie Radikale wirkungsvoll abbaut.

Die Früchte sind für die Stärkung der Verdauungskräfte (Agni) bekannt. Amalaki verbessert die Resorption der Nahrung im Magen-Darm-Trakt. Amalaki gilt als Rasayana (Stärkungsmitte) für den Magen und hat ganz besonders die Eigenschaft, Pitta auszugleichen. Dies ist eine interessante und wichtige Eigenschaft von Amalaki. Substanzen, die Agni (die Verdauungskraft) stärken gibt es einige, aber die meisten von ihnen erhöhen gleichzeitig Pitta, was zur Folge hat, dass die Neigung zu Entzündungen im Körper erhöht wird – etwas was man in vielen Fällen vermeiden möchte. Hier liegt aber nun eine Frucht vor, die Agni stärkt aber gleichzeitig Pitta ausgleicht, Sie ist damit da Mittel der Wahl, um Übersäuerung und sogar Gastritis vorzubeugen.

In klinischen Untersuchen bei Gastritis-Patienten zeigte sich eine Verbesserung bei 85 % bereits nach 6 Wochen. Auch zeigte sich eine Linderung der Symptome von Dyspepsie und der Heilungsprozess bei Magengeschwüren wurde unterstützt. (Singh, B.N. and Sharma, P.V., J.Res. Ind. Med., 1971, 5, 223.)

Eine wichtige Rolle spielt Amalaki im Fettstoffwechsel. Hier zeigen klinische Studien, dass Serum Cholesterin, Phospholipide und LDL bereits nach 2 Monaten zwischen 60 und 80 % gesenkt werden konnten. Auch der Fettgehalt in den Geweben nahm signifikant ab und die Plaque-Bildung in den Aorten war rückläufig. (Mathur, R. et. al. , J. of Ethnopharmacol., 1996, v., 50(2), 61-68. / Tariq, M., et. al. , Protective effects of fruit extracts of E. officinalis and T. belerica in experimental myocardial necrosis in rats, Indian J. Exp. Biol. , 1977, 15, 485.) Allerdings empfiehlt sich zur Cholesterin-Senkung eine Kombination von Amalaki mit Guggulu (Commiphora mukul), einem der bedeutendsten und sehr spezifischen Mittel zur Cholesterinsenkung im Ayurveda.

Eine weitere Bezeichnung für Amalaki ist Medhya Rasayana – es nährt das Gehirn und verbessert alle geistigen Funktionen. In den ayurvedischen Schriften findet man die Unterscheidung zwischen dhi (sich etwas aneignen), dhriti (behalten) und smriti (sich wieder daran erinnern). Amalaki soll die Koordination zwischen diesen drei Funktionen verbessern, zusätzlich den Intellekt schärfen und die Sinne stärken.

Die Kapha-ausgleichende Wirkung der Amla-Frucht wirkt sich günstig auf das Kapha-Dosha aus. Sie gilt deshalb als Tonikum für die Lungen, da diese der Hauptsitz von Kapha sind. Besonders das Shleshaka Kapha, das für die Schleimbildung der oberen Atemwege zuständig ist, wird verbessert.

Da die Amla-Früchte die Verdauung und die Leber stärken und das Blut reinigen, (sie sind leicht laxativ) haben Sie einen guten Einfluß auf die Haut. Deren Feuchtigkeitshaushalt wird reguliert und die natürliche Ausstrahlung verbessert. Zusätzlich wird die Calcium-Resorption im Darm gesteigert, was einen direkten Einfluß auf Knochen, Zähne und Haare hat. (Tewari, A., Sen, S.P. and Guru, L.V., The effect of Amalaki rasayana on the biological system, J. Res. Indian Med. , 1968, 2, 189. )

Wegen der Breitenwirkung der Amla-Früchte werden diese in Indien bereits seit Jahrtausenden hoch geschätzt und gerne gegessen. Allerdings sollte man sie nicht als Medikament verstanden wissen. Sie haben sicher in erster Linie vorbeugende Eigenschaften und unterstützen die medikamentöse Behandlung von Krankheiten. Leider ist die Haltbarkeit der Früchte nur sehr kurz, sodass sie bei uns nicht importiert werden können. Es gibt sie aber in vielen Darreichungsformen — als kandierte Früchte, Getränkepulver, in Tablettenform, Fruchtmus oder Marmelade – und sie schmecken übrigens auch sehr gut.

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AMLA Natur GmbH
Schulstr. 38
21224 Rosengarten
o41o8-4143o
info@amla.de
www.ayurveda-marktplatz.de


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