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Gesund und leicht entschlacken mit der leckeren Ayurvedaküche

Gesund und leicht entschlacken mit der leckeren Ayurvedaküche

04.02.2005 | von Frank Lotz Original ayurvedische Tipps und Rezepte zum Wohlfühlen: Der Frühling ist die Zeit des „Reinigens“. Es folgt nun ein leichtes ayurvedisches Entschlackungsmenü für die jetzige Kaphazeit, die von Mitte Februar bis Ende Mai reicht. Siehe Jahres plan, Essen und Leben im Einklang mit den Jahreszeiten und der „Dri-Doshalehre“ des Ayurveda. Der Beginn der Kaphazeit beginnt interessanterweise immer um den Tag von Mahashiva-Rathri herum (die Hochzeit von Shiva/ATMA, das Absolute und Parvati/auch Durga genannt/die Schöpfung; das heißt das Relative).

 

 

Shiva herrscht über das Guna Tamas und das daraus resultierende Dosha wird das „Kapha-Element“. Shiva steht für vollkommene Stille, Frieden und Einheit; d.h. das Fehlen von Dualität!
Die drei Doshas Vata, Pitta und Kapha (d.s. die Kräfte, die den menschlichen Körper regieren) spielen in der ayurvedischen Gesundheits- und Ernährungslehre eine zentrale Rolle. Sie werden vom Klima und damit auch von den jahreszeitlich bedingten Schwankungen beeinflusst.

Der Frühling – „Die Kapha-Zeit“
In der "Charak Samhita", dem klassischen ayurvedischen Lehrbuch, wird der Einfluss der Natur im Frühling wie folgt beschrieben: "Im Frühjahr wird durch die Wärme der Sonne das im Winter angehäufte Kapha im Körper verflüssigt. Dadurch kann es zu einer Beeinträchtigung der Verdauungskraft und des Stoffwechsels kommen, woraus eine Vielzahl von Beschwerden entstehen können." Das Kapha-Dosha hat die Eigenschaften "kalt", "flüssig", "schwer" und "zäh". Deshalb haben zum Beispiel viele Menschen im Frühjahr für einige Tage eine laufende Nase und einen dumpfen, schweren Kopf. Auch die Frühjahrsmüdigkeit ist nichts anderes als ein Zuviel an Kapha. Um eventuellen Unannehmlichkeiten entgegenzuwirken, empfiehlt der Ayurveda zum Ende der Winterzeit ganzheitliche, Kapha-reduzierende Maßnahmen.
Von Mitte Februar bis Ende Mai dominiert in der Natur wie auch beim Menschen das Kapha-Element. Kapha bezeichnet das strukturgebende Prinzip im Körper und steht für die Elemente Wasser und Erde sowie die Qualitäten schwer und kalt. Der Stoffwechsel arbeitet im Frühjahr langsam, was die Bildung von Schlacken im Körper fördert. Daher ist es günstig, jetzt weniger zu essen (leichter, weniger fettreich & weniger Milchprodukte, denn sie erhöhen Kapha/Schlacken) und sich mehr zu bewegen. Im Frühling produziert der Körper mehr Schleim, das Verdauungsfeuer ist träger.
Deshalb eignen sich für diese Zeit folgende Nahrungsmittel: leichte Reisgerichte, Gerste, Hirse und Bio-Basmatireis, Gemüse wie Rettich aller Arten, Weißkohl, Rotkohl, Fenchel (s. Rezeptteil) und Blumenkohl reduzieren Kapha. Man sollte weniger Salate als im Sommer essen und etwas schärfer (außer den Pitta Dosha dominierten Menschen, sie sollten niemals sehr scharf würzen!) als sonst würzen. Auch Rettich eignet sich sehr gut als Salat oder Gemüse. Am Morgen, eine halbe Stunde vor dem Frühstück, heißes Wasser mit Zitronensaft und Honig (Honig nicht über 40 Grad erhitzen) zur zusätzlichen Entschlackung des Körpers trinken. Zu meiden sind alle schweren Gemüse wie z.B. Kartoffeln, Tomaten und Paprika, sowie zu viele Milchprodukte, im besonderen Käse aller Art.

Viele alte Kulturen haben bis zum heutigen Tag Reinigungszeremonien und -rituale bewahrt und üben sie aus, weil der Frühling die Zeit ist, wo das Leben aufs Neue erwacht. 
So kennt man auch in anderen Kulturen  die Zeit des Reinigens, wie z.B. in der christlichen Tradition gibt es vor Ostern die Fastenzeit, bei der jüdischen Tradition die Zeit des Passafestes &  im Islam das Ramadan.
Im Ayurveda werden besonders  für diese Zeit Reinigungskuren empfohlen, da die Reinigungskraft im Frühling am stärksten ist. Eine Ayurveda- Kur (Panchakarma) im Frühjahr schenkt Kraft für das ganze Jahr weil sie den gesamten Organismus stärkt und grundlegend entschlackt!


Ernährung
Wichtig ist im Frühjahr eine leichte Ernährung und die Stärkung der Verdauungskraft.

Frühstück
Vor allem das Frühstück sollte leicht sein, denn morgens ist das Verdauungsfeuer noch schwach. Ein zu schweres Frühstück kann vom Körper nicht völlig verstoffwechselt werden und als Folge würden unvollständig verdaute Stoffwechselprodukte entstehen, die sich im Körper ansammeln und seine Funktionen behindern
Als Getränke zur Aktivierung der Verdauung und des Stoffwechsels eignen sich am Morgen zum Beispiel Kapha-Tee oder heißes Ingwer-Wasser mit etwas Zitrone und Honig. Wichtig ist hier jedoch, dass der Honig erst hinzugegeben werden soll, wenn der Tee auf Körpertemperatur abgekühlt ist. Honig sollte nicht erhitzt werden, da er sonst Stoffwechselschlacken erzeugt.

Mittagessen
Zur Unterstützung der Verdauungskraft können Sie ...
...Variante Nr. 1: ca. 20 Minuten vor dem Mittagessen ein paar kleine Ingwerstücke mit etwas Zitronensaft und einer Prise Stein-Salz essen.
...Variante Nr. 2: oder in warmer Milch ¼ TL. fein gemahlener Pippali (Langkornpfeffer)  und 1 TL. guten Honig aufgelöst drinken!
Die Hauptmahlzeit sollte mittags sein, da zu diesem Zeitpunkt die Verdauungskraft am größten ist.

 

 

Als Getränk zum Mittagessen eignet sich besonders ein Glas Lassi. Dies ist ein leckeres Joghurtgetränk, das in Indien überall bekannt und beliebt ist. Es hilft, die Nahrung besser zu verdauen. Lassis können in vielen verschiedenen Variationen zubereitet werden: Qualitativ hochwertigen, stichfesten Joghurt mit lauwarmem Wasser verquirlen (1 Teil Joghurt und 3 - 4 Teile Wasser, verfeinert mit je 4 Msp. frisch geröteten und gemahlenen Koriander und Kreuzkümmel und abgeschmeckt mit 3 Msp. Steinsalz). Für süßes Lassi geben Sie außer etwas Rohrzucker und noch verfeinert durch z. B. gemahlenen Ingwer, Kardamom und Zimt oder Rosenwasser hinzu.

Abendessen
Das Abendessen sollte nicht zu spät eingenommen werden und auch nicht zu schwer sein. Günstig sind leicht verdauliche, warme Speisen. Neben Gemüse- oder Reissuppen eignet sich z. B. auch eine dünne Mungbohnensuppe aus gelben Mungbohnen (ca. eine 3/4 Stunde köcheln lassen, bis die Mungbohnen/linsen zerfallen – nicht zu dick zubereiten, da sonst schwerer verdaulich). Diese Suppe wird als Dal bezeichnet und ist auch ein wichtiger Eiweißlieferant für Vegetarier! Über den Tag verteilt stärkt heißes Ingwer-Wasser die Verdauungskraft und hilft dem Körper, die Nahrung besser auszuwerten und Schlackenstoffe auszuscheiden. „Pitta-Dosha-Menschen“ trinken eher das 10 min. abgekochte Ayurvedische Wasser!


Hier das Rezept zur Ingwerwasser-Herstellung:
1 Liter Wasser mit 4 Scheiben frischen, geschältem und gewaschenem Ingwer (4 x à 5 mm Durchmesser) bei offenem Deckel auf ½ Liter Wasser runter kochen/reduzieren lassen.
Kann über den Tag verteilt getrunken werden. Hilft besonders im Frühjahr Schlacken auszuspülen, das Immunsystem zu stärken und den Appetit anzuregen.
Für den Pitta Dosha dominierten Menschen gilt, sie sollten nicht so viel von dem Wasser trinken, da sich sonst im Körper zu viel Hitze/Energie staut!


Hier die leichte ayurvedische Mungdalsuppe:
Surya Devalas Mungdalsuppe

Für 2- 4 Personen
Zubereitungszeit 1 Stunde

 

 

Zutaten:
1 Tassen Mung-Dal/geschält
5 Tassen Wasser
3 TL Ghee oder Sonnenblumenöl
1 kleine Zucchini (in kleine Würfel geschnitten)
2- 3 reife Tomaten blanchiert & filitiert, ½ Tasse Blumenkohlröschen
½ TL Ingwer f.g., ½ TL braune Senfkörner, ½ TL Coriander
½ TL Fenchel, ¼ TL schwarzer Pfeffer , ¼ TL Gelbwurz
¼ TL Asafoetida
Steinsalz, nach belieben ca. ½- 1 Tl.

Ghee in einem tiefen Topf erhitzen, Senfkörner anschwitzen und anschließend die übrigen, zuvor frisch gemahlenen Gewürze und den gehackten Ingwer dazugeben. Mung-Dal (vorher 3-4 mal im Sieb gründlich mit kalten Wasser waschen, bis das Wasser keinen Schaum mehr bildet) mit anschwitzen und bei mittlerer Temperatur ca. 3 Minuten unter ständigem Rühren andünsten. Nun das kleingeschnittene Gemüse (vorher die Tomaten mit heißem Wasser abbrühen, Haut abziehen, Kerngehäuse entfern und in feine Filetstücke schneiden) dazugeben und nochmals 3 Minuten bei mittlerer Temperatur anschwitzen. 5 Tassen heißes Wasser dazugeben, gut umrühren und bei geschlossenem Deckel weiterkochen lassen. Alle 5 Minuten umrühren und solange kochen, bis die geschälten Munglinsen gar sind. Eventuell noch etwas Wasser nachgeben. Dieses Dalgericht passt zu jedem Reis- und Gemüsegericht.

Tipp: Für alle 3 Doshas gilt: Zum Schluß frische Kräuter zufügen, & unterziehen und sofort servieren! Es passen zu Dal: Petersilie, Majoran, frisches Korianderkraut, frische Curryblätter oder Basilikum. Variere jedes mal mit einem andern feingehackten Kraut (ca. 1-2 TL.)!
Dal ist außer Mungdal immer leicht Vata erhöhend.

Tipp: Ich empfehle Ihnen alle Produkte für die Ayurveda Küche in bester Bio-Qualität zu kaufen (Aus den Bio-Läden oder Reformhäusern)
Viel Freude beim Nachkochen!


Zum guten Schluß noch etwas über das Fasten:
Im Ayurveda kennt man so etwas wie das „strenge“ westliche Fasten nicht, denn die großen Lehrmeister des Altertums: Charak und Shushrut sagen über das „strenge“ Fasten (weglassen von Nahrung und  „nur“ Flüssigkeitszunahme):
„Es schwächt das Körper-Geist-Gefüge und im Besonderen das Jathar-AGNI, das Verdauungsfeuer im Menschen! Deshalb ist „reduziertes Essen entsprechend des eigenen „Dosha-Typus“ die bessere Alternative um zu entschlacken oder sanft, wenn es benötigt wird, abzunehmen.

Hier nochmals in aller Kürze Ayurvedische Fastentipps zur „Fastenzeit“:
1.) Im Ayurveda gibt kein „reines Fasten“.
2.) Viel Trinken & mindestens 1 leichte Suppe, siehe „meine Bad Emser Reissuppe“.
3.) Viel abgekochtes ayurvedisches Wasser trinken; siehe „Himmlisch Kochen...“ im Einleitungsteil.
4.) Unterstützung durch ayurvedische Mittel wie MA 505/Tri-Clean zur leichten und gründlichen Reinigung.
5.) Anschließender Aufbau mit dem „ayurvedischen Wundernahrungsergänzungsmittel“ Amrit Kalash/MA 4 & MA 5; siehe „Himmlisch Kochen...“ Beschreibung von Amrit Kalash und das kleine Buch von Frau Dr. Pirc, gibt’s in jedem guten Ayurveda Shop!
6.) In Indien beendet man das Fasten mit dem Essen einer Amla-Frucht oder von Amrit Kalash oder Chyavanaprash/Amlamus.
7.) Schöne Spaziergänge mit Freunden in der Natur, wenn’s nicht regnet! (ca. 1 Std.)

 

Alle Rezepte sind aus dem Ayurveda Ernährungs- und Kochgrundlagenbuch „Himmlisch Kochen und Leben im Einklang mit dem Veda.“, dem „Großen Ayurveda Kochbuch.“ 5. und aktualisierte Auflage.
Copyright TM- Lehrer & Autor Frank W. Lotz
http://www.franks-veda-shop.com/


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