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Natürliche Hautpflege im Herbst

Natürliche Hautpflege im Herbst

21.12.2023 | von Vera Fischer. Die Tage werden kürzer, die Blätter färben sich, kühler Wind und Nebel kommen auf. Der Herbst ist da! Die Jahreszeit, in der das Vata-Dosha in uns und in der Natur dominiert und Trockenheit sowie Kälte in den Organismus bringt. Die veränderten Licht- und Temperaturverhältnisse stellen die Haut vor große Herausforderungen. Wechselnde Temperaturen und Heizungsluft in den Räumen trocknen Haut und Schleimhäute aus. Rötungen und Unreinheiten können entstehen, oft juckt und spannt die Haut, die Lippen werden spröde. Keine andere Jahreszeit verlangt unserer Haut so viel ab.

Titelbild:  © Eva Plevier / Stocksy United

 

Unsere Haut im Wechsel der Jahreszeiten 

Der Sommer war herrlich, hat aber die Haut strapaziert, teilweise bleiben Sonnenschäden (Sonnenbrand, Pigmentflecken, Sonnenallergien etc.) zurück. Die Haut braucht jetzt Ruhe, Regeneration und Erholung, wird aber durch die oben genannten Veränderungen belastet. Man spürt, dass die Pflegeprodukte aus den Sommermonaten nicht mehr ausreichen. Dies liegt in erster Linie daran, dass der schützende Fettgehalt der Haut bei kaltem Wetter nachlässt. Native Öle, reichhaltige Cremes, feuchtigkeitsspendende Seren und ausgewogene warme Mahlzeiten sowie das Trinken von heißem Wasser sind im Herbst kostbare Hilfsmittel, um die Haut und den Organismus behutsam auszubalancieren und Kraft für den bevorstehenden Winter zu tanken. 

Hautbehandlungen sollten jetzt den Lymphfluss erhöhen, den Hautstoffwechsel aktivieren und eingelagerte Schlacken ausleiten. Das geschieht u. a. mithilfe von Kräuterdampfbädern, heißen Kompressen und ausleitenden Selbstmassagen. Peelings und Masken unterstützen die Reinigung, schenken neue Energie und verfeinern das Hautbild. Reichhaltige Cremes schützen die Haut vor Austrocknung.  

Möchten Sie sich von Ihrer müden Herbst-Haut verabschieden und auch in der grauen Jahreszeit einen strahlenden Teint haben?

 

Empfehlungen für die Vata-Haut

Die Haut der Vata-Konstitution braucht im Herbst ein hohes Maß an Aufmerksamkeit und benötigt eine reichhaltige Pflege, um sich auf den Winter vorzubereiten. Durch das zunehmende Vata verliert die Haut Feuchtigkeit, Wärme und Spannkraft. Warme Kompressen und Dampfbäder, z. B. mit Rosenwasser, vitalisieren die Haut. Selbstmassagen mit warmem Öl, wie Mandel-, Sesam- oder Olivenöl, nähren die Haut und mobilisieren ihren Spannungszustand. Mit leicht ausgeführten Massagegriffen und sanften Ausstreichungen wird die Haut beruhigt. Eine leicht verhärtete Gesichtsmuskulatur entspannt sich, ein stumpfer Teint erhält neuen Glanz. Eine nährende Gesichtsmaske aus zwei Esslöffeln Haferbrei, zwei Esslöffeln Avocadomus, einem Esslöffel Bananenmus und einem Esslöffel Ghee versorgt die Haut mit wertvollen Fetten und unterstützt die nährende Wirkung der Ölmassagen. Lassen Sie die Maske idealerweise ca. 15 Minuten während eines warmen Bades einwirken. So ziehen die Inhaltsstoffe besser in die Haut ein und der entspannende Wellness-Effekt ist automatisch mit von der Partie. Das tut auch der Seele gut.  

Empfehlungen für die Pitta-Haut 

Die Pitta-Haut ist von den Sommermonaten noch angestrengt, brennt oftmals, ist gerötet und mit Hitze aufgeladen. Hier heißt das Motto: herunterkühlen und sanft pflegen. Gründliche Reinigung, die Verwendung von alkoholarmen Tonics, Feuchtigkeit und leichte Fette wirken wohltuend. Verwenden Sie ein Serum als Feuchtigkeits-Booster, z. B. natürliches Aloe-Vera-Gel. Eine Maske aus zwei Esslöffeln pürierter Melone oder Gurke, einem Teelöffel Aloe-Vera-Gel und einem Teelöffel Heilerde kühlt die Haut, wirkt gegen Rötungen, schenkt Feuchtigkeit und entspannt. Ein vitalisierendes Körperpeeling mit Meersalz und Öl hilft schuppiger Haut, wieder glatt und geschmeidig zu werden.

Empfehlungen für die Kapha-Haut 

Menschen mit hohen Kapha-Eigenschaften besitzen eine gut gepolsterte, robuste, recht widerstandfähige Haut, die ohnehin schon über relativ viel Fett und Feuchtigkeit verfügt. Die Kapha-Haut benötigt daher nicht ganz so viel Unterstützung. Es ist jedoch wichtig, dass die Haut täglich morgens und abends gründlich gereinigt wird. Ein Peeling einmal pro Woche ist empfehlenswert, da die Haut über den Sommer stellenweise Lichtschwielen (Verdickungen der Hornzellschicht) aufgebaut hat. Eine Mischung aus Sandelholzpulver, Gerstenmehl und Neempulver angerührt mit Wasser, wenig Zitronensaft und etwas Rosenwasser ist gut geeignet. Eine anregende Gesichtsmaske rundet die Pflege ab: Zwei Esslöffel Papayamus, ein halber Teelöffel Honig, zwei Teelöffel gerebelter Salbei, ein Teelöffel Heilerde und eine Prise Bockshornklee vermischt vitalisieren und klären das Hautbild. 

Anregende Lymphdrainagen oder trockene Körpermassagen mit Garshan-Handschuhen aktivieren die Haut und wirken abschwellend und ausleitend. 

Allgemeine Tipps für die Hautgesundheit im Herbst 

  • Achten Sie auf Pflegecremes mit einer ausgewogenen Mischung aus Feuchtigkeit und Fetten. Reine Öle können die Gesichtshaut austrocknen. 
  • In die Morgenroutine Ölziehen und Nasenduschen integrieren. Das ist eine optimale Pflege für die Schleimhäute und schützt vor Austrocknung.  
  • Auch die Füße benötigen jetzt mehr Pflege. Gönnen Sie sich ab und zu abends ein warmes Fußbad mit pflegenden Zusätzen. Massieren Sie anschließend Ihre Füße mit Ghee- oder Sesamöl und schlüpfen Sie in warme Socken.  
  • Tägliche Spaziergänge an der frischen Luft heben die Stimmung und bei Sonnenschein kann man zusätzlich Vitamin D tanken. 
  • Unsere Lippen werden im Herbst schnell spröde, reißen ein und können sich entzünden. Hier eignen sich parfümfreie Lippenpflege-Stifte zur vorbeugenden und schützenden Pflege (dreimalige Nutzung täglich reicht aus).  
  • Vitamin- und enzymreiche Kost unterstützt die Vitalität der Haut. Vor allem Vitamin E- und A-haltige Nahrungsmittel wie Karotten, frische Keimlinge, alle grünen Gemüsesorten und Olivenöl sowie Ghee unterstützen den Organismus. Warme, frisch gekochte und flüssige Speisen wie Eintöpfe oder Suppen mit Reis, Dinkel oder Mungdal und Gewürzen, wie z. B. Fenchel, Muskat, Nelke, Ingwer, Safran und Kurkuma, sind wohltuend und senken Vata. 

 

Vera Fischer ist staatlich anerkannte Kosmetikerin und Ayurveda- Ernährungs- und Gesundheitsberaterin. In Ihrer Praxis macht sie den Ayurveda alltagstauglich und behandelt Ihre Kunden ganzheitlich mit Herz und guter Laune. Fundiertes Wissen über kosmetische Hautgesundheit wird mit ayurvedischem Verständnis kombiniert. Ein weiterer Schwerpunkt Ihrer Arbeit ist die Gewichtsreduktion mit Ayurveda und das anschließende Gewichtsmanagement. www.ayurveda-muenchen.de

 

Der Artikel ist erschienen im Ayurveda Journal Nummer 67:

Hier können Sie diese Ausgabe bestellen:

https://www.ayurvedajournal.shop/de-de/heft-67-die-panchakarma-kur-neustart-fuer-koerper-geist.html


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