Muskatnuss-Hysterie 07 Dez 2012 18:47

1 Kleine Schwalbe Hallo Forenmitglieder! Ich bitte Euch um Eure Fachkenntnis, Meinung, Erfahrung! Also, es geht um Folgendes: ich beschäftige mich seit Jahren mit gesunder, ausgewogener Ernährung und seit einiger Zeit insbesondere mit der Ernährung nach Ayurveda, habe in diesem Bereich auch eine Fern-Ausbildung absolviert. Kochen ist mein Hobby und ich verwende auch gerne vielfältige Gewürze und Kräuter entsprechend der doshas. In meinem Schrank stehen u. a. 'Himmlisch kochen und Leben im Einklang mit dem Veda' sowie 'Kochen nach Ayurveda'. Worum es nun eigentlich geht, die Muskatnuss: also, dann und wann, also eher selten, koche ich für uns 4 ( ich, mein Mann und meine 2 Kindergartenkinder) abends einen Liter warme Milch auf, versetzte sie mit ein wenig Zimt und einem klein wenig Muskatnuss, da diese für ihre schlaffördernde, entspannende und nervenberuhigende Wirkung bekannt ist und im Ayurveda ihren Einsatz findet. In in dem erstgenannten Buch in dem Rezept 'Gewürzmilch Aphrodite' steht der Einsatz der Muskatnuss und die Dosierung auch beschrieben. Wobei die Gewürzmilch Aphrodite nicht unbedingt DAs Beispiel ist, da ich ja nun keine aphrodisierende wirkung, sondern eine entspannende, schlafbringende Wirkung haben möchte. Und da meine Kinder noch längst nicht ausgewachsen sind, dosiere ich den Muskat auch SEHR gering, sprich ich schrabbel also nur mit der Nuss einmal an der Reibe leicht entlang. Ferner gibt es die Milch, wie gesagt, NUR wenn ich der Meinung bin, dass sie abends mal total überdreht sind und 'mal dringend runterkommen' sollten um eine gute Nachtruhe zu finden. Nun ging mich eine Bekannte im Gespräch total an: ich sei total des Wahnsinns und würde spinnen, ich würde meine Kinder toxischen Substanzen aussetzen ( klar weiss ich, daß Muskatnuss im Übermass genossen, durchaus schädlich/toxisch wirkt, ich bin ja nicht blöd -- aber wie so immer macht die Dosis das 'Gift')und daß man total süchtig/abhängig von Muskatnuss wird und daß ich mir zukünftige Drogenkranke von morgen heranzüchte usw usw. Ihrer Meinung nach dürfe kein Koch mehr seine Erbsensuppe oder sein Kartoffelpüree mehr damit würzen und so ging das eine halbe Stunde lang. Naja, mein Informationsstand ist eben anders, ich verwende nach wie vor eine Prise Muskat für schwer verdauliche Speisen, kann eine verdauungsfördernde Wirkung gut bemerken und uns bekommt auch die mit einem Hauch Muskat versetzte Milch, die ich NOCHMAL BETONT nicht ständig verabreiche. Was haltet ihr von dem Ganzen? also immerhin ist ja nun Muskat frei verkäuflich und aus vielen Rezepten nicht fortzudenken. Kann es sein daß sich in Deutschland eine Muskat-Hysterie breitgemacht hat? Bitte um Antwort!!!! Aw: Muskatnuss-Hysterie 07 Dez 2012 19:55

2 ayurnadi Hallo Kleine Schwalbe,also nach diesem Text würde ich heute Abend erstmal Milch mit Muskatnuss zur Beruhigung trinken. Dann würde ich auf Abstand gehen von dieser Freundin. Du machst bestimmt alles richtig. Viele Gewürze enthalten Alkaloide, die immer eine toxische Wirkung haben, wenn man sie im Übermass gebraucht. Aber es ist gerade diese Wirkung, die wir haben wollen. In geringer Dosierung macht Muskatnuss nicht süchtig, wenn überhaupt Sprache davon sein kann. Den Geschmack in hoher Dosierung kann man gar nicht ertragen. Kinder würden die Milch sofort ausspucken.Alle aromatisch duftenden Gewürze enthalten Alkaloide. Man findet sie in Thymian, Zimt, Chili usw. Sie alle vom Speiseplan zu bannen wäre doch Unsinn. Ein junger belgischer Ernährungswissenschaftler hat erklärt, dass es für den Körper sogar wichtig ist, wenn er sich mit toxischen Stoffen auseinandersetzen kann, um gesund zu bleiben/werden - alles in Maßen natürlich.Ich würde mir keine Sorgen machen!Dann noch etwas: Aphrodisiaka sind Rasayana, die alle Gewebe nähren, bis hin zu den Fortpflanzungsorganen, und Ojas vermehren (wenn Agni gut arbeitet).Liebe Grüsse LR Ayurnadi, Praktijk voor Natuurgeneeskunde Aw: Muskatnuss-Hysterie 07 Dez 2012 20:48

3 Kleine Schwalbe Hallo Ayurnadi , danke für Deine Antwort. Ich selber habe versucht dieser Bekannten eine Art Parallele zur Homöopathie aufzuzeigen: da verabreicht der Arzt bzw Heilpraktiker in seinen Medikamenten zum Teil hoch toxische Substanzen, die aber in ihrer zigtausendfachen Verdünnung eine heilbringende Wirkung haben. Sie schwört auf diverse Globuli für sich und ihre Kinder (darf sie ja auch gerne) aber wetterte eben nach wie vor gegen die 'hochgiftige und anhängig machende' Muskatnuss.Was den Geschmack einer zu hohen Dosierung angeht, hast du absolut Recht: als ich mit meinem Mann vor mehreren Jahren Urlaub im Harz machte, gabe es in dem Lokal in dem wir einkehrten einen Koch, der sehr stark mit Muskat würzte. Das Kartoffelgratin war für meinen Gaumen nahezu ungenießbar, da das Aroma so stark war, daß es in mir einen leichten Würgereiz hervorrief.In jeder der Schriften, die ich in meinem Regal stehen habe, (auch in der online Bibiliothek und auch in den online gestellten Ayuveda-Rezepten eines sehr engagierten Ayurveda-Koches) kann man über die jahrtausendealten Erkenntnisse über die heilbringende Wirkung der Muskatnuss lesen. Was mich so stutzig gemacht hat ist, daß meine Bekannte behauptete, das sei ja alles gut und schön, aber man habe erst in den letzten 1-2 Jahren herausgefunden, daß Muskatnuss neagtive Auswirkungen auf die Psyche habe und eine Abhängigkeit erzeuge. Das wäre dann wohl an mir vorbeigegangen. Auf welcher Quelle ihre Behauptungen beruhen, verriet sie nicht. Nun habe ich aber die letzte Stunde fleißig nachgegoogelt und kann auch keinerlei verläßliche Quelle finden, die ihre Behauptung stützt.Danke nochmals für die Antwort. Die Auseinandersetzung mit dieser Frau hatte mich echt total verärgert und aufgeregt (Ich trage einen gehörigen Schuß Pitta in mir :-) ) Aber so langsam fahre ich runter, auch ohne beruhigende Muskat-Milch. :-)