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Kalari - Was ist das ?

22.01.2006 | von Markus Ludwig Der Begriff des Kalari beschreibt einen Ort, in dem die hohen Künste der Menschen, die Kalas, geübt, angewendet und weitergegeben werden.Zu diesen Kalas gehörten ursprünglich alle mit dem Menschen gewachsene Wissenschaften und Künste, wie z.B. Heilkunst, Kampfkunst, Tanz, Musik, Astrologie, Malerei. Die Idee bzw. die Tradition der Kalaris entstammt aus dem südindischen Land Kerala.

Kalari

Der Begriff des Kalari beschreibt einen Ort, in dem die hohen Künste der Menschen, die Kalas, geübt, angewendet und weitergegeben werden.

Zu diesen Kalas gehörten ursprünglich alle mit dem Menschen gewachsene Wissenschaften und Künste, wie z.B. Heilkunst, Kampfkunst, Tanz, Musik, Astrologie, Malerei.

Die Idee bzw. die Tradition der Kalaris entstammt aus dem südindischen Land Kerala.

Die geschichtlichen Ursprünge verschwinden im mythologischen Nebel der indischen Urbevölkerung.
Sicher ist, dass die Tradition schon sehr viele Jahrhunderte auf dem Subkontinent existiert.
Im Laufe ihrer Geschichte, gab es offensichtlich einige Wandlungen innerhalb der Kalaris:
Schon der dravidischen Urbevölkerung wird die Kalari Tradition zugesprochen, was also von einem Bestehen lange vor dem Einfluss der vedischen Kultur bzw. Wissenschaften spricht.

   

Klar erkennbar ist, das die Wissenschaften der vedischen Gesellschaft, wie z.B. der Ayurveda, aber auch der Yoga und Tantra (deren Ursprünge auch unbekannt und vielleicht „vorvedisch“ sind) die Kalari Tradition über lange Zeit stark beeinflusst, ergänzt hat bzw. es zu einer gegenseitigen Befruchtung kam.

Im Ayurveda finden sich z.B. einige so genannte „Kerala Spezialitäten“, sowie auch die südindische „Ayurveda Massage“ die offensichtlich aus den Kalaris hergeleitet wurden (siehe hierzu auch den Beitrag „Die Entwicklung südindischer Massagen und Körpertherapie“).
Im Laufe ihrer langen Geschichte haben sich also verschiedenste Künste, Traditionen und Wissenschaften in den Kalaris getroffen und gegenseitig mehr oder weniger ergänzt und optimiert.
Eine sehr einschneidende Unterbrechung gab es durch die englische Kolonialherrschaft, die über mehrere Generationen die Kalaris schlossen und streng verboten.

   

Heute gibt es wieder zahlreiche Kalaris in Kerala, in denen überwiegend das Kalarippayat (die traditionelle Kampfkunst) und das Kalari Chikitza (Heilkunst), aber in verschiedenen auch Musik und Tanz praktiziert werden.

Insgesamt kann nicht von dem typischen Kalari gesprochen werden, da heute praktisch Teile aus allen klassischen Künsten und Traditionen, wie Yoga, Tantra, Ayurveda, Vastu usw. gefunden werden können, je nach Kalari Meister bzw. Schwerpunkt des Kalaris.

Doch finden sich im Kalari Elemente, die äußerst typisch und so nirgendwo anders zu finden sind: z.B. die Kalari Massagen (Uzhichil), der therapeutische Umgang mit dem Marma-Nadi-System (im Kalari Chikitza) und das Kalarippayat.
Trotz seiner nicht mehr genau nachvollziehbaren Wandlung bzw. Entwicklung und sogar Unterbrechungen, der Kalari ist über die ungezählten Jahrhunderte hindurch bis zum heutigen Tage stets eins geblieben: ein Ort, in dem die dem Menschen eigene „hohen“ Künste bewahrt, gelehrt, weiterentwickelt und angewandt wurden und werden.

   

Weitere Informationen über Kalari finden sie unter:
www.kalari-kendram.org
 


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