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Ayurvedisch ghee-sund

10.05.2004 | von Margrit Witt-Horchler Ghee (sprich gie) stammt aus der ayurvedischen Gesundheitslehre und nimmt dort einen festen Platz ein als wichtiger Bestandteil der täglichen Ernährung, als Medizin sowie in der Körper- und Schönheitspflege.

Mit seinem karamellig-feinen Butteraroma ist Ghee zwar köstlich und intensiviert den Geschmack aller Speisen, es ist aber nach ayurvedischem Verständnis keine Butter mehr. Eiweiß, Milch und Wasser werden aus frischer Süßrahmbutter herausgeköchelt und gefiltert, so daß nach dieser Zubereitung ein goldenes Öl entsteht, das fettlösliche Vitamine im Körper transportiert und auch in der Lage ist, viele Schlacken und Toxine im Stoffwechsel zu binden und auszuleiten. Das ist übrigens auch der Grund, warum Ghee klassisch in der Pancha-Karma-Behandlung (den fünf Reinigungsmaßnahmen) eingesetzt wird.

So wie eine fettfreie Diät das Altern beschleunigen kann, hat Ghee, das im Ayurveda auch als Rasayana (natürliches Verjüngungsmittel) gilt, eine zellregenerierende Wirkung. Unter anderem besitzt Ghee eine ideale Zusammensetzung von essentiellen Fettsäuren, fördert die Entstehung des guten Cholesterins HDL und ist resistent gegen Freie Radikale, die in Verbindung mit Cholesterin Arteriosklerose fördern. So kann man sagen, daß obwohl Butterabkömmling, Ghee in einer ayurvedischen Ernährung nicht das Arterioskleroserisiko erhöht. Ghee übt eine positive Wirkung auf die Leistung des Gehirns aus, es verbessert Erinnerungsvermögen, Lernkapazität und Gedächtnis.

In der feinen Küche ist geklärte Butter schon lange das Geheimnis von Sterneköchen, denn die besten Restaurants kochen damit. Ghee stärkt die Verdauungskraft Agni, die als Gegenspieler zu Ama, den Schlacken, eine wichtige Rolle in der Ernährung spielt. Es wirkt ausgleichend auf Vata- und Pitta-Störungen (Konstitutionstypen) wegen seiner nährenden und zugleich harmonisierenden und kühlenden Eigenschaften.

Die ayurvedische Schönheitspflege schwört auf die vielfachen hautfreundlichen Eigenschaften von Ghee. So wie Aloe auf Verbrennungen wirkt, kann zum Beispiel auch Ghee die Entstehung von häßlichen Narben und Blasen verhindern.

Qualifizierte Ayurveda-Therapeuten setzen Ghee als Trägersubstanz für Medikamente ein, die dadurch in ihrer Wirkung verbessert und verstärkt werden und ideal zum Krankheitsgeschehen gelangen. Das Trinken von Ghee ist sicher nicht der genussvolle Höhepunkt einer Pancha-Karma-Kur, aber dringend nötig, um den Körper von Ablagerungen zu reinigen.

Natürlich ist es ratsam, sich sein Ghee selbst zuzubereiten, denn es wird so wertvoller. Ghee ist ein wunderbares Geschenk für die Gesundheit und mit seinem appetitanregenden Geruch, Aussehen und hundertfachen Verwendungsmöglichkeiten für jeden Menschen geeignet.

 

Margrit Witt-Horchler
Ernährungs- und Gesundheitsberaterin M.I.
Diätetik-Fachberaterin
http://www.villaveda.de - T. 040 - 20 98 13 28

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