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Dr. Karin Pirc - Maharishi Ayurveda Gesundheitszentrum Bad Ems

31.07.2006 |


1. Wie würden Sie die Abgrenzung von medizinischem Ayurveda zu Wellness definieren?
 Der medizinische Ayurveda ist ein ganzheitliches System, die Doshas des Einzelnen zu bestimmen und so Störungen gezielt von ihrer Basis aus auszugleichen und ein neues belastbares Gleichgewicht wieder herzustellen. Das kann einzelne Panchakarma Anwendungen beinhalten, aber ist sehr viel mehr, dazu gehören Diät, Sport, tages- und Jahreszeiten-Routine, Meditation und Yoga usw. Diese vom Heilkundigen zuasmmen gestellt Kombination von umstimmenden Maßnahmen wird regelmäßig für einen bestimmten Zeitraum durchgeführt, bis ein neues Gleichgewicht erreicht ist. Ayurveda als Wellness ist angenehm und balanciert im besten Fälle einige Doshas, kann aber nie eine dauerhafte Änderung hervorrufen.


2. Wie sehen Sie die Rolle des Ayurveda-Arztes und Heilpraktikers gegenüber dem Patienten? Welches Selbstverständnis zeichnet den Arzt oder HP aus
- aus Sicht des Ayurveda
- aus eigener Sicht

In der Charaka-Smhita werden die Kriterien für einen guten Heilkundigen genau definiert, dazu gehört u.a., dass er umfassende Kenntnisse besitzen muss, verantwortungsbewusst handelt und im Selbst gegründet ist, um keine Fehler zu machen. Ich halte es für äußerst wichtig, dass der Ayurveda Heilkudige wirklich ein tiefes Wissen besitzt und über ein große menschliche Reife verfügt, wie kann er sonst Körper und Geist von ihrer Basis aus nachhaltig und verantwortungsvoll balancieren? 

3. Welche Rolle spielt Ayurveda im westlichen Gesundheitssystem heute und zukünftig?
Welche Risiken und Chancen gibt es? Gibt es Unterstützung oder Hindernisse, sich als Mediziner oder HP mit Ayurveda auseinander zu setzen?
Meiner Meinung nach wird der Ayurveda sich aufgrund seiner Systematik, seiner Heilerfolge und auch wegen seiner Inspiration auch die seelischen und spirituellen Aspekte des Menschen zu fördern, im Laufe der Zeit ganz sicher durchsetzen. Heute werden in Deutschland die ayurvedischen Verfahren  bis auf wenige Ausnahmen noch nicht von den Kassen erstattet, was die Verbreitung enorm verlangsamt.

4. Gibt es Krankheitsbilder, die prädestiniert sind für die Behandlung durch Ayurveda und welche?
 Wenn ein Arzt sich wirklich im Ayurveda auskennt, gibt es keine Bevorzugung, man kann mit Ayurveda jede Krankheit und jede seelische Störung gleichermaßen gut behandeln und meist ausheilen. Insbesondere bei allen chronischen Erkrankungen, denen die Schulmedizin relativ machtlos gegenüber steht, gibt es gute Heilerfolge. Selbst bei Asthma, Morbus Crohn, Colitis ulcerosa, Rheuma, Krebs, Schilddrüsenerkrankungen, Autoimmunerkrankungen und allen Herz-Kreislaufleiden, haben ayurvedische Heilverfahren fast immer gute Heilungschancen, wenn die Therapie rechtzeitig begonnen wird.

5. Haben Sie Kenntnisse über Forschungsprojekte zu Ayurveda? Wenn ja, welche?
 Es gibt unzählige Forschungsergebnisse, die Frage muss schon spezifischer sein.

6. Welche Möglichkeiten sehen Sie, sich weiterzubilden? 
Sehr gut strukturierte und praxisnahe Fortbildungen bietet die Deutsche Akademie für Ayurveda an.

7. Reichen aus Ihrer Sicht die Diagnosemöglichkeiten des Ayurveda aus?
Oder sollten Ihrer Ansicht nach weitere naturheilkundliche und/oder  schulmedizinische Diagnosemethoden hinzugezogen werden?

 Das ist eine Frage der Expertise des Heilkundigen. Beherrscht man beispielsweise die ayurvedische Pulsdiagnose meisterhaft, kommt man eigentlich ohne zusätzliche Diagnoseverfahren aus. Trotzdem wird man in der heutigen Zeit erstens auch andere Diagnoseverfahren des Ayurveda anwenden, wie die ausführliche Konstitutionstypenbestimmung, Betrachtung der Augen und der Zunge, der Nägel usw. ebenso wie moderne Laborergebnisse und bildgebende Verfahren hinzuziehen, um das Bild abzurunden.


Dr. phil., Dipl. psych. Karin Pirc - Ärztliche Leiterin
Am Robert Kampe Strudel
D - 56120 Bad Ems
0049 - (0)2603 - 9407-0
info@ayurveda-badems.de

www.ayurveda-badems.de

 


 


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