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Themen Special *Ayurveda-Medizin* - Frage 7

Frage 7

Reichen aus Ihrer Sicht die Diagnosemöglichkeiten des Ayurveda aus?
Oder sollten Ihrer Ansicht nach weitere naturheilkundliche und/oder schulmedizinische Diagnosemethoden hinzugezogen werden?

Einschränkungen im Hinblick auf die ausschließliche Nutzung der ayurvedischen Diagnosemethoden werden von mehreren Experten thematisiert.

Eine Einschränkung bezieht sich ganz konkret auf die Fähigkeit des Diagnostizierenden:
Ravidas Korn (HP): „Das achtfache Diagnostiksystem des Ayurveda basiert auf einer optimalen Sinnesfunktion und Körpersensibilität des behandelnden Arztes. Diese sind aufgrund der modernen Lebensumstände nur noch selten zu finden.“
Auch Markus Ludwig (HP) ist dieser Meinung: „Grundsätzlich sind die Möglichkeiten der Diagnosemittel im Hinblick auf seine therapeutischen Mittel deutlich mehr als ausreichend.
Es kommt jedoch sehr auf das Wissen, die Fähigkeiten und insbesondere auf die Wahrnehmung des Diagnostikers an.“
Das bestätigt auch Dr. Ernst Schrott: „Es ist gefährlich, sich nur auf die eigene Wahrnehmung und Erfahrung zu verlassen, nur Meistern der ayurvedischen Diagnostik gelingt es, eine vollständige Diagnose zu stellen und selbst diese verlangen meist eine Bestätigung durch moderne Diagnoseverfahren. Früher haben die Vaidyas, von ihrem Lehrer und durch die Schriften, nur das reine ayurvedische Wissen gelernt. Heute lernt der Ayurveda Arzt im Studium und Precollege zusätzlich die naturwissenschaftliche und schulmedizinische Betrachtungsweise. Das macht es ihm manchmal schwer etwas nur mit den geschulten „ayurvedischen Augen“ zu betrachten. In Ayurveda müssen wir komplett umdenken.“

Weitere Einschränkungen sind die rechtlichen Rahmenbedingungen und die Sicherheit des Patienten:
Ralph Steuernagel (HP): „Eines sollte dem Ayurvedamediziner bewußt werden: Ayurveda ist und bleibt in Deutschland eine Komplementärmedizin, sie ergänzt also unser bestehendes System. Wer Ayurveda als ersetzende Medizin versteht, begibt sich auf glattes Eis – sowohl dem Patienten als auch der Ärzteschaft gegenüber.“

Auch ist die Kommunikationsfähigkeit gegenüber der Wissenschaft und den Kollegen mit einer alleinigen ayurvedischen Diagnose eine Einschränkung:
Dr. E.P. Jeevan (B.A.M.S.): „Um Krankheiten und Behandlungserfolge durch ayurvedische Maßnahmen der wissenschaftlichen Welt und der Ärzteschaft zugänglich zu machen, ist es gut, zusätzlich eine moderne medizinische Diagnose zu stellen (…).“

Elmar Stapelfeldt (HP) fügt all diese Aspekte in seiner Antwort zusammen:
„Klassisch genügen dem Ayurveda seine eigenen Diagnosemethoden, die sich hauptsächlich auf klinische Untersuchungsmethoden mittels geschulter Sinne beschränken. Doch ob dies praktisch ausreicht, hängt von der Erfahrung und den Fähigkeiten des Anwenders ab. Die meisten modernen Ayurveda-Vertreter besitzen bei weitem nicht die Erfahrung der "Alten". Und besonders im Westen wäre es unklug, die hervorragenden Diagnosemöglichkeiten der modernen wissenschaftlichen Medizin nicht zu nutzen. (…) Im Sinne des verantwortungsvollen Handelns sind diese Methoden hervorragend geeignet, um in Kommunikation mit der Schulmedizin zu treten, um Risiken auszuschließen und um den Behandler im hiesigen gesetzlichen Rahmen dem Vorwurf des fahrlässigen Handels zu entheben.“

Explizit werden weitere naturheilkundliche Diagnoseverfahren von Petra Lötschert (HP) genannt: „Die Diagnosemöglichkeiten des Ayurveda lassen sich gut auch mit anderen Diagnoseformen kombinieren und ergänzen. Ich denke hier an die Kinesiologie, wo viele Ansätze auch aus der Yoga-Wissenschaft stammen, an die Osteopathie, etc.“
Auch Dr. Hans Rhyner (M.D.) bedient sich zusätzlich zu den klassisch ayurvedischen und den schulmedizinischen Methoden auch naturheilkundlicher und mit dem Ayurveda eng verbundener Diagnosemethoden: „Teilweise wende ich aber auch noch von etablierten Kreisen eher verschmähte Methoden wie medizinische Astrologie, das Erspüren der Aura, Vastu, psychophilosophische Werkzeuge an.“
Dieter Scherer (HP) ergänzt : „Ich selbst halte die ayurvedischen Untersuchungsmethoden für ausreichend, wende jedoch zusätzlich die Irisdiagnostik an, da sie zusätzlich noch einen tiefen Einblick über den genetischen Zustand eines Menschen gibt.“

Abschließende Worte zu dieser Frage möchten wir von Dr. Syal Kumar (B.A.M.S.) zitieren: „Letzten Endes sollten natürlich alle Diagnosemöglichkeiten zum Einsatz kommen, die helfen, ein genaueres Bild über den gesamten Menschen zu konstruieren.“


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