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Ayurveda als Beruf

29.11.2003 | Von Kerstin Rosenberg, Mahindra-Institut - The European Academy of Ayurveda



Ayurveda - das alte Wissen vom Leben wird immer mehr ein zu einem festen Bestandteil unserer heutigen, modernen Welt. In fast jeder größeren Stadt in Europa gibt es inzwischen Ayurveda-Zentren und viele große Hotels, Kliniken und Spa-Einrichtungen haben Spezialabteilungen für Ayurveda eingerichtet.
Gut ausgebildete Ayurveda-Therapeuten, - Masseure, - Berater und -medizinische Spezialistenerfreuen sich einer großen Nachfrage und haben mit Ayurveda einen vielseitigen, innovativen und erfüllenden Beruf gefunden.

Der Weg zum neuen Beruf mit Ayurveda ist so individuell und spannend wie das zukünftige Tätigkeitsfeld selbst. Jeder, der sich für eine Ayurveda-Ausbildung interessiert, sollte bereits eigene Erfahrungen mit den ayurvedischen Behandlungstechniken und Heilmethoden gemacht haben. Denn der Schlüssel für den zukünftigen Erfolg liegt weniger in der geschickten Vermarktung von Produkten oder Serviceleistungen, sondern vor allem in der eigenen Begeisterung  für den Ayurveda und die Liebe zu den kommenden Menschen und Patienten.  Mit Ayurveda wird der Beruf zur Berufung und die effiziente Hilfe für andere dient nicht nur dessen Gesundheit und Wohlergehen, sondern auch die eigene persönliche Entwicklung erfährt eine wunderbare Unterstützung.

In Europa wird Ayurveda bis jetzt ausschließlich in Privat-Schulen gelehrt. Diese bieten in zum Teil sehr unterschiedlicher Qualität berufsbegleitende Lehrgänge der verschiedenen Ayurveda-Zweige an. Eine der renommiertesten Schulen ist das Mahindra-Institut – The European Academy of Ayurveda, dessen umfangreiches Angebot an Ayurveda-Ausbildungen und Fachfortbildungen auf Laien und Mediziner abgestimmt ist und in Österreich und der Schweiz eine staatliche Annerkennung und eine Zulassung der Krankenkassen hat. In Deutschland gibt es noch keine staatlichen Anerkennungen oder Auflagen für Ayurveda-Ausbildungen. Umso wichtiger ist es , dass der Student selbst auf  eine qualifizierte und umfassende Ausbildung achtet, sich im Vorfeld darüber informiert unter welchen Bedingungen er sein neues Tätigkeitsfeld ausüben darf  und darauf hin seine Ayurveda-Ausbildung eventuell mit einer staatlich anerkannten Ausbildung (wie. z.B. Heilpraktiker oder Physiotherapeut) koppelt. Seriöse Schulungsanbieter geben in ihren Programmen einen ausführlichen Überblick über die Ausbildungsinhalte, Dozenten und Anwendungsmöglichkeiten. Wichtig sind auch der Umfang und die Inhalte der Lehrgänge, um eine anschließende Anerkennung zu gewährleisten.

 

Die ayurvedischen Berufsbilder lassen sich in drei große Kategorien aufteilen:

1. Ayurveda-Medizin und Heilkunde
Die medizinischen Therapien und Behandlungsweisen des Ayurveda dürfen in Deutschland nur von  anerkannten Ärzten und Heilpraktikern ausgeführt werden. Ein Studium der Ayurveda-Medizin ist eine akademische Ausbildung von ca. 3 Jahren mit dem Schwerpunkt der kurativen und ambulanten Heilmethoden des Ayurveda, wie Diagnose, medizinische Konsultationen, Reinigungskuren (Panchakarma), Kräuterheilkunde (Dravyaguna) und innere Medizin (Kaya chikitsa). Für das Studium in  Ayurveda-Medizin sollte entweder bereits ein medizinischer Abschluss vorhanden sein, oder ein Kombinationsstudium Ayurveda-Medizin und Heilpraktiker-Ausbildung angestrebt werden.

Ein weiterer medizinischer Berufszweig ist der medizinische Ayurveda-Therapeut/Ayurveda-Spezialist. Hier stehen die manuellen Therapien sowie innere und äußere Ölanwendungen mit medizinischer Wirkung im Vordergrund. Der Ayurveda-Therapeut arbeit kann selbstständig in eigener Praxis oder im klinischen Rahmen Menschen  therapeutisch behandeln und begleiten. Er ist ein Spezialist für alle Leiden des Bewegungsapparates und arbeitet mit der großen Palette von ayurvedischen Massagen, Öleinläufen, inneren Reinigungsbehandlungen und Kräutertherapie. Als rechtliche Grundlage ist in Deutschland eine staatlich anerkannte Ausbildung als Physiotherapeut, Masseur oder Heilpraktiker notwendig.

2. Ayurveda und Wellness
Der größte und erfolgreichste Markt für medizinische Laien liegt in den neuen Ayurveda-Wellness-Berufen mit Schwerpunkt Massage, Kosmetik und medical-wellness. Wer Freude und Begabung für die kunstvollen Ayurveda-Massagen und vitalisierenden Ölbehandlungen mitbringt, kann diese im Rahmen von 1-2 jährigen Ausbildungen erlernen. Diese können in der selbstständigen Praxis oder im Rahmen von Kurzentren und Hotels weitergegeben werden.

3. Ayurveda und Gesundheitsvorsorge
Die Gesundheitsvorsorge wird von Ayurveda Ernährungs- und Gesundheitsberatern abgedeckt. Für diesen Berufszweig sind Menschen geeignet, die sich für eine gesunde Lebensweise interessieren und Freude daran haben, mit oder vor anderen Menschen zu sprechen. Fachliche Beratung, individuelles Gesundheitscoaching und das einfühlsame Gespräch gehören genauso zum Tätigkeitsfeld wie begeisternde Vorträge und praxisnahe Seminare für Selbstanwender.

Um dem immer größeren Bedürfnisse nach ganzheitlicher Lebensberatung und psychologischer Betreuung nachzukommen, gibt es auch die Ausbildung zum psychologischen Ayurveda-Berater, die speziell auf die psychosomatische und emotionale Komponente der Gesundheitsvorsorge achtet. Durch ein Kombinationsstudium mit dem psychologischen Heilpraktiker ist auch eine intensive psycho-therapeutische Beratungstätigkeit im ayurvedischen Sinne möglich.


Kerstin Rosenberg ist eine international bekannte Ayurveda-Spezialistin für Ernährung, Kosmetik und Wellness. Seit 10 Jahren leitet sie Ayurveda-Ausbildungen und Seminare in ganz Europa, hat als Buchautorin bereits 5 Ayurveda-Bücher veröffentlicht und  ist geschäftsführende Gesellschafterin eines großen Ayurveda-Instituts. Sie ist Gründungsmitglied und Vorsitzende des VEAT - Verband Europäischer Ayurveda-Therapeuten und vertritt die fachlichen, berufspolitischen und persönlichen Interessen von über 400 Mitgliedern aus ganz Deutschland und den angrenzenden europäischen Ländern.


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